Springer Verlag geht in den Wahlkampfendspurt

Geheimdienste befürchten laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung Anschläge mit Boden-Luft-Raketen auf Passagierflugzeuge in Deutschland. Das Blatt berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, als besonders bedroht gelte der Rhein-Main-Flughafen Frankfurt.

„Wir wissen nicht wann und wo – aber es wird mit großer Wahrscheinlichkeit etwas passieren“, zitiert „Bild“ einen hochrangigen Sicherheitsexperten.

schreibt die Welt heute. Und bezieht sich auf die Schwesterzeitschrift BILD, der man folgendes zu diesem Thema entnehmen kann:

Die Terror-Gefahr ist viel akuter als unsere Politiker öffentlich zugeben wollen!

Aufgrund der CIA-Erkenntnisse schätzen deutsche Sicherheitsexperten die Gefahr eines Anschlages unmittelbar vor oder nach der Bundestagswahl als dramatisch ein: „Wir wissen nicht wann und wo – aber es wird mit großer Wahrscheinlichkeit etwas passieren!“ (Hervorhebung von mir)

„Dramatisch“, „Grösser als Politiker zugeben wollen“, „Berufung auf Sicherheitskreise“, „CIA Erkenntnisse“. Welch Hohlphrasen, für solche „Argumente“ musste sich der ehemalige US-Aussenminister Collin Powell entschuldigen und nannte sie einen Schandfleck in seiner Karriere. Aber bei der Springerpresse fällt der Dreck sicher nicht mehr in Gewicht. Was tut man nicht alles, um „seiner“ Partei im Wahlendkampf noch ein wenig zu helfen. Ob Dieckmann zu seinem nächsten Geburtstag auch ins Kanzleramt einladen möchte?

Fefe wird diese Meldung gewiss mit seinem „wir werden alle störben“ kommentieren 🙂

Das Ende des Fundbüros. Oder: Wie Herr Schäuble das Volk konditioniert

In der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes wurde heute ein „herrenloser“ Koffer identifiziert.

«Wir haben daraufhin Experten angefordert, um die Koffer zu durchleuchten», sagte Carstens, der zunächst keine weiteren Angaben zum Inhalt des Gepäcks geben konnte. Aus Sicherheitsgründen sperrte die Polizei Teile der Wandelhalle sowie zwei Eingänge. Angesichts einer erhöhten Terrorgefahr vor der Bundestagswahl gelten derzeit an Flughäfen und Bahnhöfen verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. (Quelle Welt)

Später – nach der Entwarnung – schreibt das Hamburger Abendblatt:

Entwarnung am Hauptbahnhof: Der in einem Shop in der Wandelhalle abgestellte Koffer, der vor etwa eineinhalb Stunden für eine Sperrung der Wandelhalle gesorgt hatte, enthielt lediglich Kleidungsstücke.

Früher wäre der Koffer genommen worden und beim Fundbüro abgegeben worden. Kein Mensch hätte daran gedacht während dieses Vorgangs etwaige Ein- und Ausgänge zu sperren oder gleich Bahnlinien zu stoppen. Ja, früher konnte man bei den Fundbüro-Versteigerungen noch so manches Schnäppchen machen, da kamen dann kleine Schnäppchen aus all den ersteigerten Koffern, deren Besitzern der Koffer den Aufwand der Recherche nicht wert war.

Heute allerdings sieht die Welt anders aus. Heute gilt das Gesetz der Panik. DA ein Koffer, da ein Bärtiger. Meine Güte, was geht nur um uns herum vor? Früher galt noch der Spruch: Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht (Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert). Nun aber haben die sogenennten Terroristen ihr Ziel erreicht – sie haben eine Atmosphäre der Angst und des Eingeschüchtertseins geschaffen.

Sie haben gesiegt.

Ich habe mich geirrt und dennoch recht

Vorhin schrieb ich, dass der Fund von diversen Waffenlagern in Erdbunkern wohl von unserem Innenminister etwas aufgebauscht wird. OK, an der Stelle irrte ich und der Spiegel berichtet nun:

Diese Entdeckung hat es in sich: Polizisten haben in Bayern zehn Liter Sprengstoff, mehrere selbstgebastelte Handgranaten und Sprengkörper in verborgenen Erdlöchern sichergestellt. Die Waffendepots hatte ein Obdachloser angelegt – auch in anderen Bundesländern.

Wie kommt dieser PennerObdachlose auch dazu gerade in dem Moment seine Waffenverstecke so scheisse zu terminieren, dass die Meldung ganz kurz vor der eigentlichen Schäuble-Aktion öffentlich wird:

Angesichts erhöhter Terror-Gefahr sind gut eine Woche vor der Bundestagswahl die Sicherheitsmaßnahmen in Deutschland verschärft worden. Auf allen Flughäfen und an einigen Bahnhöfen patrouillieren seit heute Bundespolizisten mit schweren Schutzwesten und Maschinenpistolen.

schreibt die Tagesschau. Tja, geirrt und doch in der Sache recht behalten. Geht doch … GEHT DOCH! Wenn Schäuble nicht mehr Innenminister ist, wird meine Kristallkugel nicht mehr so  deutlich sein.