„Terroranschlag“ auf Hamburger Nahverkehr

Wer mein Blog wirklich liest weiss, dass ich ÖPNV-Nutzer bin. Nicht weil ich so grün bin, dass ich FDP wähle weil mir das Geld für den Bioladen fehlt, sondern weil es einfach vernünftig ist.

Seit längerem bin ich immer wieder mal genervt von den Durchsagen „Wegen eines Polizei/Feuerwehreinsatzes verkehrt die S-Bahnline S3  derzeit nicht zwischen Hauptbahnhof und Harburg“. Gefühlt hört man diese Durchsage ca. alle 2 Wochen einmal. Auch heute wurde mein Heimweg durch diese süssen Töne versüßt. Aber eines ist heute anderes, denn im Gegensatz zu sonstigen Ausfällen, wurde mir heute – per Polizeipressemitteilung – der Grund mitgeteilt:

Hamburg (ots) – „Herrenlose Tasche“ in der S-Bahn sorgt für Einsatzmaßnahmen der Bundespolizei-

Am 07.10.2010 sorgte eine „herrenlose Tasche“ in einer S-Bahn der Linie S 3 auf der Fahrt vom Hamburger Hauptbahnhof in Richtung Harburg für einen Einsatz der Bundespolizei sowie eine Streckensperrung. Besorgte Fahrgäste informierten gegen 15.40 Uhr den Triebfahrzeugführer der S-Bahn über den verdächtigen Gegenstand. Umgehend wurde die Bundespolizei alarmiert. Ein Eigentümer konnte nicht ermittelt werden. In der S-Bahnstation Wilhelmsburg wurden die S-Bahn sowie der Bahnsteig durch Polizeibeamte geräumt. Spezialisten der Bundespolizei durchleuchteten die Tasche und öffneten diese anschließend manuell.

Inhalt: Ein Fahrrad – und ein Türschloss sowie ein Paar Damenschuhe.

Die S-Bahnstrecke zwischen den Stationen Harburg Rathaus und Hammerbrook mussten für die Einsatzmaßnahmen von ca. 15.45 Uhr bis 17.05 Uhr beidseitig gesperrt werden. Über Betriebsstörungen im S-Bahnverkehr können durch die Bundespolizei keine Auskünfte gegeben werden. Die Einsatzmaßnahmen der Bundespolizei wurden gegen 17.15 Uhr beendet.

Beteiligte Einsatzkräfte: Bundespolizei, Feuerwehr, Landespolizei

„Die Bundespolizeiinspektion Hamburg appelliert eindringlich an Reisende auf ihr Gepäck zu achten und dieses nicht unbeaufsichtigt abzustellen. Herrenlose Gepäckstücke können umfangreiche Einsatzmaßnahmen der Bundespolizei verursachen.“

Hallo? McFly? Kann hier jeder Turnbeutelvergesser den öffentlichen Nahverkehr einer Millionenstadt am Ende besser durcheinander wirbeln als ein Bombenanschlag? Die Terroristen sind am Ziel angelangt – es gibt nichts mehr zu perfektionieren.

Wir haben früher – als es in Diskotheken noch Drogenkontrollen gab – uns den Spaß gemacht und Zigarettenschachtel auffällig unauffällig unter Tischen und Bänken verschwinden zu lassen um die Zivis zu ärgern. Das war ein Scheissdreck gegen  das, was man heute mit einer Aktentasche in der S-Bahn machen kann. Ob das im ICE auch funktioniert?

Wir sind doch alle Balla-Balla.

httpv://www.youtube.com/watch?v=unX6mu4OxE8

Was unterscheidet Journalisten eigentlich von Schreiberlingen? @BILDblog_de: Übernehmen Sie!

Die welt – jaja, ich weiss das ist Springerpresse – zeigt mal wieder ein prima Beispiel des alten Prinzips des Versteckspiel von Kleinkindern: Augen zuhalten – sehe ich dich nicht, siehst Du mich nicht:

Die Tat ereignete sich bereits im Juni, wurde aber bisher nicht bekannt.

beschreibt die Welt eine Tat aus dem Hamburger Süden, bei dem sich zwei Jugendliche der schweren Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht haben.

Was heisst „wurde aber bisher nicht bekannt“? Dass der Schreiberling (als Journalist mag ich den Verantwortlichen nun wirklich nicht bezeichnen) nicht recherchieren kann?

Zumindest die Polizeipressemitteilung des heutigen Tages

„POL-HH: 090923-3. Tötungsdelikt in Hamburg-Harburg aufgeklärt – Zwei Jugendliche in Haft (siehe auch Pressemitteilung 090614-3.)“ (Hervorhebung für leseschwache Welt-Schreiberlinge von mir)

verweist deutlichst auf diese Polizeipressemitteilung vom 14.06.2009,  12:00 Uhr:

POL-HH: 090614-3. Gefährliche Körperverletzung in Hamburg-Harburg – Zeugenaufruf

Aber dafür müsste man entweder die Polizeipressemitteilungen direkt archivieren, oder aber bei z.B. Newsktuell die „suchen“-Funktion nutzen. Und das kann man ja nun wirklich nicht von einem Schreiberling verlangen. Dafür müsste man ja wie ein Journalist recherchieren und sich aus Originalquellen informieren.

Mal ganz ehrlich liebe Welt-Redaktion – das können Blogger besser als eure „Qualitäts-Journalisten“. Und für diesen Käse wollt ihr Online in Zukunft auch noch Geld kassieren? Lachhaft!

Phantombild eines vermeintlichen Kinderschänders

Die Polizei Hamburg sucht nach einem vermeintlichen Sexualstraftäter. Da ich – aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen – weiss, das einige Hamburger hier mitlesen, forwarde ich das einfach mal:

Die Polizei Hamburg fahndet mit einem Phantombild nach einem bislang unbekannten Täter, der im Verdacht steht, ein 16-jähriges Mädchen überfallen und sexuell genötigt zu haben. Das Landeskriminalamt 42, Fachkommissariat für Sexualdelikte, führt die Ermittlungen.

Die 16-Jährige ging auf dem Gehweg der Straße Am Soldatenfriedhof im Hamburger Stadtteil Harburg. Plötzlich trat der Täter an sie heran, packte sie an den Armen und drückte sie gegen eine Hauswand. Dann fixierte er sie weiter und nahm sexuelle Handlungen an der Jugendlichen vor. Die 16-Jährige wehrte sich energisch, sodass der Täter seinen Griff lockern musste. Dadurch gelang es der Geschädigten, sich aus dem Griff des Täters zu lösen und zu fliehen.

Der Tatverdächtige wird wie folgt beschrieben:

– 30 bis 35 Jahre alt – ca. 185 cm groß – kräftige, sportliche Figur – kurze, dunkle, mit Gel frisierte Haare – große Nase – 3-Tage-Bart – hatte ein Stabpiercing durch eine Augenbraue

Mithilfe der Geschädigten konnte ein Phantombild des Täters erstellt werden. Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalbeamten führten bisher nicht zur Identifizierung des Tatverdächtigen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte beim Amtsgericht einen Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung.

Ein Phantombild des Tatverdächtigen ist dieser Meldung als Datei angehängt.

Hinweise zur gesuchten Person nimmt die Verbindungsstelle im Landeskriminalamt unter Tel. 4286-56789 entgegen.

SOWAS geht gar nicht.