Bei uns unmöglich?

Ist es bei uns unmöglich, dass Manager aus Pleitefirmen sich ein schönes Leben aus Steuergeldern finanzieren?

Die Welt beschreibt den Fall von Joseph Cassano, der als Topmanager mitverantwortlich war für den Niedergang des US-Versicherers American International Group (AIG). Cassano trat zurück und wurde mit einer Abfindung von 34 Millionen US-$ „belohnt“, auch erhielt er NACH seinem Rücktritt einen Beraterjob, der ihm ein Einkommen von 1.000.000 US-$ monatlich einbrachte. Die Frage, wer denn nun das Geld aufbringt, um diese Niete zu finanzieren. Aber diese Antwort liefert die Welt gleich mit:

Die US-Regierung hatte AIG im September mit einem Notkredit über 85 Milliarden Dollar vor dem Kollaps gerettet.

Bei uns ist sowas NICHT möglich? Na, dann überlegt doch mal, wer dem „Herrn“ Georg Funke seine 560.000 Euro Altersruhegeld jährlich finanziert? Seid ihr sicher, dass da nichts von den Milliarden an Steuergeldern mit hineinfliesst?Fragt mal „Anneliese R. (65)“, die in der Hamburger Morgenpost berichtet, wie sie durch Bankberater 25.000 Euro verlor und von 600 Euro Rente im Monat lebt. Von diesen 600 Euro im Monat (7.200€ im Jahr) darf sie nun – als Steuerzahler – dem Herrn Funke seinen Lebensabend versüssen.

Finanzkrise und all das Drumherum

In China büßen die Milliardäre ihr Vermögen ein, schreibt SPON. Am härtesten trifft es Yang Huiyan, Chef von Country Garden Holdings, der seit 2007 12,6 Milliarden Dollar verloren hat. Aber er muss sich nicht in den Schlaf weinen, schliesslich hat er noch 4,9 Milliarden Dollar über. Mir würde das auch deutlich für die gröbsten Löcher im privaten Finanzhaushalt reichen.

Interessant ist, wer die Nachfolge des Georg Funke bei der Hypo Real Estate antritt: Axel Wieandt, ein Mann der Deutschen Bank, der noch nie etwas mit dem Bankengeschäft zu tun hatte. Die TAZ schreibt:

Die Deutsche Bank schickt damit dem „Handelsblatt“ zufolge einen ihrer Topmanager zu dem angeschlagenen Immobilienfinanzierer

Na, wenn die Deutsche Bank das in die hand nimmt, ist ja alles gut. Die Deutsche Bank hat ja im letzten Jahr auch nur 51,72% ihres Aktienwertes verloren. DIE werden sicher wissen, wie man den Kahn wieder flott bekommt. Aber vielleicht ist es ja gerade die Tatsache, dass Wieandt eben keinen Bankenhintergrund hat, der unser Herz mit Hoffnung erfüllen soll.

Laut SPON hat der Internationale Währungsfond IWF die Kosten der Währungskrise auf 1.400.000.000.000 Dollar Dollar taxiert. Ja, das sind 17 Stellen… Ganz schön viel Geld, oder?

Gewinne privatisieren, Verbindlichkeiten verstaatlichen

Der grosse (missratene?) Bruder USA macht es mit den beiden halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddi Mac richtig: Lange Jahre haben sich die Shareholder die Taschen vollgesteckt und nun, wo der Keks zerbröselt, der Ballon platzt, darf der Steuerzahler ran und die maroden Unternehmen stützen. Kostenpunkt ca. 25 Milliarden Dollar: Burn taxes, burn.

Aber das funktioniert ja hier in good old germany genauso.

(Quelle: SPON)