Wozu Bad Bank? Sind doch alle schlecht

Die FAZ schreibt:

Schon im Sommer 2009 waren die Tester von Finanztest in Deutschlands Geldhäusern unterwegs. Das Testergebnis damals war eine große Blamage: Obwohl der Test eine einfache Aufgabe zum Inhalt hatte, schnitt keine einzige Bank gut ab, zwei waren mangelhaft. Die Tester erwarteten jetzt, dass die Banken aus ihren Fehlern gelernt und Konsequenzen gezogen hätten. Das war zu optimistisch. Das Ergebnis ist diesmal sogar noch verheerender: Keine einzige Bank ist gut. Sechs Institute erhielten die Note mangelhaft, darunter Postbank, Hypovereinsbank und Targobank.

Banken machen was sie wollen: Und sie wollen unser Geld. So einfach und allumfassend wie es nur irgendwie möglich ist. Dafür werden schon mal Gesetze ignoriert:

Seit 2010 sind die Institute zudem verpflichtet, über jedes Anlagegespräch, in dem sie Wertpapiere ansprechen, ein Beratungsprotokoll anzufertigen und auszuhändigen. Auch das klappte nicht. In 126 von 146 Beratungsgesprächen war die Rede von Wertpapieren und ein Beratungsprotokoll wäre Pflicht gewesen. Aber nur 61-mal gab es eines. 65-mal haben die Berater ihre Pflicht nicht erfüllt.

Die Socke unterm Kopfkissen erscheint wieder ein Mittel der Wahl.

Schulreform, Volksabstimmung und Liquid Democracy

Am 20 Juli 1944 hat Claus Schenk Graf von Stauffenberg das Attentat gegen Hitler verübt. Wäre er erfolgreich gewesen, hätte dies das Naziregime beenden und den Krieg deutlich verkürzen können. Claus Schenk Graf von Stauffenberg hat seine Stellung (Zugang zu Hitler) ausgenutzt um für alle Menschen zu erreichen.

Heute ticken die Uhren anders. Heute grenzt man sich als „aus besseren Kreisen“ Kommender ab. Da achtet man z.B. penibel darauf, dass die Masse der Menschen möglichst ungebildet bleibt. Bildung ist schlecht für die neuen Werkzeuge der Demokratie. Die neue Demokratie braucht ungebildete und vor allem politisch desinteressierte Wähler. Sollten nämlich alle berechtigten Wähler an sich über anstehende Volksentscheide informieren und am Ende gar abstimmen, müsste die herrschende Klasse die Demokratie abschaffen. Aber noch ist alles in bester Ordnung, wie man an der Karte des Statistikamt Nord bezüglich der Teilnahme an der Hamburger Volksabstimmung zur Schulreform ablesen kann.

Ich gehe einmal davon aus, dass nicht alle meine Leser Hamburger sind, oder mit der Struktur der Hamburger Stadtteile vertraut sind. Diese Karte zeigt sehr anschaulich, wo die „besseren Wohngegenden“ sind. Umso dunkler der Stadtteil eingefärbt ist, desto höher ist das mittlere Einkommen der Bewohner. An den hellen und dunklen kleinen Flecken erkennt man z.B. die Hochhaussiedlung Steilhoop, das in den 70ern schnell gewachsene Lurup, aber auch die frisch erstelle Millionärsenklave Hafencity.

Nochmal: Auch wenn man diese Karte zur Verdeutlichung des mittleren Einkommens der Hamburger heranziehen könnte, so zeigt diese ausschliesslich die prozentuale Teilnehme an der Volksabstimmung zur Schulreform.

Die Mehrheit der Menschen hat NICHT abgestimmt. Von 1.251.686 wahlberechtigten Hamburgern haben nur 492.057 (also weniger als die Hälfte) abgestimmt. Und diese abgegebenen Stimmen kommen überwiegend aus den „besseren Wohnvierteln.“ Bleibt also festzustellen: Das Geld schafft es IMMER, egal ob durch Politikfrust (Volksabstimmungen) oder Parteispenden.

Ganz zum Schluß bleibt auch festzustellen, dass sich die Piraten ihre Liquid Democracy auch dahin stecken wo keine Sonne hinkommt. Denn ein Werkzeug dass von der Masse der Menschen nicht genutzt wird, ist für die Demokratie ungeeignet. Da stehen Liquid Democracy und Volksabstimmung sich in nichts nach. Nur wird die Nutzerstruktur in Sachen Liquid Democracy anders aussehen. Dann wird man auf der Karte erkennen können, wo die überwiegend technikaffinen Menschen wohnen. Alte Menschen und „Normalos“ würden dann in den helleren Bereichen zu finden sein.

BP lernt: GAS macht keine Ölflecken

Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE und der britische Konzern BP wollen in den nächsten Jahren Milliarden in die Gasförderung in Ägypten investieren. Die beiden Unternehmen teilten mit, sie hätten Konzessionen erhalten, um zwei Gasfelder im Mittelmeer vor der Küste des nordafrikanischen Staates auszubeuten.

schreibt die Tagesschau. Ich frage mich ja, ob BP am Ende des Debakels am Golf von Mexiko noch genügend Geld hat. Aber Gas hat – im Vergleich zu Erdöl – zwei deutliche Vorteile: Es ist unsichtbar und es lässt sich leichter Abfackeln, im worst-case vernichtet man auch gleich jegliche Beweise für technische Schlamperei.