Ist ein Oberst Polizist oder Soldat?

Diese Frage muss sich die Potsdamer Staatsanwaltschaft stellen, die zu entscheiden hat ob der Angriff auf die entführten/gestohlenen Tanklastzüge einen Straftatbestand erfüllt.

Ist die Bundeswehr in einem Kriegseinsatz oder geht es um den „Einsatz angemessener Gewalt“, wie die rhetorischen Kriegsverweigerer im Verteidigungsministerium nimmermüde erklären? „Wenn es kein Krieg ist, sind die Soldaten so etwas wie unsere Polizisten in Afghanistan“, sagt ein hochrangiger deutscher Staatsanwalt, und diese Sicht mache den Tankwagen-Fall „noch komplizierter“.

schreibt die Süddeutsche und macht das Problem deutlich, in dem jeder sich im Einsatz befindliche steckt. Für Soldaten gelten andere Regeln, als für Dorfpolizisten, dieser Unterschied ist in der unterschiedlichen Aufgabenstellung der beiden Berufsgruppen definiert. Ein Soldat hat das Recht auf jeden Feind (der aktiv an Kriegshandlungen teilnimmt) zu schiessen, um diesen  „aus dem Kampf zu nehmen“. Ein Polizist sollte geflissentlich zu vermeiden wissen, jeden Dieb mittels Kopfschuss zu liquidieren.

Unsere Soldaten sind, wenn sie im Ausland im Einsatz sind, im Krieg. PUNKT! Ausnahme sind nur Veranstaltungen mit sportlichem Charakter, Truppenbesuche und ähnliches. Und wer Soldaten im Inland aktiv einsetzen will, ruft den Bürgerkrieg aus. So einfach ist es. Das sollten sich die Herren Verteidugungs- und Innenminister hinter die Ohren schreiben!

Beispiel für schlaue Parteispenden

Wenn schon Parteispenden, dann bitte mit Hirn. So oder so ähnlich muss wohl die Daimler Benz AG gedacht haben:

Jeweils 150.000 Euro überwies die Daimler AG aus Stuttgart an CDU und SPD.

kann man Bundestag Aktuell entnehmen. Ich weiss ja nicht, was die Daimler AG da gerade aktuell erreichen wollte, aber es fällt schon auf, wenn ein Unternehmen beide Regierungsparteien unterstützt – oder?

Die Helm AG (eine internationale Marketing-Organisation in der Chemie) ist das etwas intelligenter und lässt ihren Ex-Vorstand Professor Hermann Schnabel mal eben 200.000 Euro an die CDU überweisen. So erreicht man, dass der Firmenname nicht direkt veröffentlicht wird.

Warum die FDP von der Deutschen Bank 200.000 Euro erhält fällt mir so ad-hoc nicht ein. Vielleicht ein Vorschuss auf die mögliche, zukünftige Regierungsbeteiligung? Sieht ja jetzt besser aus, als wenn man das ein eine Regierungspartei überweist und hilft ja auch bei der Wahl, gelle.

Schade – ich habe mit diesem Vorgehen zwei Probleme: 1) Ich bin eh nicht käuflich (ausser eben mit Marzipan) und 2) Es wird nichtmal versucht 🙁

Urheberrecht, Gewinner und Verlierer

Der Tagesspiegel veröffentlicht einen sehr lesenswerten Artikel, den Jens Mühling verfasst hat. Mühling betrachtet das derzeitige Urheberrecht aus verschiedenen Perspektiven und konzentriert sich dabei vor allem auf die Aussage:

„Intellektuelles Eigentum“, sagte Getty 2000, „ist das Öl des 21. Jahrhunderts.“

Und in dieser Aussage steckt fürwahr sehr viel „Sprengstoff“, denn der Kampf um eben diese Urheberrechte dauert an und wird nahezu täglich schärfer. Mühling betrachtet die Veränderungen in der Welt der Produkte des geistigen Eigentums, was sich als sehr sinnreich herausstellt, denn die Streiter für geistiges Eigentum haben ihre Probleme zu grossen Teilen selbst verschuldet.

Aber wer sind denn die Streiter? Wer hat das grösste Interesse daran, dass bestehendes Urheberrecht nicht aufgeweicht, sondern verschärft wird? Sind es die Musiker, die Kreativen – also die Künstler in jeder Form des Auftretens? Ich darf nochmal Mühling zitieren:

Mark Getty, der intellektuelles Eigentum zum Rohstoff erklärte, verfügt über ein geschätztes Vermögen von 500 Millionen Dollar. Damit ist er zwar weit davon entfernt, in der Forbes-Liste der 100 reichsten Menschen der Welt genannt zu werden – doch tauchen in diesem Ranking zahlreiche Unternehmer auf, die ihr Vermögen der Vermarktung von Kulturgut verdanken. Platz eins etwa hält Bill Gates, Eigentümer der Bildagentur Corbis. Der Amazon-Gründer Jeff Bezos rangiert mit sieben Milliarden Dollar auf Platz 68, der indische Filmmogul Anil Ambani mit zehn Milliarden auf Platz 34.

Aber einen Künstler verzeichnete die Forbes-Liste nicht. Selbst Ausnahmeerscheinungen wie der Musical-Tycoon Andrew Lloyd Webber (1,2 Milliarden Dollar), die Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling (800 Millionen) oder Ex-Beatle Paul McCartney (700 Millionen) haben mit ihrer Kunst nicht annähernd so viel Geld verdient wie die Schwergewichte der Copyright-Branche.

Warum also die Künstler nach vorn geschickt werden Stellvertreterkriege führen müssen, wie Frau von der Leyen für den Innenminister scheint klar: Covert Operations. Wer im Hintergrund bleibt, wird nicht angeschossen.

Ganz zum Schluss müssten auch die Künstler gegen die derzeitige Form des Urheberrechts, resp. der Ausbeutung durch die Rechteverwerter kämpfen.