Egal was Jörg Tauss nun macht, er hat unser aller Respekt verdient

Nachdem – laut Tauss Aussage vor Medien – sein Entschluss fest steht, die SPD zu verlassen, muss man ihm – egal ob und welcher partei er sich in Zukunft anschliessen wird – Respekt zollen.

Es ist heute NICHT Standard, dass ein Politiker persönliche Prinzipien hat und zu diesen auch steht. Es gehört heute nicht mehr in das Anforderungsprofil eines Politikers, Prinzipien zu haben, geschweige denn sich für diese auch konsequent einzusetzen. Umso mehr muss man sich eigentlich vor einem Mann verneigen, der – trotz sicheren Listenplatz bei der nächsten Bundestagswahl!! – den Arsch in der Hose hat und sich hinstellt und (sinngemäss) erklärt: Das was ihr da (liebe SPD) macht, kann ich nicht mehr mittragen.

Es wird viel von Aussteigern (Ob Rechte Parteien oder Drogen) gesprochen – und wie ihnen geholfen werden kann. Menschen, die an einem Punkt ihres lebens feststellen, dass sich der künftige Lebenweg nicht mehr mit den alten Weggefährten gehen lässt, ohne dass man selbst zugrunde geht. Tauss ist das Buhmännchen der SPD zu geworden. Er wurde ausgegrenzt, da gegen ihn ein Strafverfahren anhängig ist. Aber Tauss war leider keiner der parteikonformen Arschkriecher, der unliebsame Worte aussprach. Sowas mag man in der SPD nicht, besonders nicht, wenn diese Worte zwar der Wahrheit aber nicht ins Parteikonzept passen.

Ich wünsche mir zuerst, dass uns allen der Politiker Jörg Tauss erhalten bleibt und des weiteren noch viel mehr Politiker wie ihn und keine Hampelmänner, die an den Fäden der Springerpresse hängen.

Ich hasse es Springer zu zitieren, aber für Tauss mache ich eine Ausnahme

Schon gestern sprach der – noch SPDler – Jörg Tauss davon, dass er morgen etwas zu seiner weiteren politischen Karriere sagen wolle.

Heute wurde mir ein Link zur BILD-Zeitung zugespielt, dessen Wahrheitsgehalt dadurch verifiziert werden kann, dass Tauss selbst auf diesen Artikel hinweist. Diesem Springerartikel entnehmen wir:

Er kämpfte im Bundestag bis zur letzten Minute vergeblich gegen die Kinderporno-Sperre. Jetzt zieht Jörg Tauss (SPD), gegen den noch immer ein Verfahren wegen des Besitzes von Kinderpornographie läuft, seine Konsequenzen. Er denkt über einen Wechsel zur Piratenpartei nach!

Tauss will sich morgen definitiv zu seiner politischen Zukunft äußern: „Ich muss jetzt noch eine Nacht darüber schlafen, auch mit meiner Frau reden. Fest steht aber schon jetzt, dass ich die Partei unterstützten werde – in welcher Form auch immer.“

SOLLTE Tauss tatsächlich zu den Piraten wechseln, wäre das eine kleine Sensation. Denn mit dem Wechsel hätten die Piraten sofort einen Abgeordneten im Parlament. Zwar nur bis zu nächsten Wahl, aber in Sachen Publicity wäre es ein Paukenschlag für diese kleine, so sympatische Partei.

Ich drücke Herrn Tauss und der Piratenpartei die Daumen. Herrn Tauss insbesondere, als gegen ihn immer noch ein Strafverfahren anhängig ist, welche hoffentlich bald eingestellt werden kann.

Liebe Grüne, passt bloss auf

In einigen Bundesländern kuschelt ihr bereits mit der CDU (mit der SPD sowieso). Aber ihr schwebt in Gefahr – in massiver Gefahr.

Die Wahllüge eurer hamburger Zweigstelle in Sachen Moorburg wollen wir mal eine Weile an den Rand stellen, zumindest habt ihr euch gestern tapferer geschlagen als CDU und SPD. Auch wenn es bei euch gestern nur 15 Abweichler gab, so wurde dies bereits kommentiert. Zum Beispiel von Nilsk:

Was mich aber wundert, gar entsetzt, sind 15 Enthaltungen bei BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN. 15 Abgeordnete dieser Fraktion können zumindest damit Leben, daß in Deutschland eine Zensur eingeführt wird, bei der eine Polizeibehörde entscheidet, was zensiert wird und was nicht. Ohne eine richterliche Prüfung. Das hätte ich nicht von euch gedacht, liebe grüne.

Passt bloss auf, dass Ihr in den Strudel der Gülle nicht mit eintaucht, den „das Netz“[TM] gerade aufbereitet. Wer Wind sät wird Sturm ernten.

Eine ganz andere Gefahr droht aber vom rechten Flügel der – nach dem Grundgesetz – wählbaren Parteien Deutschlands:

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) kann sich langfristig auch eine schwarz-grüne Koalition im Bund vorstellen.

schreibt die FTD. Der Gutenberg hat vielleicht begriffen, dass er (und vor allem seine Partei) bei vielen Menschen die sich zurecht als Homo Sapiens (lat. „der weise, kluge Mensch“) bezeichnen, keinen leichten Stand hat. Nun die Fühler nach den Grünen auszustrecken baut ein Bild auf, dass die CSU (und nicht zuletzt den Wirtschaftsminister) als toleranten und den modernen Themen offener Mensch erscheinen lässt. Dabei darf man aber nicht vergessen wer den Gesetzesentwurf bezüglich der Auflösung der Gewaltenteilung in das gesetzgebende Verfahren einbrachte: Es war eben dieser Wirtschaftsminister, dem wir diesen Schaden an der freiheitlichen Grundordnung zu verdanken haben. Er will sich sonnen, in dem Licht das nur erstrahlen kann, wenn Ihr – die Grünen – euch ins Dunkel der Unfreiheit begebt.