Warum ein Wahlleck über Twitter die Politiker unruhig macht

Die Vorab-Informationen über ein mögliches Wahlergebnis werden nicht in Twitter generiert und nicht erst seit letztem Wochenende.

  1. Diese Zahlen gab es schon bei früheren Wahlen – vorab und exklusiv für einen bestimmten Personenkreis
  2. Es gibt und gab schon früher Personen, die willens und in der Lage sind, diese Zahlen vorab (unerlaubt) weiter zu geben.

Warum also wird jetzt so eine „Welle“ um dieses Detail gemacht? Weil auf einmal – dank der Möglichkeit einer sehr schnellen Verbreitung – diese Zahlen einem deutlich breiteren Personenkreis zugänglich sind. Solange einzelne Mitarbeiter der Wahlforschungsunternehmen nur die politischen Parteien und diese – zur weiteren, zeitnahen Reaktion? – ihren Wählermobilisierungteams weiter leiteten (alles natürlich unter „psssst, haste nicht von mir), war alles OK.

Aber wehe der „einfache Bürger“ erhält diese, bislang nur Politikern zur Verfügung stehenden, Informationen! Dann brennt die Luft.

Glaubt einer aus meiner verehrten leserschaft, dass es diese Zahlen füher nicht bereits vorab gab? Eher nicht wirklich. Aber das Volk Informationen bekommt, die den Politikern einen Vorteil verschaffen, DANN werden sie nervös. Dieses verlogene Lumpenpack.

DESHALB fürchten sie das Internet, denn es hat einen ähnlichen Einfluß auf die Informationswelt, wie die Erfindung des Buchdrucks. Die Politiker wissen es und deshalb wird so eine welle gemacht. Sie sehen in schnellen Informationen eine (für sie real bestehende) Gefahr. Sie können damit nicht umgehen, sie brauchen Berater (am besten von Lobbyverbänden bezahlt), die ihnen eine bezahlte Meinung ans Herze legen. Freie Informationen sind BÖSE!

Geht wählen – ich sage hier nicht welche Partei, ihr wisst schon welche!

#Sysadminday – Feiert den Retter von Freiheit und IP-Paketen

Wie jedes Jahr wird auch heute – den letzten Freitag im Juli – wieder der Sysadminday zelebriert. Der Sysadminday ist der Tag, an dem die User denjenigen fröhnen und huldigen können (und sollen), die sich stets darum bemühen, dass „ihr“ Internet funktioniert. Denn wer ist stets bemüht, dass Mail, Web und auch die ganzen Router, Switches, die DSL-Leitung und die Useraccounts fehlerfrei funktionieren? Die Admins! Im stillen, dunklen Kämmerlein fristen sie ihr Dasein, immer im Dienste der Menschheit. Nur der BOFH – der Bastard Operator from Hell – steht euch im Weg, der normale, freundliche Admin ist stehts bemüht, dass das Netz funktioniert und eben KEINE Webseite unereichbar ist.

Auch ich habe mir vorhin schon (mit einem Kaffee) zugeprostet – schliesslich schubse ich hier nicht nur die Inhalte rein, sondern administriere auch die Soft- und Hardware dieses (und vieler anderer) Server(s).

All ihr Nutzer von Blog und Twitter, Mailleser und Websurfer, VoIP-User und FTP-Lutscher. Gedenkt an die oft vergessenen Admins, die dafür sorgen, dass Ihr Amateure ein professionelles Arbeiten gewohnt sein dürft. EINMAL im Jahr nett sein. Einmal im Jahr danke sagen, vielleicht sogar eine Nettigkeit zukommen lassen, das ist doch nicht zuviel – oder?

Jörg Tauss trägt eine Augenklappe

Ja, Jörg Tauss ist seit heute ein Mitglied der Piratenpartei. In folgendem Interview bezieht er Stellung zu seinem Austritt aus der SPD, zu seinem Verhältnis zu den anderen Parteien und den Vorwürfen gegen ihn bezügl. des Besitzes von Kinderpornografie. Wichtig ist vor allem das ansprechen einer stattgefundenen Diskussion innerhalb der Piratenpartei, eben bezüglich des VERDACHTS einer Straftat. Tauss erklärt, dass er Sozialdemokrat ist und bleibt und das er weiterhin versuchen wird, „seiner Linie“ treu zu bleiben.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Fn2At6NAg3w

Quelle

Interessant in diesem Zusammenhang auch eine Aussage, die Tauss in seinem Blog als Antwort auf die Diffamierungen aus Richtung der Springerpresse formuliert:

Seit Verbreitung des Links auf BILD.de ist die Zahl meiner Follower bei twitter auf über 1.800 angewachsen. Darf ich nach der Bundestagsdebatte für morgen höflich um Wiederholung bitten? Das ist doch das Schöne am Internet. Die Meinungsmacht Ihres Blattes bröselt und es lassen sich gegen PR- Wahlgesetze, die einen Missbrauch des Missbrauchs von Kindern bedeuten, plötzlich 134000 Störenfriede und „ausgerechnet“ Tauss mobilisieren. Kein Wunder, dass Sie am Aufbau von Zensur- Infrastrukturen interessiert sind. Die schlechte Nachricht: Wir holen uns das Netz zurück ;- )