#Digiges tritt der digitalen Gesellschaft in den Arsch

Dass ich kein Freund dieser Laienspieltruppe bin, die sich da in Berlin unter dem Namen „Digitale Gesellschaft e.V.“ gegründet hat, habe ich vielleicht schon mal durchblicken lassen. Zuerst war da das Gefühl, dann kamen Fakten und ein solch Faktum kann man aktuell im Spiegel lesen:

Die „Digitale Gesellschaft“ fordert hingegen die strikte Trennung von Netz und Diensten. Wenn die Provider mehr Geld brauchen, um es in die Infrastruktur stecken zu können, sollen sie es sich von den Kunden holen. „Niemand zwingt die Provider dazu, Daten-Flatrates anzubieten“, sagt der Sprecher der „Digitalen Gesellschaft“.

Wer durch Abschaffung der Flatrate als Möglichkeit in den Raum stellt, vertitt meine Interessen ganz sicher nicht. Ich wäre argumentativ dabei, wenn es als Schwachsinn herausgearbeitet wird, stets höhere Geschwindigkeiten zum Kunden (DSL20.000) mittels Marketing zu propagieren, ohne dass die Netze der Anbieter diese Datenraten auch nur ansatzweise verkraften. Ich wäre ebefalls dabei, wenn festgestellt wird, dass eine DSL20.000 für 9,99€ als wirtschaftlicher Selbstmord erkannt wird.

Das solidarische Prinzip der Flatrate allerdings in Frage zu stellen ist in meinen Augen ein Schildbürgerstreich, den ich aus der Wirtschaft, nicht aber der Netznutzer sehen würde! Flatrate stehen auch für informelle Freiheit, denn es darf nicht sein, dass Informationen nicht abrufbar sind, weil der Anwender aus Geldmangel keinen Zugriff auf grössere Dateien (z.B. Videodokumentationen) hat.

FDP will Steuersündern Gehalt entziehen

Naja, ganz so, wie in der Überschrift steht ist es dann nicht, aber der Bogen könnte sich bald schliessen, wenn man die Forderung des Berliner FDP Chefs Christoph Meyer ganzheitlich umsetzt:

„Wenn sich nachweislich Eltern nicht darum kümmern, dass ihre Kinder z. B. dringend notwendige Nachhilfe erhalten, müssen sie da sanktioniert werden, wo es ihnen am meisten wehtut“, sagte er der „B.Z.“. „Dann müssen ihnen die Regelsätze gekürzt werden.“

Quelle: Welt.

Und ich erlaube mir, dies wie folgt zu erweitern:

„Wenn sich Steuerzahler nachweislich nicht darum kümmern, dass die Gemeinschaft (Staat) nicht gänzlich das ihm zustehende Vermögen (Steuern) erhält, müssen sie da sanktioniert werden, wo es ihnen am meisten wehtut“, sagte er der „B.Z.“. „Dann müssen ihnen das Gehalt gekürzt werden.“

Kann nicht ein einzelner Steuersünder ungleich viel mehr Kindern schaden, in dem er den Staat um Millionen betrügt? Wie viele Milliarden Euro gehen dem deutschen Sozialwesen (Bildung und Gesundheit) verloren, weil Unternehmen durch Steuertricks Geld „verschwinden“ lassen um eben keine Abgaben zu zahlen?

Mich kotzen diese Drecksäcke an, die wie dieser FDP-Zausel wirklich jeden Schwachsinn forden, nur um der Springerpresse und ihren Parteispendern zu helfen Meinung gegen die wahren Verlierer der Wohlstandsgesellschaft zu machen.

Tore zählen während der gesamten Spielzeit

Beim FC Sankt Pauli ist heute so etwas wie eine Katastrophe passiert: Ein Spielabbruch wegen bewerfen des Linienrichters (Neudeutsch Schiedsrichterassistent) mit Gegenständen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=onmmS19T5tU

Und auf Twitter wird kommentiert:

Ja. Wenn der Assistent sich außerstande sieht weiterzumachen, gibt es keinen Spielraum.

Was Blödsinn ist, denn egal ob sich der Assistent in der Lage sieht weiter zu machen oder nicht: Tätliche Angriffe (vor allem, wenn schon vorab auf den Lienienrichter geworfen wurde) sind ein Spielabbruch – ohne Wenn und Aber. Woanders las ich, dass man doch die letzten 2 Minuten noch hätte regulär über die Runden bringen können und ich sage: Schwachsinn. Es ist egal wann etwas bei einem Spiel passiert, ob in der letzten oder der ersten Minute. Die Wertigkeit des Fehlverhaltens und damit die Art der Reaktion ist immer gleich bedeutend – muss es sein! Ich habe (als 16-Jähriger) Jungschiedsrichter einem Spieler der „alten Herrn“ (der mein Vater hätte sein können…) beim Weg von den Kabinen zum Sportplatz erklärt, dass seine Mannschaft leider ohne ihn spielen wird. Er fragte mich vorher, ob ich Wickelkind etwas der Schiri wäre, der ihn gleich pfeifen würde. Er irrte – ihn pfiff ich nur einmal: Zusammen. Egal wie Schiedsrichter agieren, sie haben auf dem Feld immer vollsten Respekt verdient. Man kann Entscheidungen anschliessend kontrovers diskutieren – auf dem Feld ist der Mann in Schwarz Gott. Und das ist gut so, denn auch dies macht Fussball aus – auch wenn es manchmal weh tut.

Unsportlichkeit und Gewalt haben auf Fußballplätzen nichts verloren.  Dies ist eine Tragik die ich seit vielen Jahrzehnten verfolge: Immer wieder kommt es vor, dass Vollhorsts ihren Frust ausleben und damit anderen Menschen den Spass verderben. Und nun hat es auch den FCST getroffen: Die Deppen sind unter den Fans und der Verein leidet.

Ich hörte, der Becherwerfer wäre gefasst. Wenn dem so wäre, müsste man von ihm privatrechtlich die Geldstrafe wieder reinholen, die der DFB sicher gegen Pauli verhängen wird. Ein lebenslanges Verbot Sportveranstaltungen jeder Art zu besuchen würde in meinen Augen bei dieser Art von Taten auch akzeptabel sein. Es kann passieren, dass man einen Menschen aus Versehen verletzt oder gar tötet – diese Tat war aber ganz sicher nicht „aus Versehen“. Da habe ich absolut kein Verständnis und null Toleranz.

Dumme Drecksau verdammte!