Die Gewaltenteilung in Deutschland

Heute unterscheiden wir zwischen Legislative, Exekutive und Judikative. Alles weltliche Mächte. Dass es noch die kirchliche Gewalt gibt, heute in unseren Breiten eher ein zahnloser Tiger, wird gern vergessen. Früher, ja früher war die Kirche der mächtige Gegenpart zum weltlichen Auftritt der staatlichen Gewalt(Herrscher).

Und heute? Heute findet man sich nicht mehr zurecht. Auf der einen Seite sind da die pädophilen Katholiken, die in Klöstern und Schulen ungestraft nicht nur den Teufel aus- sondern noch ganz andere Dinge hereintreiben. WIDERLICH! Auf der anderen Seite sind unsere Politiker, die nicht mehr das Ende der politischen Laufbahn abwarten können, bis sie sich – dank Aufsichtsratsposten eines „Sponsoren“ – ein dickes Polster aufbauen. Nein, es muss heute schon der dicke Reibach gemacht werden.

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat für die vergangene Legislaturperiode beim Bundestag insgesamt 36 bezahlte Vorträge angezeigt. Dafür hat er mindestens 252.000 Euro Honorar bekommen. Die Opposition entdeckt nun „auffällige Parallelen zwischen Westerwelles Nebentätigkeiten und hohen Spenden an die FDP“. (Quelle Welt)

Dieser Vizekanzler hat sicherlich keinen Sex mit Kindern, allerdings hat er – in meinen Augen – deutlich unmoralische Einkommen, welche es ihm leicht machen, gegen Hartz-IV Bezieher zu pöbeln, die im Jahr deutlich weniger Geld erhalten als unser Aussenminister MONATLICH in seiner Nebenbeschäftigung. Leistung muss sich wieder lohnen? WIDERLICH!

Und wieder zurück bei der Kirche müssen wir uns auch die Lutheraner anschauen – Protestanten wie sie auch genannt werden. Die (ehemalige) Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Frau Margot Käßmann, tritt von ihrem Amt zurück. War sie dem konkreten Verdacht der Bestechlichkeit ausgesetzt, wie es so einige unserer Politiker sind? Nein, keineswegs. Hat sie sich schwerster Kindesmisshandlung schuldig gemacht, wie es diverse Angehörige des Konkurenzunternehmens katholische Kirche getan haben? Nein, auch diese Art des Vorwurfs geht meilenweit an Frau Käßmann vorbei.

Frau Käßmann hat etwas getan was schätzungsweise jeder 10te Autofahrer bereits getan hat: Sie hat mit unerlaubt viel Blutalkohol ein Kraftfahrzeug gelenkt. Dabei ist es zu keinem Unfall gekommen – es ist kein Todesfall zu beklagen, wie bei dem thüringischen „Skikiller“. Aber Frau Käßmann tritt von ihrem Amt zurück weil Sie gefehlt hat. Sie ist ihrem eigenen Anspruch nach Vorbildfunktion nicht gerecht geworden und zieht die Konsequenzen.

Frau Käßmann, ich verneige mich vor Ihnen und wünsche mir dass viel mehr Deutsche (ebenso wie Menschen anderer Nationalitäten) diese Art von  Verantwortungsdenken und -handeln in sich spüren.

Wo sind die Rücktritte der Banker, die durch ihr Verhalten Milliardenvermögen fremder Menschen veruntreut haben?  Wo sind die Rücktritte von Politikern, die sich der Bestechlichkeit oder anderer unmoralischer Verhaltensweise schuldig gemacht haben? Wo ist der Rücktritt eines Stefan König, der aus seiner Position innerhalb der Piratenpartei armselige Hetze niederster Art betreibt? Wo bleibt der Anstand in unserer Welt?

Da hat der Herr Kaube aber noch ganz schön die Mauer im Kopf

So kommentiert ein Leser (Hans Hoff) einen FAZ Artikel. Dem kann ich mich nur anschliessen….

In der FAZ darf der „Herr“ Jürgen Kaube – unter der Überschrift „Geht doch rüber“ – seine Gedanken zu der Studie bezüglich der Abiturienten, die aufgrund der Studiengebühren nicht studieren, öffentlich äussern. Toll. Nur wäre wohl ein Stammtisch in einer Dorfkneipe eine besserer Ort für derartig einseitige Betrachtungen, als die FAZ.

Kaube schreibt (unterschwellig), dass es wohl eher ein Problem mit den neuen Bundesländern (dem Osten) wäre, der diese 18.000 Abiturienten davon abhält zu studieren und nicht etwa die Studiengebühren.

Kaube (geboren 1962 in Worms am Rhein) studierte an der FU Berlin und kann damit nachweisen, dass ER als angehender Student sehr wohl umzugsbereit war. HALT! Moment mal. War es nicht so, dass um 1980 herum so einige Studierende nach Berlin wollten, weil ein Wohnsitz dort vor dem Einzug in die Bundeswehr schützte? Ich will hier nix unterstellen, aber ich muss Toyota zitieren: „Nichts ist unmöglich“.

Was ist zum Beispiel mit den Abiturienten, die in einer Universitätsstadt leben und sich scheuen sich die Kosten für Wohnsitz und Unterhalt neben dem Studium dazu zu verdienen? Es geht schliesslich um mehrere Tausend Euro im vergleich zu den 500€ Studiengebühren. Hat „Herr“ Kaube in Berlin während seines Studiums (Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Germanistik u. Kunstgeschichte) gearbeitet? Irgendwie unvorstellbar, dass jemand vier Fächer (mit Abschluss?) belegt und abschliesst und nebenbei noch in Kneipen arbeitet oder sonstwie seinen Lebensunterhalt verdient.

Oder haben seine Eltern ihn etwa finanziert und er betrachtet diese Problematik wie ein Eunuch der vom Sex redet? Also keine Ahnung hat, wie es ist so zu leben, wie er selber predigt – ein Theoretiker, der weise Worte von sich gibt ohne wirklich Ahnung zu haben?