Ratzinger, die Wendesocke

Sein Fähnlein in den Wind hängen, dass ist gang und gäbe in der Politik. Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird (Siehe Parteispenden und Nebeneinnahmen) und manchmal wirft halt ein anderer Geld in die Jukebox.

Warum nun aber Benedikt XVI (the pope formerly known as Joseph Ratzinger)  mit seinem Namen auch seine Meinung bezüglich des Zölibates geändert hat, wird er wohl erklären müssen. Die Süddeutsche schreibt:

1970 stellten neun Theologen in einem Memorandum den Pflichtzölibat in Frage und warnten vor kollektivem Ungehorsam von Priestern. Einer der Unterzeichner war Joseph Ratzinger. Der ist inzwischen Papst – und verteufelt solche Positionen nun als „Zeitgeist“.

Nun wird man sich verteidigen können und sagen „Ja, in den letzten 40 Jahren wäre man „klüger“ geworden. Es KANN aber auch daran liegen, dass Ratze 1970 – er war 43 – noch ahnte was Sexualität sein könne. Heutzutage – der Mann ist mittlerweile 84 – wird sich da wohl nicht mehr (verzeihen sie mir diese frevelhafte Betrachtung) so viel regen.

Kann man auch als Arbeitnehmer zurücktreten?

Rainer Speer, einstiger Innenminister von Brandenburg, ist seit Ende Dezember im Ruhestand – im Alter von 51 Jahren. Laut Staatskanzlei hatte der Politiker nach seinem Rücktritt ein Rückkehrrecht in den Landesdienst. Es sei aber keine geeignete Stelle frei gewesen.

Quelle: Spiegel. Verdammt – wäre ich doch bloss Politiker geworden. Als abhängig Beschäftigter in der Privatwirtschaft muss ich stets länger arbeiten, und dieser auf meine Kosten alimentierte Ex-Politiker geht in der Ruhestand. Ich fühle mich deutlich verarscht, insbesondere, als dass Speer nur unwesentlich älter ist als ich und ICH noch knapp 20 Jahre zu arbeiten habe, bevor ich in den Ruhestand gehen DARF. Wenn die Rentengrenze bis dahin nicht schon auf die Hürde „70“ gelegt wurde.

Was sagen all die Hartz-IV-Empfänger, die sich von der Arge drangsalieren lassen müssen? DIE müssen arbeiten, da ist nichts von wegen „Es ist keine geeignete Stelle frei“.

Alle an die Wand stellen: Klarmachen zum Ändern!

Finanzpolitischer Sprecher der CDU, Leo Dautzenberg, geht in Wirtschaftsrente

Laut Pressemitteilung der Evonik Industries AG:

Leo Dautzenberg steht als Leiter der Konzernrepräsentanz Berlin Markus Schulz zur Seite, der zugleich stellvertretender Abteilungsleiter ist. Dautzenberg wird in der neuen Aufgabe zugleich die Gesamtleitung der Konzernrepräsentanzen in Berlin und Brüssel wahrnehmen.

hat es schon wieder ein CDU-Politiker geschafft in die wohl nährenden Arme der Wirtschaft zu entschwinden. Er nimmt seine Aufgaben in Berlin und Brüssel wahr…. Na, was da wohl seine Aufgaben sein werden: Fischbrötchen mit (noch aktiven) Parteigenossen fressen und diese überreden, mal ein gutes Wort für die Evonik Industries AG einzulegen. Das natürlich zu einem – die Rente deutlich aufbessernden – gutem Gehalt.