Manchmal sind Soldaten eben doch nur einfache Mörder

Wenn Kurt Tucholsky unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel schrieb:

„Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder.“

dann hat er damit viele Jahre meines Lebens den großen Widerspruch geweckt. Allerdings gibt es auch unter Soldaten seltsame Zeitgenossen und manchmal tatsächlich Mörder –  auch wenn Mörder in einer Armee nicht zu suchen haben. Krieg ist kein sinnloses morden (sollte es zumindest nicht sein), sondern unterliegt Regeln die es penibel einzuhalten gilt.

So wird nicht auf Unbewaffnete geschossen. Auch unterliegen Zivilpersonen – die nicht an Kampfhandlungen teilnehmen – einem ganz besonderen Schutz. Wenn ein Mensch einen anderen unbewaffneten Menschen, der keine Gefahr für ihn oder andere darstellt, angreift so ist dieses durch kein Gesetz legitimiert.

Folgendes Video wurde von Wikileaks auf einer eigenen Webseite veröffentlicht und zeigt den Angriff eines amerikanischen Apache Kampfhubschrauber auf zivil gekleidete Personen in Bagdad am 7. Juli 2007.

httpv://www.youtube.com/watch?v=5rXPrfnU3G0

Ich war Soldat und sehe es als keine Schande an Soldat gewesen zu sein. Wenn ich allerdings den Funkverkehr auf diesem Video verfolge wird mir schlecht und ich hätte nicht übel Lust diesen Widerlingen in Uniform, dass sich ungerechtfertigt als Soldaten bezeichnen kräftig (nicht nur) in den Arsch zu treten. Ich sehe meinen Spieß vor mir, wie er uns in den Arsch getreten hätte wenn wir uns auch nur tendenziell so verhalten hätten.

„Soldaten“ die sich wie auf diesem Video aufführen, haben es nicht anders verdient als mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft zu werden, denn sie sind in meinen Augen Verbrecher. Besonders perfide ist, dass es nicht nur die Besatzung des Apache ist die sich „auffällig“ verhält, sondern auch die Leitstelle soldatische Verhalten weitgehend vermissen lässt.

Danke Wikipedia.

Mir tun all diejenigen Soldaten leid, die von Politikern in die Krisengebiete dieser Welt geschickt werden und einen sehr schweren „Job“ haben.

Nachtrag: Gerade wird bei den Youtube-Kommentaren „entschuldigt“, dass die Personen die in „Phase 2“ mit einem Van auftauchen und den Verwundeten bergen wollen NICHT als Sanitäter gekennzeichnet sind. Wenn in Krisengebieten ab sofort auf jede Person geschossen werden darf, die NICHT als Sanitäter gekennzeichnet ist, wird es sehr-sehr übel auf diesem Planeten.

Westerwelles Arbeitsdienst und 1-Euro-Jobber nach Afghanistan

Ach Kinder, der Westerwelle hat es echt drauf. Einerseits stecken er und seine Mövenpick-Partei es so allerhand Unternehmen beidhändig in den Arsch und auf der anderen Seite nimmt er selbstständigen Unternehmern die Arbeit weg:

Gegenüber der Bild am Sonntag hat er vorgeschlagen, junge Hartz-IV-Empfänger zum Schneeschippen und Eisräumen in Berlin einzusetzen. (TAZ)

Arbeitslose zwangsverpflichten? Sowas wie ein Reichs Mövenpickarbeitsdienst? Bloß was ist dann mit all den Unternehmen, die genau DAMIT ihr Geld verdienen? All die Landschaftsgärtner, die im Winter als selbstständige Winterdienstler ihr Geld verdienen? Sollen die dann auf Hartz-IV aufstocken? Man müsste nur mal denjenigen kräftig in den Arsch treten, die für Schnee- und Eisräumung zuständig sind. Aber wie stellt Westerwelle ebenfalls in der Taz zu treffend fest:

„So praktisch ist das Leben“, fügte er hinzu. „Weite Teile der Politik haben sich davon entfernt.“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Denn wer anscheinend nicht die einfachsten Verpflichtungen von Hauseigentümern kennt, hat sich offensichtlich ebenfalls vom Leben entfernt, nicht Herr Westerwelle?

Aber ich habe eine Idee, was man mit all den Hartz-IVern machen kann: Ab nach Afghanistan als Hilfspolizisten.

Wegen des wachsenden Personalbedarfs für internationale Polizeimissionen rechnet die Bundesregierung nach SPIEGEL-Informationen mit erheblichen Problemen bei der Rekrutierung geeigneter Bewerber. Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht. (Spiegel)

Wenn Ex-Hartz-IVer bei uns den Grenzschützern und Zöllnern an den Flughäfen die Arbeit wegnehmen, dann können die Arbeitslosen doch genau so gut Polizeiaufgaben in Afghanistan übernehmen. Die USA hat BESTE Erfahrungen damit gemacht, ihren ehemaligen Arbeitslosen eine Perspektive beim Militär zu bieten und diese dann als Kanonenfutter in Krisengebiete zu senden. Und wer da Sarkasmus riecht, hat eine gute Nase …

Die neuen Bundesländer die Slums Deutschlands?

Die Frage aus der Überschrift des Artikels ist deutlich warnend in Richtung Politik und nicht abwertend in Richtung der neuen Bundesländer gemeint.

Wem bekannt ist, dass die überwiegende Anzahl der niedrigen Dienstränge in der Armee der USA sich aus Arbeitslosen der Armenviertel rekrutiert, könnte dem Artikel der Süddeutschen Zeitung eine erschreckende Entwicklung entnehmen:

Zu Auslandseinsätzen melden sich überproportional viele Ostdeutsche, weil sie offenbar sonst keine Arbeit finden. Besonders die unteren Dienstgrade kommen aus Ostdeutschland.

Ja liebe Politiker, SO kann man das Problem der Arbeitslosigkeit auch lösen: Einfach ab in die Krisengebiete mit den Arbeitslosen aus Deutschland. Die Süddeutsche hat auch konkrete Zahlen:

Von den 6391 Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz sind demnach 3143 ostdeutscher Herkunft. Das macht einen Anteil von 49,2 Prozent – obwohl der Anteil der Ostdeutschen an der Bevölkerung nur knapp 20 Prozent beträgt.