Bevor Du zu einer Demo gehst kontrolliere deine Taschen!

Solltest Du ein Mann sein und ein Taschenmesser, eine Nagelfeile oder gar einen Leatherman dabei haben: Leg es weg – schmeisse es in den Mülleimer bevor Du das erste mal Kontakt mit den Ordnungshütern hast. Bist Du eine Frau – vergiss die Nummer mit der Handtasche. Was Du da alles drinnen hast weisst Du selbst nicht – die Polizei wird aber GARANTIERT eine Waffe identifizieren und die Odysee kann beginnen (Sorry Frauen – ist nicht böse gemeint, dient nur der Dramatik).

Wenn Du heutzutage in ein Flugzeug steigen willst und „aus Versehen“ ein Taschenmesser „am Mann“ oder im Handgepäck hast, wird dir angeboten dieses zu deponieren, in den Müll zu werfen oder dir selbst per Post zu schicken. Solltest Du – auf dem Weg zu einer Demonstration – gefragt werden, ob Du ein Messer dabei hast und dies „blauäugig“ bejahst, hast Du verloren. Du bist als Krimineller, als randalierender Gewalttäter erkannt. Und selbst, wenn der Polizist dir gegenüber kooperativ, nett und freundlich wirkt ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt gekommen in Panik auszubrechen!

Das katastrophale Erlebnis von Markus, dessen Vertrauen in eine funktionierende Exekutive so freundlich erschüttert wurde. In seinem Blogartikel ist ein Satz, der eigentlich der beginn eines Krimis sein könnte:

Er fragte, ob ich das Messer noch schnell nach Hause bringen könnte. Das konnte ich nicht, denn ich bin ja kein Berliner. Der Polizist bot mir daraufhin an, das Messer bei der Polizei vor Ort abzugeben und es nach der Veranstaltung wieder abzuholen. Ich willigte ein.

Lesen, auch wenn es nichts für schwache Nerven ist.

Wer hat Interesse an Randale in der Schanze?

Im Blog „Totaler Scheiss“ findet sich ein wunderschöner Artikel, der sich kritisch mit der Randale im Hamburger Schanzenviertel auseinandersetzt. Was mir persönlich an dem Artikel gefällt ist, dass er die besondere Situation des Schanzenfestes darstellt und die Folgen der – trotz friedlicher Polizeipräsenz – stattfindenden Randale aufzeigt:

Wir hätten am Samstag in der Schanze beweisen können, dass die Spirale der Gewalt beendet wird, wenn die Polizei sich raushält. Wir hätten beweisen können, dass ein Straßenfest, auch wenn es politische Botschaften sendet, friedlich bleiben kann. Wir hätten beweisen können, dass Rieger und seine Schergen unrecht haben, wenn sie gegen das Schanzenfest demonstrieren. Wir hätten beweisen können, dass die Schanze durchaus noch eine eigene Seele hat.
Wir haben das Gegenteil bewiesen.

Auch wird die – nicht von der Hand zu weisende – Behauptung aufgestellt, dass die randalierenden Horden letztendlich die Verantwortung dafür haben, dass gewisse Kreise mehr Zulauf erhalten und der Ruf nach der Staatsmacht lauter wird. Insgesamt sehr lesenswert, diese Art der Auseinandersetzung mit Gewalt und Gegengewalt, die ein nicht nur in Hamburg aktuelle ist. Ich schätze diese Situation ist für jede Demonstration und Veranstaltung anwendbar, auf der sich die gewaltbereiten Spätpubertierenden rumtreiben.

Nun ist klar, warum DER Polizist sauer auf „den Radfahrer“ war

Ja, tatsächlich – die Polizei spricht einen Platzverweis mittels „körperlicher Verwarnung“ und Gewalt gegen Sachen aus. Das der Radfahrer dann – als dieser die Dienstnummer des handelnden Polizisten haben wollte – mit der geballten Polizeimacht geschlagen (um nicht zu sagen misshandelt wird wie in einem Terrorstaat) wird, ist für einen Steuerzahler nachvollziehbar

httpv://www.youtube.com/watch?v=JNSW8KaAZ-U

Ich könnte dazu noch so viel schreiben, aber ich würde damit die mir selbst gesetzten Grenzen des guten Anstandes verletzen.

An meine 12jährige Töchter, von der ich weiss dass sie hier mitliest: Nicht alle Polizisten sind so dumme und feige Schläger. Wenn Du in Not geraten solltest, darfst und sollst Du dich weiterhin an die Polizei wenden. Dort wo wir wohnen, ist es (noch????) nicht schlimm. Du brauchst keine Angst vor der Polizei zu haben.