Bayrische Arbeitsministerin revolutioniert Bildungssektor

Die bayrische Arbeitsministerin Christine Haderthauer fordert, dass alle Arbeitslosen entweder Arbeit finden, oder ihnen die Bezüge gänzlich gestrichen werden.

Die Statistik weist derzeit drei Millionen Arbeitslose aus, zusätzlich gíbt es eine Million Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen. Haderthauer geht davon aus, „dass jeder, der als arbeitsfähig eingestuft ist, auch einsatzfähig gemacht werden muss und kann“.

Quelle: Welt. Frau Haderthauer hat entweder nicht mehr (verzeiht die deutlichen Worte) alle Latten am Zaun, oder sie hat einen Weg gefunden einen Menschen mit Hauptschulabschluss mittels – vom Arbeitsamt/Arge finanziertem Lehrgang – zum Ingenieur zu machen. Ich werde meiner Tochter wohl nach dem Erreichen des Hauptschulabschluss vom Gymnasium nehmen. Warum so lange zur Schule gehen und auch noch studieren, wenn diese Frau aus Bayern die Qualifikation über das Arbeitsamt finanziert.

Aber Frau Haderthauer will gar nicht die vorhandenen offenen Stellen besetzen, sondern sie sucht billige Sklaven für unterste Arbeit:

Die Langzeitarbeitslosen bräuchten eine Brücke zurück zu den Anforderungen eines geregelten Lebens und des Arbeitsmarktes. Stichworte sind für Haderthauer hier Bürgerarbeit und Ein-Euro-Jobs.

Ein-Euro-Jobs killen in den meisten Fällen sozialversicherte Arbeitsplätze. Egal um was es sich dreht. Und was mit Bürgerarbeit gemeint wird, ist eigentlich auch ein Bereich, den der Staat von Steuern vollumfanglich bezahlen sollte und nicht über „in Bürgerarbeit untergebrachte Arbeitslose“ erfüllt werden.

Das schönste Zitat habe ich mir für den Schluss aufgehalten:

„Durch die hohe soziale Absicherung bei uns ist offensichtlich zu wenig Leidensdruck vorhanden“, sagte Haderthauer der „Passauer Neuen Presse“.

Für diese Menschenverachtung müsste sie eigentlich bestraft werden. Ich kenne Arbeitslose, bei denen man das Leiden höchstens noch durch Folter erhöhen könnte. Wobei Artikel über Meinung und Ideen wie Frau Haderthauer von Menschen in Arbeitslosigkeit gewiss auch als seelische Folter empfunden werden.

Vor allem wenn einem klar wird, dass hier alles passt: Eine bayrische Politikerin giftet gegen Schwache und nutzt die Springerstiefelpresse um sich vor alkoholsüchtigen Stammtischfanatikern zu profilieren.

WI-DER-LICH!

Das Bauland ist aus und Kinder haben wir Deutschen eh genug

Die ehemalige Familienministerin und jetzige Arbeitsministerin von der Leyen setzt sich für MEHR Zeitarbeitsverträge ein.

Trotz der stark zunehmenden Zahl von Kurzzeit-Jobs will die Bundesregierung die Liberalisierung des Arbeitsmarktes weiter vorantreiben. Laut einem Bericht der Zeitungen der „WAZ“-Gruppe feilt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an einem Gesetz, mit dem die Befristung von Arbeitsverträgen erleichtert werden soll. Mehr Beschäftigte müssten dann damit rechnen, keinen unbefristeten Vertrag mehr zu erhalten, sondern Jobs mit zeitlicher Begrenzung auf beispielsweise zwei Jahre. (FTD)

Ich schaue gern HINTER die mir vorgelegten Informationen und interpretiere. Als ich obiges lesen musste waren meine ersten Gedanken: OK, Bauland ist knapp – niemand mehr soll Bausparverträge abschliessen und/oder sich langfristig zu Zahlungen verpflichten. Wer nimmt denn noch einen Kredit mit einer Laufzeit von 3 Jahren ab (z.B. um sich einen PKW zu kaufen..) , wenn er nur noch für 18 Monate ein gesichertes Einkommen hat?  Naja, der Binnenmarkt wird eh überbewertet.

Andererseits frage ich mich, wer denn noch ein Kind in die Welt setzen soll, wenn er nicht sicherstellen kann, dass er diesem Kind zum zweiten Geburtstag überhaupt noch Geschenke zukommen lassen kann, weil er damit rechnen muss zu diesem Zeitpunkt arbeitslos zu sein?

DANN aber fiel mir ein, dass Kredite für den KFZ-Kauf oder gar den Hauserwerb  ja ohnehin nur sinnvoll von „Besserverdienenden“ aufgenommen werden und in diesem Erwerbsbereich (zu dem ich hier boshaft auch mal die Politiker zähle, die nach ihrer „aktiven Zeit ja auch meist noch Jobs bei „ihren“ Lobbyisten bekommen) Zeitarbeitsverträge nicht so verbreitet sind, wie in den unteren Gehaltbereichen. Also nicht so schlimm, trifft ja nur die „untere Kaste“.

Und das mit den Kinder – hey, die doofen sollen halt aussterben. Davon haben wir eh genug. Jeder Grund den wir denen geben sich nicht weiter zu vermehren kommt uns da doch gerade recht.

Alles in allem: Gut gemacht Frau von der Leyen – sie liegen voll im Trend!

(Ist mir nun schlecht weil ich gestern zu viel irisches Bier hatte, oder weil ich mich wieder mit der Zensursula beschäftigte?)

So manche Studien bringen mich zum Kotzen

Sorry für die harschen Worte, aber wenn ich in der Welt lesen muss

Das Institut der deutschen Wirtschaft beurteilt die Auswirkungen der Hartz-IV-Reform auf den Arbeitsmarkt insgesamt positiv. Einer Studie zufolge verdrängen die Ein-Euro-Jobs keine Vollzeitstellen, sondern reduzieren die Arbeitslosigkeit.

kommt mir dass Essen hoch.

Ich war – vor ein paar Jahren – Hartz-IV Empfänger und hatte auch einen Ein-Euro-Job. Die GmbH bei der ich meinen Ein-Euro-Job hatte macht nichts anderes, als Hartz-IV Beziehern eben Ein-Euro-Jobs zu geben. Und im Rahmen eben dieser Tätigkeit sollte ich für eine Schule ein Computernetzwerk planen und umsetzen. WTF werdet ihr denken und recht habt ihr. Ich lehnte es ab, denn es gibt da draussen Unternehmen, die genau damit ihr Geld verdienen.

Viele Ein-Euro-Jobber dieses Unternehmens waren im Einsatz um Schulen mit Frühstück und Mittagessen zu versorgen. Ein Markt in dem es auch deutlich privatwirtschaftliche Unternehmen gibt, denen man mit den Billigarbeitskräften Konkurrenz macht. Diese gGmbH hat aber auch noch andere Sparten:

  • Hausmeisterservice
  • Wäscherei für gemeinnützige Einrichtungen
  • Näherei für gemeinnützige Einrichtungen

Vieles geschieht im Zwielicht der gesellschaftlichen Betrachtung. Dienstleistungen werden – durch Hartz-IV Bezieher erbracht – billig angeboten. Dass diese Dienstleistungen normalerweise durch Standard-Gewerbebetriebe mittels sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern erstellt werden, wird gern ausgeblendet. Sobald nur irgendwo eine der Begrifflichkeiten „Schule“, „Senioren“ oder „Gemeinnützigkeit“ auftauchen ist für Ein-Euro-Verwerter freies Manöver angezeigt: Da werden Aufträge an Land geholt um die Ein-Euro-Kräfte gewinnbringend einzusetzen.

Dass die von mir beschriebene gGmbH Mitglied im Diakonischen Werk ist, macht die Betrachtung nicht besser. Denn schon seit hunderten von Jahren sind auch die Kirchen bemüht vor allem ihre eigene Situation zu verbessern. Über diese gGmbHs werden nun die vom Steuerzahler finanzierten Arbeitskräfte (Hartz-IV) genutzt um die Kosten der kirchlichen Betriebe zu senken. Perfide. Und das Institut der deutschen Wirtschaft erkennt NICHTS! Wie blind muss/kann man sein?