Goll erweckt Groll #S21

Ulrich Goll, der behütet (seine Eltern haben einen Obstbaubetrieb) aufgewachsene Justizminister Baden-Württembergs, beklagt sich – laut Süddeutscher:

Während der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Stefan Mappus, sanfte Töne anschlägt, schießt sein Justizminister gegen die Gegner von Stuttgart 21: Sie seien „wohlstandsverwöhnt“, urteilt Ulrich Goll.

Erfolgsverwöhnt ist eine interessante These. So erfolgsverwöhnt wie Tausende von Arbeitslosen, die trotz stetem Versuches (mittels Bewerbung) keinen Arbeitsplatz bekommen? Oder so erfolgsverwöhnt, wie das Paar mit Kinderwunsch, bei denen es mit der Schwangerschaft nicht klappt?

Die Stuttgarter Zeitung weiss – älterer Artikel – zu berichten, wie sich der Justizminister an seine eigenen Regeln hält:

Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll (FDP) gerät beim Thema Waffenbesitz immer stärker unter Druck. Die Gewerkschaft der Polizei kritisierte am Montag, dass Goll zwar die Bürger zur Abgabe von Waffen auffordere, seine eigenen aber behalten wolle. „Hier sieht man, wie er als Beispiel vorangeht: Nämlich als Negativbeispiel“, sagte GdP-Landeschef Rüdiger Seidenspinner in Stuttgart. Er zeigte auch kein Verständnis dafür, dass der Minister Personenschutz für verzichtbar hält. Damit ziehe er die zuständigen Beamten „durch den Kakao“. Seidenspinner fügte hinzu: „Die sind geladen vor Wut.“

Ja, so sind sie unsere Politiker. Sie sind gewählt und dürfen sich in ihrer Amtszeit jedwede Frechheit erlauben.

Über die direkte Schuld der Politiker an Amokläufen an den Schulen

Bei der (jaja, die alte Geschichte wieder) Bundeswehr gibt es die Regel, dass Vorgesetzte in der Lage sein müssen ALLES zu leisten, was sie von Untergebenen verlangen. Fand ich immer gut und nachvollziehbar.

Der Justizminister Baden-Württemberg, Ulrich Goll (FDP), erklärt laut Süddeutscher:

„Unser Ziel ist es, dass möglichst wenig Waffen in privater Hand bleiben“

Ein Ziel, dass tatsächlich sinnvoll erscheint. Aber wie sieht es mit der Ernsthaftigkeit des FDP-Ministers aus?

Goll machte ein ernstes Gesicht dazu. Und erzählte dann, dass er selbst zwei Pistolen besitze. Dabei geriet er ein wenig ins Schwärmen: Eine Heckler & Koch 9-Millimeter und eine Smith & Wesson Kaliber 22. Spaß am „sportlich-technischen Aspekt“ habe ihn dazu gebracht, sich Waffen anzuschaffen, erzählte er lächelnd im Landtag.

HALLO? McFly? Jemand Zuhause? Ist es tatsächlich so, dass der Beitritt zur FDP wichtige Ganglien im Hirn temporär zerstört? Wie kann ein Mensch fordern Waffen abzugeben, selbst aber nicht willens sein den eigenen Waffenbestand abzurüsten?

Lest den Artikel selbst – ich will nicht zu viel zitieren, ist unfair dem  Originalbeitrag gegenüber. Lest wie die Waffenlobby dafür Sorgen tragen wird, dass die Waffengesetze NIEMALS verschärft werden und warum gerade die Kinder in „bessergestellten“ Haushalten immer öfter den Zugang zu einer Waffe haben werden.  Arbeitslose haben kein Geld für dieses Hobby