Kreative Schöpfungen der Journalisten am Beispiel John Ment und Morgenpost

Der Qualitätsjournalismus stirbt aus. So jammern die Holzmedien und ich sage: Zu recht. Zumindest der teil, der den Bach runter geht, geht zu recht ins Jenseits.

Aktuelles Beispiel ist die Kolumne des Radio-Hamburg Moderators John Ment in der Hamburger Morgenpost. Dort findet der geneigte Leser folgenden Text(Auch das Bildblog berichtete):

Ein Meister der Täuschung? Der …Fintenfisch! Und welches ist superschlau? Die Hirnisse! Wer ist einfach nie zufrieden? Der Jammerhai. Welcher kleine Freund fliegt so langsam, dass er immer zu spät an der Blüte ist? Na? Die Bummel! Und ich habe sogar noch mehr! Welches Reptil lacht sich immer kringelig? Die Kringelnatter! Was schwimmt in der Pferdetränke? Natürlich -die Gaulquappe.

Aber Ment ist auch der Selbstkritik fähig, bennent er doch:

Wer ist vor allem bei uns in Hamburg sehr gefürchtet? Jawoll – die diebische Alster…

Ja, die diebische Alster in Form des John Ment, der stumpf auf Twitter abschreibt ohne die Quellen anzugeben. Wie wahr scheint da die Selbstbeschreibung auf der Webseite des Senders zu sein, für den er seine Hörer quält:

Was andere über mich sagen Was für ein Arsch – aber ansonsten ein netter Typ!

Ob er ein netter Typ ist weiss ich nicht. Auf alle Fälle hat Ment bewiesen, wie man als „Journalisten“ und  Schmarotzer, das geistige Eigentum Anderer zu Geld machen kann.

Für diejenigen, die John Ment nicht kennen: Ihr habt nichts versäumt. In meinem Bekanntenkreis ist dieser Typ ein guter Grund Radio-HH nicht zu hören.

Maul halten und wegziehen!

Es ist immer wieder das gleiche. Egal ob es die Bewohner in Flughafennähe sind, die sich über Fluglärm beschweren. Ob es der Stadtmensch ist, der aufs Land zieht und gegen den hahn klagt, weil der Morgens kräht, oder eben die Bewohner des Wohnprojekt Max-B. sind, die in unmittelbarer Nähe der Bahngleise wohnen.

Alle haben gemeinsam, dass sie erst die günstigen Miet- oder Kaufobjekte suchen und dann anschliessend nörgeln, dass die Wohnqualität aber doch suboptimal ist. Über das Wohnprojekt Max-B.wird in der Hamburger Morgenpost gerade berichtet. Lokale Medien brauchen ja lokale Themen:

Wie Helena geht es vielen Anwohnern im Wohnprojekt Max-B. an der Max-Brauer-Allee im Stadtteil Altona-Nord. Der Lärm der anliegenden Bahnstrecke nervt sie, obwohl jede Wohnung Lärmschutzfenster hat. Das Rattern und Quietschen der Züge dringt trotzdem in die Küchen und Schlafzimmer. „Manchmal reißen uns die Züge nachts aus dem Schlaf“, sagt Helenas Vater Martin Düllmann (39). Die Fenster bleiben bei den Düllmanns daher immer geschlossen, auch wenn es im Sommer drückend heiß in der Wohnung wird.

Ich bin etwas älter als Martin Düllmann, und ich bin als Jugendlicher des öfteren in der Gegend gewesen und kenne die Brücke und die Wohngegend. Schon vor 30 Jahren war das eine der „Ecken“ wo man als normaler Wohnraumsuchender sagt:“ DA ziehe ich nie ein, das ist GANZ sicher zu laut“. Wer die Gegend nicht kennt, wird sich spätestens bei der Wohnraumbesichtigung zügig verabschieden, da er die vorbeifahrenden Züge GANZ sicher hört. Wer allerdings unkritisch und vorschnell bei billigem Wohnraum: „Schatz, überlege mal was wir da an Miete sparen, da können wir ZWEImal im Jahr nach Spanien fliegen“ gierig wird, muss halt mit den Konsequenzen leben.

Schön finde ich den Kommentar eines Bahnsprechers in der Folgeausgabe der Morgenpost:

Der Bahnsprecher kann die Aufregung der Anwohner nicht verstehen: „Die Menschen haben doch schon beim Einzug 2006 gewusst, dass sie neben eine Bahnstrecke ziehen.“

Und recht hat der Mann! Ich habe eine Wohnung gesucht – und mich dann doch entschieden mit meiner Prinzessin in der bisherigen Wohnung zu bleiben. Es gab zwei Kernpunkte auf die ich achtete: Die Wohnunh MUSS eine Badewanne haben (meine prinzessin badet doch so gern) und sie darf keinesfalls in einer „lauten“ Ecke sein. Ich habe zweimal in meinem Leben in billigerem Wohnraum an Haupverkehrsstrassen gewohnt, aber diese Strassen waren vor mir da.

Der Mieterverein Hamburg stellt das Wohnprojekt wie folgt vor:

Heute ist das Projekt Realität. Im September 2006 ist Ingrid L. in ihre 60 Quadratmeter große „Traumwohnung“ eingezogen. „Arbeiten, Wohnen, Kultur und Kinderbetreuung sind in dem Projekt Max-B eng miteinander verbunden, außerdem ist im Hinterhof eine kleine grüne Oase entstanden“, erklärt die Architektin Iris Neitmann das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 17,5 Millionen Euro. Frau L., die im Parterre wohnt, hat die „Oase“, die langsam Gestalt annimmt, direkt vor den Augen und fühlt sich „ausgesprochen wohl“ in der acht Parteien umfassenden Hausgemeinschaft im Alter von drei bis 70 Jahren – darunter sieben Kinder. Ihre Nachbarn im Haus 233 arbeiten als Lehrer, Grafik-Designer oder Architekten. Besonders gut gefallen hat der Seniorin, dass alle späteren Bewohner in jeden Planungsschritt eingebunden waren: „Das Grundkonzept stammt zwar von unserer Architektin, wir konnten aber über alles mitentscheiden – von der Farbe für die Außenfassade bis zur Gestaltung des Gartenkomplexes.“ Heute leben an der Max-Brauer-Allee 231 – 247 in neun Häusern 225 Bewohner jeden Alters.

Naja, wenn dort „Lehrer, Grafik-Designer oder Architekten“ wohnen erklärt das ja so manches.Es gibt auch Stimmen, die sich gegen den Zuzug von zuviel „Mehrverdienern“ in Bereich Altona und SternSCHANZE wehren, denn genau DIESE Klientel ist es, die den ehemaligen schönen Multikulti-Bereich zu einer Schicki-Micki Zone machen.

Sponsoring by Steuerzahler

Nun also stellt auch die Schaeffler KG fest, dass der Einkaufswagen voller war, als es das „Bankkonto“ erlaubte.

Schaeffler hat für die geplante Übernahme der Conti-Anteile milliardenschwere Kredite aufgenommen und geriet dadurch in eine Schieflage.

schreibt die Tagesschau heute und:

Schaeffler hofft weiter auf Staatshilfen

Hallo? Darf ich nun auch über meine Verhältnisse einkaufen und wenn dass der Gerichtsvollzieher kommt, mit dem Staat verhandeln, ob ich Geld vom Steuerzahler bekommen kann? Hey, den Sportwagen brauchte ich unbedingt.

Wie passt das Vorgehen der Schaeffler KG mit diesem Fall zusammen (Quelle Hamburger Morgenpost):

Er muss wie von Sinnen bestellt haben: Notebooks, Digitalkameras, Navi-Geräte. Fast jeden Tag klickte Thomas M. (50) auf die Internet-Seite des Quelle-Versandes, orderte Elektroartikel für mehrere tausend Euro. Am Ende belief seine Rechnung sich auf 200000 Euro

200.000 Euro? Das ist doch nun echt ein Klacks. Selbst 970.000 Euro sind für Herrn Zumwinkel eine kleine Summe. Wieso kommt der „kleine Mann“[TM] vor gericht und den Grossen wird das Geld (der Steuerzahler!!) in den Arsch geschoben, wenn sie mehr einkaufen, als sie zahlen können?

Ach ja, es geht ja um Arbeitsplätze. Ich vergass. Man müsste mal ausrechnen, wieviel geld man jedem „vom gesponsorten Arbeitsgeber“ monatlich zahlen könnte, wenn man ihn direkt in denVorruhestand schicken würde und NICHT auch noch den Manager die Gehälter und Boni bezahlen müsste.