Ich hasse es Springer zu zitieren, aber für Tauss mache ich eine Ausnahme

Schon gestern sprach der – noch SPDler – Jörg Tauss davon, dass er morgen etwas zu seiner weiteren politischen Karriere sagen wolle.

Heute wurde mir ein Link zur BILD-Zeitung zugespielt, dessen Wahrheitsgehalt dadurch verifiziert werden kann, dass Tauss selbst auf diesen Artikel hinweist. Diesem Springerartikel entnehmen wir:

Er kämpfte im Bundestag bis zur letzten Minute vergeblich gegen die Kinderporno-Sperre. Jetzt zieht Jörg Tauss (SPD), gegen den noch immer ein Verfahren wegen des Besitzes von Kinderpornographie läuft, seine Konsequenzen. Er denkt über einen Wechsel zur Piratenpartei nach!

Tauss will sich morgen definitiv zu seiner politischen Zukunft äußern: „Ich muss jetzt noch eine Nacht darüber schlafen, auch mit meiner Frau reden. Fest steht aber schon jetzt, dass ich die Partei unterstützten werde – in welcher Form auch immer.“

SOLLTE Tauss tatsächlich zu den Piraten wechseln, wäre das eine kleine Sensation. Denn mit dem Wechsel hätten die Piraten sofort einen Abgeordneten im Parlament. Zwar nur bis zu nächsten Wahl, aber in Sachen Publicity wäre es ein Paukenschlag für diese kleine, so sympatische Partei.

Ich drücke Herrn Tauss und der Piratenpartei die Daumen. Herrn Tauss insbesondere, als gegen ihn immer noch ein Strafverfahren anhängig ist, welche hoffentlich bald eingestellt werden kann.

9 Gedanken zu „Ich hasse es Springer zu zitieren, aber für Tauss mache ich eine Ausnahme

  1. Pingback: Beten, dass es keine Ente ist!! | Kamikaze-Demokratie

  2. @reizzentrum: habe mir auf youtube nochmal seine Rede von gestern angesehen (live hat bei mir der stream so geruckelt, da kam auch kein ton mehr an).
    das waren wahrscheinlich die besten 5 min., die das Parlament in den letzten Jahren gesehen hat.

  3. Großes Problem ist allerdings, wie die Öffentliche Meinung zu den Piraten sein wird (die ja jetzt noch als Spaßpartei, Randerscheinung und nicht ernstzunehmende filesharerpartei gesehen wird) wenn Tauss wirklich beitreten sollte. Es wäre ein Publicity Schlag der sehr schnell ins negative schlagen könnte.
    Ich seh die Springerpresse jetzt schon: Kinderporno-Abgeordneter tritt den Piraten bei. Haben wir eine Kinderpornopartei im Bundestag?

  4. @stefan:

    Ja, er ist – solange nicht gerichtlich seine Schuld festgestellt wurde (wobei ich auf weise Richter hoffe) – erstmal unschuldig und auf alle Fälle eine Bereicherung JEDER Partei. Denn er hat RÜCKGRAT, etwas das bei unseren Politikern eher eine deutliche Ausnahmeerscheinung ist

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