Sollten die Piraten mal den Weg der FDP gehen, werde ich violett

Nee echt jetzt. Ich finde das toll. Anstelle mich im Alter in Beige, Sand und Brauntönen to kleiden, schliesse ich mich den Violetten (für eine spirituelle Politik) an. Dank Twitter wurde ich auf sie aufmerksam und wie ernst zu nehmen diese Partei ist, kann man aus den Titeln der Mitglieder ablesen:

  • Landesvorsitzender + Equipment Manager (Trägt den Tapeziertisch zu den Werbeveranstaltungen)
  • Landessekretärin + Conflict Management (Hat alle lieb und gibt manchmal einen Saft aus)
  • Landesschatzmeisterin + Office Services (Das ist ein Scheissjob, den veräppel ich nicht!)
  • Landesbeisitzer + Economic Affairs (Sabbert und spuckt nicht beim sprechen, darf mit Interessenten kommunizieren)
  • Landesbeisitzerin + Research (Warum nur umgeben wir uns mit seltsamen Menschen?)
  • Landesbeisitzer + Discussion Leader (Der Inhaber der Gesprächskerze)
  • Landesbeisitzer + Media Affairs und Justice (bezahlt die Straftickets und holt die Bild vom Kiosk)
  • Landesbeisitzer + Catering Manager (Zuständig für die Butterstullen)

Liebe Hamburger Violetten, ich habe nicht gegen euch persönlich oder gegen eure Partei. Wer sich allerdings mit solch hochtrabenden und gleichsam hahnebüchenen Titeln schmückt, hat entweder einen an der Waffel, leidet unter Minderwertigkeitskomplexen oder…. Ja, was ist denn bei euch der Grund für diese Titelgeilheit? Habt ihr die unter stetem abkichern im Rausch des vergorenen Bachblütenbrandes ausgedacht? Wer sich für euch interessiert und diese Titel liest, wendet sich unter irrem Gekicher ab – oder verbloggt es unter „Das darf doch nicht wahr sein“

Wieder bekommt Vattenfall aus Schweden an die Backen

Nachdem Vattenfall Deutschland bereits vor knapp 2 Jahren Ärger mit dem schwedischen Mutterhaus hatte (als der Staatskonzern kritisierte, dass Vattenfall Deutschland zu wenig umweltfreundlich sei) kommt die Keule auf Schweden nun aus einer anderen Ecke. Den Schweden sind die Deutschen Manager zu geldgeil:

Weil der Energiekonzern an entlassene deutsche Spitzenmanager hohe Abfindungen gezahlt hat, kommt es in Stockholm nun zu einem parlamentarischen Nachspiel. Auch die Regierung zeigt sich empört.

Ich finde, dass diese Vorgänge ein deutliches Zeichen dafür sind, dass gewisse Unternehmungen einfach nicht in private Hände gehören.

Ich freue mich, dass meine Tochter als Austauschschülerin 2012 wohl ein paar Monate in Schweden weilen wird. Da kann sie echt was lernen. Nicht deutsche Geldgeilheit sondern schwedische Sozialkompetenz  und -verantwortung ist es, was ich meinen Kindern mit auf den Weg geben möchte.

 

Ich hab „Hausmeister“ studiert

Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht. Es fängt an mit den blödsinnigen Anglizismen, die wir uns von verschiedensten Marketingfraggels einreden lassen. Besonders im Marketing aber auch bei Berufsbezeichnungen findet der geneigte Humorist genügend Beispiele um sich austoben zu können. So wird der Großkundenbetreuer zum „Key Account Manager“ – liest sich auf der Visitenkarte gleich viel besser. Selbst Stadtwerke – die ja nun wirklich eher lokal tätig sind – pimpen ihre Großkundenbetreuer mittels Anglizierung zum „Key Account Manager“ auf.

Eine ganz besonders entzückende Stilblüte präsentierte mir meine Prinzessin, als Sie mir mitteilte, dass ihr Institut einen Studiengang für Facility-Management anbieten möchte. Mein erster Gedanke war: „Studierte Hausmeister, was es so alles gibt.“ Aber nachdem ich mal die Suchmaschine anwarf musste ich festellen, dass es tatsächlich den Studiengang „Facility Manager“ gibt. Ich bin verwirrt. Da wird der Beruf der Hausmeisters (den ich per se nicht als unehrenhaft empfinde!) aufgepimpt, indem man ihm den Namen Facility Manager überstülpt und dann kreiert man einen Studiengang mit eben dieser Berufsbezeichnung?

Also achtet darauf, wenn ihr einem Facility-Manager gegenüber steht, ob er einen grauen Kittel oder eine Krawatte trägt. Diejenigen mit einem Kittel haben Praxiserfahrung und wissen worum es geht ….