Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo bezichtigt den Deutsche Bank Chef der Lüge

Der Welt kann man heute entnehmen, dass:

Deutsche Unternehmen haben immer mehr Probleme, Kredite von den Banken zu bekommen. Im November hätten gut 35 Prozent der 4000 befragten Firmen die Vergabe von Darlehen als restriktiv empfunden, berichtete das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo. Vor allem große Konzerne schlagen Alarm.

und

Besonders alarmierend sei die Situation bei den Großunternehmen, sagte der Wirtschaftsforscher. Bei ihnen erhöhte sich der Anteil derer, die die Kreditvergabe als restriktiv bezeichneten, sprunghaft von 17,3 auf 40,1 Prozent.

Diese Aussage bezweifel ich mal ganz bestimmt, denn wurde der Chef der Deutschen Bank nicht erst am 02.12.2008 im Spiegel mit den Worten

Deutschlands Banken geizen mit Krediten? Nein! So sieht es zumindest Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Seiner Meinung nach beantragen Unternehmen wegen der Finanzkrise einfach nicht mehr so viele wie früher.

zitiert? Und jemand, der SO viel Geld wie der Ackermann bekommt (ich schreibe bewusst nicht verdient!), der weiss doch was im Markt los ist und würde uns niemals die Unwahrheit sagen, oder?

Wo ist das Kapital nur geblieben?

Die IT-Branche hat es vorgemacht: Das Geld verbrennen:

Burn Venture Capital

Burn Venture Capital

Bild „geliehen“ bei Interhemd (Danke Tim)

Als nächstes waren es die Banken – naja, selbst verbrannt haben sie nicht, sie haben es eben nur zu verantworten, dass diese Misere die Wirtschaft derzeit knechtet. Und nun – als nächstes Mosaiksteinchen – kommen die Konzerne an und schildern der Regierung ihre Sorgen.

NEIN, ich werde diesmal NICHT auf Managergehälter eingehen, es dreht sich hier um den Aktienmarkt: Wie dieser Geld verbrennt und es aus den Unternehmen zieht.

Früher – so GANZ früher – lieh sich der Müller in seinem Umfeld Geld, wenn er die Reparatur seiner Mühle – oder einen neuen Mühlstein – nicht mit eigenen Mitteln zahlen konnte. Von dem Gewinn der folgenden Monate und Jahre zahlte er dann seine Schulden ab und anschliessend war alles gut.

Dann kamen die Banken, der Müller musste nicht mehr von 20 „Nachbarn“ Geld leihen, sondern er hatte eine zentrale Anlaufstelle: Die Bank – im ländlichen Bereich formierten sich gerade die Genossenschaftsbanken, siehe auch Raiffeisen – leiht (historisch) das von Sparern eingesammelte Geld ein, verleiht es an unseren Müller um den Kreditertrag als Sparzinsen an die eigentlichen Eigentümer des Kapitals auszuzahlen.

Dann griffen (über die effektiven Stücke) die Aktien in das Geschehen ein und veränderten die Welt. Denn auf einmal ging es nicht mehr darum einen einmaligen Kapitalbedarf zu deckeln, sondern aus Gründen des Kapitalbedarfs Anteile (als Anteilsscheine / Aktien) seines Unternehmens zu „vekaufen“. Damit ist ein grosser Schritt in die (in meinen Augen) falsche Richtung getan. Denn auf einmal geht es nicht mehr darum, einen Kapitalbedarf einmalig (wie einen Kredit) zurückzuzahlen, sondern Jahr für Jahr – über die Dividende – Geld an die Aktienbesitzer auszuzahlen. Immer und immer wieder. Dies geht soweit, dass Aktien sich teilweise mehrfach refinanzieren (wenn man diese nur lange genug hält) und ein Ende ist niemals in Sicht.

Früher konnte unser Müller in guten Jahren viel Geld (Taler, Dublonen, wie auch immer) zur Seite legen um ein Polster für schlechte Zeiten anzulegen. In dem Moment, als unser Müller nun seinen Mühlstein über die Ausgabe von Aktien finanzierte, hatte er für immer verloren (es sei denn, er kauft seine Aktien zurück). Denn die Aktionäre werden ab sofort (über die Hauptversammlung und dem gewählten Aufsichtsrat) die Geschicke seiner Mühle. Wenn nun Gewinne gemacht werden, haben die Aktionäre ein grosses Interesse: Den Ertrag aus dem Unternehmen zu ziehen um damit einen (EXTERNEN!) Gewinn zu erzielen, ihr eingesetztes Kapital maximal zu vermehren. Ein Verbleib des Kapitals im Unternehmen ist für Aktionäre deutlich suboptimal.

Und an dieser Stelle kommen wir nun zu der heutigen Situation: Die Aktionäre haben all die vergangenen Jahre ihre Taschen gestopft, oftmals waren es Banken und Versicherungen, die das Problem hatten: Wohin mit dem Geld der Kunden. Die Antwort war: Aktien, Anteile an Unternehmungen. Versicherer hatten jahrelang das Problem, erwirtschaftete Gewinne SCHNELL wieder zu reinvestieren um maximalen Gewinn zu erwirtschaften. Wo so viel Geld „verarbeitet“ wird, ist auch Geld für dicke Gehälter drin – alles kein Problem.

Bis zu DEM Moment,an dem jetzt den Aktiengesellschaften das Geld ausgeht und die Aktionäre GANZ sicher nicht die Gewinne der fetten Jahre wieder in die Unternehmen stecken werden. Unser Müller hätte dies getan, sein verdientes Geld wieder in seine Mühle zu stecken. Die Aktionäre aber haben von den Erträgen (Dividenden) längst weitere Aktien gekauft und leiden selbst eine gefühlte „Armut“, da ihre Aktien nichts – oder weniger – Wert sind.

Exkurs: Wobei anzumerken ist, dass eine Ware nur im Moment der Kaufs/Verkaufs überhaupt einen realen Wert besitzt. In der Zeit des Besitzes, ist der Wert unbestimmt. Man kann zwar einen Marktwert bestimmen, aber eine Realisierung des Wertes kann nur durchgeführt werden, indem man versucht zu kaufen oder verkaufen. Denn erst in diesem Moment bestimmen Angebot und Nachfrage den Wert (zu erzielenden Preis). Dieses gilt für ALLE zu veräusserlichen Waren.

Zurück zum Thema: Das ursächliche Problem ist, dass Aktienmärkte nur in Zeiten des Wachstum funktioniren. Vielleicht resultiert genau daraus unsere Wachstumshysterie. Wachstum ist gesund – als Ausgleich einer Inflation. Alles was darüber hinausgeht ist – als globalwirtschaftliche Forderung – absolut unsinng, da dieses Wachstums nicht unendlich weltweit forführbar ist. Schon heute können viele Unternehmen ein Wachstum nur noch über Aufkäufe anderer Unternehmen oder Bilanzierungstricks realisieren. Was passiert aber in dem Moment, in dem eine Firma – im Rahmen der „Wachstumsnot“ alle anderen Firmen geschluckt oder fusioniert hat? Wenn ein Unternehmen nahezu jede geldwerte Leistung auf diesem Planeten erwirtschaftet? Wie wird diese Firma dann weiterhin Wachstum realisieren?

Es wird Zeit, dass wir alle verstehen, dass es keinen Gewinn ohne Verlust geben kann. Die Menge aller Kapitalwerte auf diesem Planeten ist (weitgehend) statisch. Wenn nun eine Person (oder Personengruppe) ihr Eigentum vergrössert, MUSS zwangsläufig eine andere Person (oder Personengruppe) einen Verlust hinnehmen.

Solange aber „das Kapital“, namentlich die Personengruppe, die ihre Gewinne/Besitztümer stetig ausweitet, nichteinmal von der Politik gestoppt wird, wird sich diese Spirale der Umverteilung von Sachwerten immer weiter drehen. Am Ende werden alle verlieren, dann die Aktien kann man nicht essen, als Kleidung sind sie suboptimal und der Brennwert im kalten Winter ist auch nicht sooo der Hit.

Nur eine Betrachtung. Kommentare?

Regierung bewirft Wohlhabende mit Geld

Der FAZ kann man entnehmen, dass die deutsche Regierung sich auf ein Konjunkturpaket geeinigt hat. Damit soll – deshalb heisst es so – der Konjunktur ein kleiner Schubs gegeben werden. Das besondere an ALLEN Massnahmen, die irgendwie mit Geld ausgeben der Regierung zu tun haben ist, dass alle Bundesbürger dafür zu zahlen haben. Jeder Bundesbürger gibt schlicht 375€, damit ingesamt 30 Milliarden Euro verteilt werden können

Na, wenn es um unser aller Geld geht, schaun wir uns das doch mal an:

Man kann Handwerkerrechnungen nicht nur bis zu einem Betrag von 600€ sondern bis zu 1200€ jährlich von der Steuer absetzen.

Na, da höre ich doch schon die Sektkorken bei nahezu allen haushalten knallen. Baumärkte werden massenhaft Konkurs anmelden, da man zwar vorher kein Geld für Handwerker hatte und selbst bastelte, nun, wo man noch 375€ weniger pro Haushaltsmitglied zur Verfügung hat, passts aber. NUN ruft man den Maler an, der soll mal eben die Zweizimmerwohnung übertünchen.

Oder sind hier nicht eher diejenigen die Nutzniesser, die ein Häusschen oder eine Eigentumswohnung haben und insofern eher als „Besserverdiener“ bezeichnet werden könnten? Egal, dann kriegen die noch ein wenig Geld in den Arsch geschoben, passt schon.

Die Kraftfahrzeugsteuer für alle Neuwagen soll für ein Jahr entfallen.

Ich sehe schon die Schlangen der Hartz-IV Empfänger, Arbeitsloser, Leiharbeiter und anderer „wie komme ich nur bis zum Ende des Monats mit dem Geld aus“-Menschen vor den Autohäusern stehen. Auch ist der Anreiz klasse, denn wenn ich einen fetten V.8-Zylinder (was rede ich ZWÖLFZYLINDER!) kaufe, spare ich viel mehr, als bei einer kleinen Gurke, wie sie die Umweltschutzverbände sich wünschen. Aber egal.

Dumm nur, dass ausgerechnet wieder diejenigen, die schon über ausreichend Kapital verfügen um den Benzinverbrauch des fetten Autos zu zahlen, am meisten Geld sparen. Aber Mercedes, AUDI und BMW müssen ihre Lobbyisten ja auch irgendwie bezahlt bekommen.

Allein für günstige Kredite an kleine und mittlere Unternehmen ist ein zweistelliger Milliardenbetrag im Gespräch. Ein Schwerpunkt sei die ökologische und energetische Gebäudesanierung

Hmm, kleine und mittlere Unternehmen, KÖNNTE heissen, dass hier tatsächlich ein paar Arbeitsplätze erschaffen, oder zumindest sichern. ökologisch/energetische Sanierung hört sich auch gut an. Letztendlich eine „hintenrum Subvention“ zum Energiesparen der Imobilienbesitzer.

Da hätte man jedem Bürgern doch lieber einen Barscheck über eben diese 375€ zukommen lassen, DA hätten alle Zweige der Wirtschaft profitieren können. Aber dann wäre es ja zu einer Ungleichverteilung gekommen, denn die Minderverdienenden (die den Konsum wirklich antreiben können) hätten genausoviel davon gehabt, wie die Herren Vorstände und anderen Großverdiener.

Also alles in allem: Ich sehe die zeiten kommen, an denen nur noch Bundesbürger mit einem nachweislichen Jahreseinkommen von mindestens 250.000€ überhaupt wählen dürfen.