Dank an die Bank

Dass die Wirtschaftskrise in der wir uns befinden, ist allgemein bekannt. Dennoch möchte ich vor dem eigentlichen Inhalt dieses Artikels noch einmal darauf hinweisen, welchen hiochbezahlten Möchtegern-Managern (und deren Grossaktionären) wir die derzeitige Rezession zu verdanken haben: Einzelnen Managern, die Millionen verdient haben und sie immer noch bekommen.

Diesen macht- und geldgierigen Managern haben die Arbeiter in der Autoindustrie zu verdanken, dass eine massive Kurzarbeitswelle jetzt beginnt (Quelle Tagesschau):

BMW: Wie das Unternehmen weiter mitteilte, sollen die Mitarbeiter tageweise zu Hause bleiben. Betroffen sind die Werke Dingolfing, Regensburg, Landshut und Berlin. So sollen in Dingolfing 15.000 von rund 20.000 Mitarbeitern in Kurzarbeit gehen. In Regensburg sind 8000 von 9500 Stellen betroffen, in Landshut 2700 von 3500. In Berlin ist geplant, 190 Mitarbeiter in der Bremsscheibenfertigung weniger arbeiten zu lassen. Die Motorradproduktion in der Hauptstadt ist nicht betroffen. Keine Kürzungen soll es dagegen im Werk München, in Leipzig und an den ausländischen Standorten wie zum Beispiel in Spartanburg in den USA geben.

Volkswagen: Rund zwei Drittel seiner 92.000 Mitarbeiter in Deutschland schickt der Konzern in der letzten Februarwoche nach Hause.

MAN: für die Standorte München, Nürnberg und Salzgitter seien durchschnittlich 42 Schließtage im ersten Halbjahr vereinbart worden, sagte ein Sprecher. Betroffen seien rund 9400 Beschäftigte in Deutschland.

Kurzarbeit bedeutet noch keine Arbeitslosigkeit, aber dennoch ein geringeres Einkommen. BMW will dafür Sorge tragen, dass die kurzarbeitenden Mitarbeiter mindestens 93% ihres Nettolohnes erhalten. Aber auch dies sind 7% weniger in der Lohntüte. Bei €2.000,- Nettoverdienst sind das €140,- weniger.

  • Das ist ungefähr das, was ein Hartz-IV Empfänger im Monat für Lebensmittel zur Verfügung hat.
  • Das sind die Kosten für eine Monatskarte+Schülermonatskarte im Hamburger öffentlichen Nahverkehr

7% hört sich nach wenig an – €140,- sind für manche Leser hier vielleicht nicht viel Geld, aber die Relation macht es.

Vor allem darf man nicht vergessen, dass gerade im Bereich der niedrigen Lohngruppen dieses Kapital direkt im Konsum fehlt. Geld, dass dem „Kaufmann an der Ecke“ fehlt, der damit wiederum die Produzenten der Ware finanziert. Insgesamt ist das ein monatlicher Gesamtlohnausfall von €11.816.000,- – wohlgemerkt bei 7% Minderlohn, bei einem Durschnittseinkommen von €2.000,-.

Danke lieber Arschlöcher, die ihr dafür sorgt, dass mal eben 84.400 Menschen in Kurzarbeit gehen.

Anmerkung: Diese Betrachtung schliesst NICHT ein, dass eventuell der eine oder andere Autohersteller versucht auch mehr an Kosten zu sparen, als es die Finanzkrise direkt erfordert – oder aber die Krise innerhalb des autohauses auch selbst mitverschuldet ist.

Regierung bewirft Wohlhabende mit Geld

Der FAZ kann man entnehmen, dass die deutsche Regierung sich auf ein Konjunkturpaket geeinigt hat. Damit soll – deshalb heisst es so – der Konjunktur ein kleiner Schubs gegeben werden. Das besondere an ALLEN Massnahmen, die irgendwie mit Geld ausgeben der Regierung zu tun haben ist, dass alle Bundesbürger dafür zu zahlen haben. Jeder Bundesbürger gibt schlicht 375€, damit ingesamt 30 Milliarden Euro verteilt werden können

Na, wenn es um unser aller Geld geht, schaun wir uns das doch mal an:

Man kann Handwerkerrechnungen nicht nur bis zu einem Betrag von 600€ sondern bis zu 1200€ jährlich von der Steuer absetzen.

Na, da höre ich doch schon die Sektkorken bei nahezu allen haushalten knallen. Baumärkte werden massenhaft Konkurs anmelden, da man zwar vorher kein Geld für Handwerker hatte und selbst bastelte, nun, wo man noch 375€ weniger pro Haushaltsmitglied zur Verfügung hat, passts aber. NUN ruft man den Maler an, der soll mal eben die Zweizimmerwohnung übertünchen.

Oder sind hier nicht eher diejenigen die Nutzniesser, die ein Häusschen oder eine Eigentumswohnung haben und insofern eher als „Besserverdiener“ bezeichnet werden könnten? Egal, dann kriegen die noch ein wenig Geld in den Arsch geschoben, passt schon.

Die Kraftfahrzeugsteuer für alle Neuwagen soll für ein Jahr entfallen.

Ich sehe schon die Schlangen der Hartz-IV Empfänger, Arbeitsloser, Leiharbeiter und anderer „wie komme ich nur bis zum Ende des Monats mit dem Geld aus“-Menschen vor den Autohäusern stehen. Auch ist der Anreiz klasse, denn wenn ich einen fetten V.8-Zylinder (was rede ich ZWÖLFZYLINDER!) kaufe, spare ich viel mehr, als bei einer kleinen Gurke, wie sie die Umweltschutzverbände sich wünschen. Aber egal.

Dumm nur, dass ausgerechnet wieder diejenigen, die schon über ausreichend Kapital verfügen um den Benzinverbrauch des fetten Autos zu zahlen, am meisten Geld sparen. Aber Mercedes, AUDI und BMW müssen ihre Lobbyisten ja auch irgendwie bezahlt bekommen.

Allein für günstige Kredite an kleine und mittlere Unternehmen ist ein zweistelliger Milliardenbetrag im Gespräch. Ein Schwerpunkt sei die ökologische und energetische Gebäudesanierung

Hmm, kleine und mittlere Unternehmen, KÖNNTE heissen, dass hier tatsächlich ein paar Arbeitsplätze erschaffen, oder zumindest sichern. ökologisch/energetische Sanierung hört sich auch gut an. Letztendlich eine „hintenrum Subvention“ zum Energiesparen der Imobilienbesitzer.

Da hätte man jedem Bürgern doch lieber einen Barscheck über eben diese 375€ zukommen lassen, DA hätten alle Zweige der Wirtschaft profitieren können. Aber dann wäre es ja zu einer Ungleichverteilung gekommen, denn die Minderverdienenden (die den Konsum wirklich antreiben können) hätten genausoviel davon gehabt, wie die Herren Vorstände und anderen Großverdiener.

Also alles in allem: Ich sehe die zeiten kommen, an denen nur noch Bundesbürger mit einem nachweislichen Jahreseinkommen von mindestens 250.000€ überhaupt wählen dürfen.