War Genscher der letzte ernst zu nehmende FDP-Politiker?

Wenn man sich die Heldentat des Rainer Brüderle anschaut, an den heldenhaften Vorsitzenden der FDP und verkackenden Aussenminister, Guido Westerwelle, sowie den Gesundheitsminister Philipp Rösler denkt, der jegliche soziale Komponente aus der Sozialversicherung entfernt, da bleibt doch nun echt kein Auge trocken.

Wenn ich mir dann noch an die dauergrinsende Biowaffe, den FDP-Generalsekretär Christian Lindner, denke, ist es mit meinem Wohlwollen echt zu ende.  Da ist man doch geneigt den Leuten ein paar Stunden sportlicher Betätigung an frischer Luft zu gönnen.

Was ist die höchste Leistung, die ein FDP-Politiker nach Genscher überhaupt noch errungen hat – das einheimsen von persönlichen Vorteilen und Parteispenden zählen nicht! Ich meine positive Errungenschaften von denen die Bundesrepublik Deutschland – und nicht die Hoteliers – profitiert?

Es war ein Fehler, die FDP nach 1992 auch nur ein einziges Mal noch über 5% kommen zu lassen.

Wenn mich mal jemand fragt: Selbst Schuld

Und wenn ich sage „Selbst schuld“ meine ich nicht die Bürger, die darunter leiden, dass der Staat kein Geld hat und sparen muss, sondern ich meine die Regierungen. Solange ich politisch interessiert bin und mein Gedächtnis nach hinten reicht, wurden die dicksten Steuer- und Kostengeschenke stets in Richtung derjenigen gemacht, die ohnehin schon „gut“ mit finanziellen Mitteln ausgestattet sind. Wenn ich dann jetzt in der Süddeutschen lese:

Finanzminister Schäuble will Schulden abbauen, für alle Minister heißt das sparen. Keinen trifft es dabei so hart wie Ursula von der Leyen. Die Arbeitsministerin streicht Milliarden – die Opposition fürchtet einen Kahlschlag bei den Arbeitslosen.

möchte ich allen Menschen, die in irgend einer Weise die letzten 30 Jahre Regierungsverantwortung hatten, mal kräftig in den Arsch treten und ihnen jeglichen Besitz nehmen.

Der Staat ist doch selbst Schuld, dass er kein Geld hat – auch die Ebbe in den Sozialkassen verschuldet der Staat selbst. Höchststeuersatz anheben und die Beitragsbemessungsgrenze der Sozialversicherungen komplett abschaffen – so einfach kann es gehen. Aber dann wäre es vielleicht gerecht, aber man hätte den Parteispendern auf die Füsse getreten.

Sicher darf der Staat den Bürger nicht als Selbstbedienungsladen ansehen. Genau so, dürfen aber die „habenden“ den Staat und den Rest der zahlenden Bevölkerung nicht als Melkmenschen betrachten. Wenn jeder „seinen Teil“ zu den Gemeinkosten beitragen soll, so kann man dies nur über einen prozentuellen Schlüssel realisieren. Und dieser Schlüssel muss statisch sein und nicht mittels Regression bei den Vielverdienern in den Promillebereich abrutschen.

Dass unsere Systeme nicht mehr funktionieren ist allein dem Umstand geschuldet, dass unsere Regierenden – egal welcher Couleur –  stets ihre Geldgeschenke nach oben werfen.

Bei uns gibt es nicht einen Despoten, wie es Gaddafi in Libyen und die Alis in Tunesien sind oder waren. Unsere Despoten sitzen in den Häusern diversen Familienclans, diese steuern mittels Wirtschaftsmacht und Parteispenden die „gewählten“ Marionettenregierungen.

Wir müssen nicht die Regierung stürzen, sondern diejenigen die davor sorgen, dass unsere Regierung so Scheisse ist, wie es sich darstellt.

Equal Pay – die Personaldienstleister schwitzen Blut

Equal pay steht für „Gleiche Bezahlung“. Die World of Staff Personaldienstleistungen in München hat nun eine Pressemitteilung heraus gebracht, wo ich im Moment nicht weiss, ob ich lachen oder weinen soll.

Vorab die Erklärung:

Die Forderungen werden immer lauter: Der Zeitarbeitnehmer, der am Band beim Autobauer die linke Tür einsetzt, soll genau das Gleiche verdienen wie der Festangestellte, der die rechte Tür einbaut. Viele setzen dieses sog. „Equal Pay“ mit den elementarsten Regeln der sozialen Gerechtigkeit gleich.

Klingt doch OK. Der Vorteil beim Einsatz von Zeitatbeitern ist für das Unternehmen ganz klar definiert:

  • Schnelle Verfügbarkeit bei kurzfristigem Bedarf
  • Kurzfristige „Freisetzung“ wenn der Bedarf beendet ist
  • Keine gesetzlicher Kündigungsschutz durch das anfordernde Unternehmen
  • Kein Urlaubsgeld, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Natürlich lassen sich die Personaldienstleister dieses „zur Verfügung halten“ von passenden Arbeitskräften gut bezahlen. Dadurch, dass der abfordernde Arbeitgeber deutliche monetäre Vorteile hat, werden Zeitarbeitskräfte nicht „verschenkt“. Dennoch, werden viele Zeitarbeiter als minderbezahlte Sklaven der Moderne gehalten. Und das soll auch so bleiben, denn Kai Thiele von World of Staff sagt dazu:

„“Equal Pay“ macht die Zeitarbeit deutlich teurer und bürokratischer.

Ja, tatsächlich. So wie Elena z.B. auch. Hat die Personalbranche gegen diesen Mehraufwand gewettert? Ich habe nichts gehört!

Für viele Kundenunternehmen würde sie schlichtweg unrentabel sein.

DANN wird es Zeit, dass diese Kundenunternehmen vom Markt gewischt werden. Wer keine anständigen Löhne zahlen kann, hat in einer sozialen Marktwirtschaft nichts verloren!

Kunden würden uns ihre internen Gehaltsstrukturen nicht offenbaren. Die Folge wären Entlassungen intern und extern“.

Hmm, da soll der Herr Thiele sich doch mal mit der Firma Airbus in Verbindung setzen. Airbus setzte Ende 2008 allein im Werk Finkenwerder (bei Hamburg) bei 12.000 Festangestellten Mitarbeitern, ca. 5000 (FÜNFtausend) Leiharbeiter ein. Diese wurden von diversen – auch internationalen – Unternehmen ins Haus geholt und werden alle nach Equal pay bezahlt.

Es gibt eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat, dass Leiharbeiter (schon seit Jahren) den gleichen Lohn wie Festangestellte bezahlt bekommen müssen. Wenn Equal pay so unrentabel ist und so einen unglaublichen Verwaltungsaufwand kostet, warum ist dann mehr als jeder vierte Arbeitsplatz bei Airbus ein Equal pay-Leiharbeiter?

So richtig verlogen kommt es aber jetzt erst:

Die Politik vergisst dabei die Eigenständigkeit der „Branche Zeitarbeit“. Zeitarbeit ermöglicht vielen eine anschließende Festanstellung. Thiele von World of Staff: „Manchmal dauert es 15 oder 18 Monate, bis ein Zeitarbeitnehmer vom Kundenbetrieb fest übernommen wird, aber wenn die Möglichkeit von vorneherein aufgrund von „Equal Pay“ verhindert wird, dann nützt dies auch niemandem.

Equal pay verhindert keine Übernahme – Was Übernahmen wirklich verhindert ist es, das es keinen Mindestlohn gibt und es so für die Firmen billiger ist, von Personaldienstleistern zu rekrutieren, welche sich eine goldene Nase verdienen. Würden Zeitarbeiter (Was – wie man am Beispiel Airbus sieht finanziell und bürokratisch möglich ist) gleiches Geld verdienen müssen, würden viele Sklaven haltende Betriebe Probleme bekommen und vor allem die Hehler der Sklavenarbeiter würden nicht mehr so viel Geld verdienen.

Rein volkswirtschaftlich wäre equal pay allerdings großartig, da erstens einige Zeitarbeiter keine Hartz-IV Aufstockung mehr benötigen würden und vor allem wesentlich mehr Geld in die Sozialversicherungen und den Wirtschaftskreislauf fliessen würde.

Equal pay schadet hier nur einer kleinen Randgruppe: Den Personaldienstleistern.