Was für Schwachsinn wird eigentlich mit Steuergelder erforscht und umgesetzt?

Der von der Bundesregierung unterstützte „digitale Radiergummi“ für das Internet ist heute aus dem „Prototypen-Status“ entlassen worden.

Die X-pire Gmbh wurde von Professor Michael Backes, Lehrstuhl für IT-Sicherheit und Kryptographie an der Universität des Saarlandes, sowie Stefan Lorenz, einem seiner ehemaligen Studenten, gegründet.

Quelle Heise. Was will man anderes erwarten, als dass der größtmögliche Schwachsinn von unseren Regierungsvertretern gelobt wird?

Da wird einerseits Deutschland als Land der Dichter und Denker gelobt und wir bewundern alte, in Leder gebundene Folianten. Auf der anderen Seite fangen wir bewusst und absichtlich an unser Wissen mit Zeitstempeln zu versehen und vergeben die Zugriffsrechte an externe Dienstleister.

Manchmal frage ich mich echt, ob die „da draussen“[TM] alle was am Kopf haben.

Ganz von obigen Betrachtungen abgesehen ist es doch so, dass das Konzept dieser ganzen Geschichte von jedem mittelmässigen Abiturienten erstellt und umgesetzt werden kann. Wer dafür eine Professur braucht *hüstel* …. Aber wahrscheinlich muss man nur weit genug der Realität (siehe auch Politiker) entschwunden sein, um diese „Technologie“ als fortschrittlich und sinnvoll bezeichnen zu können. Auf den fortgeschrittenen technischen Schwachsinn gehe ich mal gar nicht ein, das ist mir echt zu blöd.

Ist Marie Antoinette als Mann wiedergeboren worden?

So langsam schwingen sich Politik und Wirtschaft ein und es ist zu erwarten, dass das grosse Hauen und Stechen den Medien das Sommerloch sehr elegant und vollumfanglich stopfen wird.

Der Spiegel berichtet zum Beispiel:

Saarlands CDU-Ministerpräsident Müller will Reiche stärker in die Pflicht nehmen. Er fordert eine Extra-Steuer auf Luxusgüter und eine Anhebung des Spitzensteuersatzes. Industrieboss Keitel hat andere Ideen: Er will bei Rente und Hartz IV kürzen.

MOMENT, ein CDUler  will Reichen an den Geldbeutel? Für so einen Scheiss kann der aus der Partei fliegen. Am Ende gehen da noch ein paar CDU-Wähler wieder zur FDP und die erreicht wieder mehr als 5% auf Bundesebene. Mach keinen Mist!

Dann doch lieber – Hartz-IV und die Rente kürzen. Aber vorher sicherstellen, dass Keitel (der – Geb. 1947 – ja bald in Rente geht)  per Gerichtsbeschluss seine gesamtes Vermögen verliert und so auch auf Rente angewiesen ist.

So ein Drecksack. Den Arbeitern, die ihm seinen Wohlstand miterarbeitet haben, die verdiente Rente unterm Arsch wegziehen. Naja, Unternehmersohn – was will man erwarten? Der ist ja schon mit einem Silberlöffel im Arsch auf die Welt gekommen.

Besonders perfide und widerwärtig finde ich, dass ausgerechnet die Klientel, die ohnehin (aufgrund des eigenen Vermögens) niemals Anspruch auf Hartz-IV oder Rente haben wird, an Hartz-IV und Rente sparen will. Das erinnert mich tatsächlich an den Spruch, der Marie Antoinette von Jean-Jacques Rousseau in den Mund gelegt wurde:

„Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“

Wie ist Marie Antoinette nochmal ums Leben gekommen? Hmmmmm…. Erinnert mich an irgend etwas und ich sehe Parallelen.

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut

Einen Tag nachdem die etablierten Parteien sich für ihre Wahlerfolge in Thüringen, Sachsen und dem Saarland feiern, ist es auch Zeit die wenigen Ergebnisse der Piraten einmal genauer anzuschauen.

Ich weiss, dass die Onlineumfragen (bei XING dümpeln die Piraten stets überhalb der 80%) kein Maßstab für echte, amtliche Wahlergebnisse sein können. Denn die Piraten rekrutieren sich zu 99% aus den Aktiven der Onlinewelt. Eben die Menschen, die das Internet nicht nur als ein Konsum- sondern eher als ein Mitmachmedium verstehen. Das diese Personengruppe eher bereit ist Kommentare und Blogeinträge zu schreiben und an Onlineabstimmungen teilzunehmen, ergibt sich aus deren Persönlichkeitsprofil. Insofern sind die Piraten eine Partei, die es schaffen wird wahlmüde Wähler zu aktivieren, sofern diese (die Wähler) sich kritisch mit der tagesaktuellen Politik und den Rechten der Menschen in der BRD und dem Netz auseinandersetzen.

Aber wieviele Menschen sind dies denn tatsächlich? Wieviel Prozent der Bundesbürger kennen noch ihre Rechte, wie sie im Grundgesetz (der immer noch legitimierten Ersatz einer Verfassung) festgeschrieben sind? Wieviele Wahlberechtigte Menschen erkennen den Wert, den Sie als Individuum besitzen? Wieviele Menschen sind noch stolz darauf eine eigene Meinung zu besitzen und plappern keine vorgefertigten, manipulativen Meinungsbilder a’la Springerpresse nach?

Es sind zu wenige!

Isotopp stellte fest, dass die Piraten es in Aachen und Münster geschafft haben mit jeweils einem Sitz in die Rathäuser einzuziehen. In den Wahlkreisen, in denen die Piraten aufgestellt waren, haben Sie wohl zwischen 6 und 10% der Stimmen erhalten. Dies ist ein Achtungserfolg, den man nicht kleinreden kann und soll. Nun liegen Münster und Aachen aber nicht in im tiefsten Bayern. Insofern muss man die Zahlen – will man diese für die Bundestagswahl hochrechnen – leider etwas korrigieren. Für mich ist ein Piratenergebniss bei der Bundestagswahl oberhalb der 2% ein Erfolg. Aber bitte: Überrascht mich. Holt mehr als 5% und ich werde feiern, wie ich lange kein politisches Wahlergebnis gefeiert habe.