CSU schafft den aufrechten Gang ab

Der neue Innenminister Hans-Peter Friedrich hat sich bei seinem Amtsantritt schon mal tiefstens in die Nesseln gesetzt.

Friedrich sagte am Donnerstag vor der Bundespressekonferenz, es lasse sich „in der Historie nirgendwo belegen“, dass der Islam zu Deutschland gehöre. (FAZ)

und

„Dass der Islam Teil unserer Kultur ist, unterschreibe ich nicht.“

Das der Islam nicht bereits seit 1600 Jahren hier in unseren Breiten historisch gefestigt ist, damit hat Friedrich sicherlich recht. Wie sieht es denn mit der evangelisch-lutherischen Kirche aus? Die sind ja auch nicht seit 1000 Jahren hier Zuhause. Wie denn auch.

Aber bereits 1740 erklärte Friedrich der Große:

Alle Religionen sind gleich und wenn nur die Leute, die sich bekennen, ehrliche Leute sind, auch wenn es Türken und Heiden sind, die kämen und das Land besiedeln wollten, so bauen wir ihnen Moscheen und Kirchen.“

Nur diese fanatischen Katholen aus den bayrischen Bergregionen stellen sich als ewig gestrig heraus und würden sogar den aufrechten Gang bezweifeln, würde dies sie nicht endgültig der Lächerlichkeit Restdeutschlands preisgeben.

Nur der alte Bürgerschreck Mappus, der Schulkinder schon mal mit Wasserwerfern malträtieren lässt, springt diesen religiösen Eiferern hilfreich zur Seite:

Vor dem Hintergrund der mit dem neuen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verbundenen neuerlichen Islam-Debatte in Deutschland hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) auf den prägenden Charakter des christlichen Menschenbildes verwiesen.

Quelle Europe-Online. Waren es ’38 die Synagogen, scheint die CSU es nun auf die Moscheen abgesehen zu haben. Und wenn Guttenberg aus seiner Festungshaft entlassen wird, dann können wir uns alle warm anziehen. Dann werden keine Bücher verbrannt, sondern Internetsperren eingeführt.

 

Ich begrüsse den hetzenden Innenminister im Amt

Da ist die Tinte auf der Ernennungsurkunde noch nicht trocken und schon werden Schoten rausgehauen, die mir die Schamesröte ins Gesicht schiessen lassen. Hans-Peter Friedrich deutet gleich an, welchen Weg er als Innenminister gedenkt einzuschlagen:

Die Freiheit der Bürger sei heute aber nicht mehr bedroht durch einen Obrigkeitsstaat. Heute komme es darauf an, dass Kriminelle und Verbrecher nicht „die Oberhand gewinnen“ und dass Deutschland nicht zum Rückzugsort für Terroristen werde.

Quelle: Focus. Genau! Deutschland ist ein Rückzugsstaat für Terroristen. Auch muss endlich etwas gegen die Ausbildungslager getan werde. Große Flächen der Lüneburger Heide werden genutzt um junge Pakistanis auszubilden, welche später zurück in ihre Heimat reisen um dort Anschläge auszuführen.

Vorratsdatenspeicherung ist natürlich ein absolutes Muss für unseren neuen Innenminister:

Die CSU ist grundsätzlich für eine längerfristige Speicherung aller Daten, Leutheusser-Schnarrenberger will sie nur in ganz engen Grenzen zulassen.

Tja, das haben wir nun davon, dass wir den Betrüger Guttenberg zurück in sein Schloß zu seiner Porno-Steffi gejagt haben: Nun kommen die Scharfmacher der CSU und strafen uns ab.

Wahl im Hamburg: Selbst von Beust watscht die Rest-CDU ab

Wahlkampf ist ein hartes Pflaster, da müssen alle innerhalb der Partei an einem Strang ziehen. Insbesondere, wenn es der Partei gerade nicht so gut geht. Und ich meine nicht die FDP – man soll über Tote nicht schlecht sprechen – es ist die Regierungspartei CDU, auf die mein Augenmerk gerichtet ist

Beust wiederum griff nun niemanden in seiner Partei direkt und persönlich an. Das hätte auch wenig staatsmännisch gewirkt, vielmehr verbittert und etwas billig. Nein, von Beust kritisierte eleganter. Er wolle die Arbeit des CDU-Führungsduos, Ahlhaus und CDU-Fraktionschef Frank Schira, „nicht öffentlich bewerten“.

Doch offensichtlich habe eine liberale Großstadtpolitik mehr Wähler angezogen als der jetzige Kurs. „Und man muss abwägen, ob man gute Wahlergebnisse haben will oder nicht.“

schreibt der Spiegel. Ja, der Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust (genannt Ole von Beust) der hat die Hamburger CDU zu Glanzergebnissen geführt. Nun ist er weg und auch die absolute Mehrheit für die CDU ist in Hamburg lange hinterm Horizont verschwunden. Wisst ihr auch womit?

Mit Recht!

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