Was Wähler von „Stuttgart 21“ lernen können und müssen

Eigentlich wollte ich ja nichts zu diesem Irrsinnsprojekt „Stuttgart 21“ schreiben. Aber bevor unser neuer Hamburger Bürgermeister auf die Idee kommt die Elbe unter die Oberfläche zu legen, um ein schönes Filet Bauland zu erschaffen, schreibe ich nun doch.

Denn wir – die Wähler – können und müssen aus der Sache Stuttgart 21 mehreres lernen:

  • Wenn sich Politiker etwas in den Kopf setzen, ziehen sie es durch – und sei es der grösste Schwachsinn
  • Wenn Politiker etwas angefangen haben, ziehen sie es durch – da helfen keine neuen Erkenntnisse und auch keine Fakten
  • Wenn Politiker sich etwas in den Kopf gesetzt haben, dann ziehen sie es durch – Geld spielt keine Rolle, der Steuerzahler wird auch für Schwachsinn geschröpft.
  • Wenn Politiker der Bauwirtschaft Umsätze versprochen haben, dann kriegt die Bauwirtschaft die Umsätze
Was in Stuttgart passiert ist ein wunderbares Beispiel für die Ignoranz der herrschenden Klasse im Reiche des Selbstbedienungsstaates. Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn Bilfinger Berger seine Hände da mit im Spiel hat. Dieser Konzern ist in letzer Zeit VIEL zu dicht an den Staatsbauten angesiegelt.
Wir sollten uns so langsam den ausrechenden Zorn erarbeitet haben um wirksam gegen diese Bande vor zu gehen.
Zitat des Tages dazu:
„Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.“  (John Maynard Keynes (1883-1946))

Bilfinger Berger kauft hessischen Ministerpräsidenten

Naja, ist nur ein Ex-Ministerpräsident der Roland Koch, aber immerhin. Für 1,5 Millionen Euro soll Bilfinger Berger den „Mann mit guten Kontakten zu öffentlichen Auftraggebern“ einkaufen.

Bilfinger Berger ist das Unternehmen, das in Köln versucht hat die Stadt abzureissen, als es eine U-Bahn bauen sollte. Auch in Niedersachsen machte das Unternehmen schon auf sich aufmerksam, weil es heimlich Autobahnen „kauft“ und sowohl unbenutzbar macht als auch in Grund und Boden wirtschaftet.

Ich unterstelle mal, dass – mit Hilfe von Roland Koch – in Zukunft noch das eine oder andere windige Geschäft gedreht werden wird. die 1.5 Millionen Euro pro Jahr die Koch bekommet, müssen ja auch wieder rein kommen. Ist ja keine Diakonie für altersschwache Politiker, so ein Konzern.

Quelle: Tagesschau

Überholverbot für Mercedes-E-Klasse

Ja, wenn es ein Auto gibt, dass man heute nur noch zum Schrottplatz fahren kann, dann ist das – neben meinem ehemaligen Traumauto Autobianchi A112 (so schnell kann kein Mensch schweissen, wie der rostete) – z. B. die Mercedes-E-Klasse. Glaubt ihr nicht?

Mal ehrlich: Wie bescheuert muss man sein, ab 40.000€ auf den Tisch zu legen um ein Fahrzeug zu erwerben, dass – wie LKW – bei Baustellen nur die rechte Spur nutzen darf. Glaubt ihr immer noch nicht? DANN müsst ihr mal diesen Artikel in der Zeit lesen:

Schon auf Autobahnen mit normal breiten Fahrspuren ist diese enge Verkehrsführung gewagt – auf den schmalen Spuren der A1 werden damit Unfälle unvermeidlich. Die Hauptfahrbahn ist nur drei Meter breit, die Überholspur zwei Meter.

Solche Fahrspuren, sagt der Unfallanalytiker Radtke, seien eigentlich nicht mehr zu verantworten. Wie viele Fahrer einer Mercedes-E-Klasse wüssten wohl, dass ihr Auto mit Spiegeln 2,09 Meter breit ist?

Ist doch super, oder? Der Grund für diese Schmalspurautobahn ist, dass die Bundesregierung Autobahnen an private Betreiber verpachtet. Der Deal ist: Die Privaten bauen die Autobahnen aus und halten sie instand, dafür erhalten Sie als Aufwandsentschädigung die anfallenden Mautgebühren.

Zu den Kostenfaktoren gehören unter anderem:

Salz streuen im Winter, Gras mähen im Sommer, Leitplanken reparieren.

Wie sagt Fefe immer: Muhahahaha. Das schaue ich mir an. All dies kostet Geld. Was ist der Sinn von gewinnorientierten Unternehmen? Rischtisch: Gewinne machen. Alles was Kosten verursacht ist böse! Streumittel=Böse, Personalkosten=Böse, Instandhaltung=Böse. Böse, böse, böse. Die Zeit zitiert die lokalen Medien in Sachen A1 dann auch wie folgt:

Neu asphaltierte Autobahn voller Schlaglöcher; Bröselautobahn setzt Bilfinger zu; Rasanter Anstieg von Unfällen auf A1; Die Spur des Schreckens; Horror-Unfall auf der Horror-Autobahn.

Eine Steigerung der Unfälle von 2008 bis heute: 121%. Das sind mehr als doppelt so viele Unfälle. Kein Wunder. Hat der Staat noch eine Verantwortung für die „Nebenkosten“ seines Wirkens, so hat die Bilfinger Berger AG die Augen auf den Ertrag und den Aktienkurs zu haben. Und zwar ausschliesslich aus Ertrag und Aktienkurs. Jegliche – sich aus suboptimalen Autobahnkilometern resultierenden – Kollateralkosten sind Bilfinger Berger AG schlicht scheissegal. Der Staat hat seine Augen auf der logistischen Infrastruktur zu haben, auf Krankenkosten etc. pp..

Ich habe das Gefühl, der Steuerzahler wurde und wird schon wieder massiv beschissen.  Es wurde schon wieder potentielles Tafelsilber ausser Hand gegeben, damit sich externe Firmen (und Aktionäre!) bereichern können. Immer schön auf dem Rücken der Steuerzahler!

Lest den Artikel in der Zeit. Lest in ganz und teilt meine grenzenlose Wut auf diese Arschlöcher, die uns das einbrocken. Das schlimme ist, dass wir iDioten sie selbst gewählt haben.