Wozu Bad Bank? Sind doch alle schlecht

Die FAZ schreibt:

Schon im Sommer 2009 waren die Tester von Finanztest in Deutschlands Geldhäusern unterwegs. Das Testergebnis damals war eine große Blamage: Obwohl der Test eine einfache Aufgabe zum Inhalt hatte, schnitt keine einzige Bank gut ab, zwei waren mangelhaft. Die Tester erwarteten jetzt, dass die Banken aus ihren Fehlern gelernt und Konsequenzen gezogen hätten. Das war zu optimistisch. Das Ergebnis ist diesmal sogar noch verheerender: Keine einzige Bank ist gut. Sechs Institute erhielten die Note mangelhaft, darunter Postbank, Hypovereinsbank und Targobank.

Banken machen was sie wollen: Und sie wollen unser Geld. So einfach und allumfassend wie es nur irgendwie möglich ist. Dafür werden schon mal Gesetze ignoriert:

Seit 2010 sind die Institute zudem verpflichtet, über jedes Anlagegespräch, in dem sie Wertpapiere ansprechen, ein Beratungsprotokoll anzufertigen und auszuhändigen. Auch das klappte nicht. In 126 von 146 Beratungsgesprächen war die Rede von Wertpapieren und ein Beratungsprotokoll wäre Pflicht gewesen. Aber nur 61-mal gab es eines. 65-mal haben die Berater ihre Pflicht nicht erfüllt.

Die Socke unterm Kopfkissen erscheint wieder ein Mittel der Wahl.

[Update] Fehler beheben? Viel zu teuer! Deutsche Bahn!

Vorhin schrieb ich über die neue Servicedienstleistung der Deutsche Bahn AG „Sauna im Zug“. OK, die Bahn ist da etwas unflexibel – die Fahrgäste kollabieren halt. Sollen die Weicheier eben nicht Bahn fahren, wenn sie keinen Zug abkönnen.

Bemerkenswert ist allerdings was ich gerade im Spiegel las:

Schon im Hitze-Sommer 2003 brachen bei dem damals recht neuen ICE 3 die Klimaanlagen regelmäßig zusammen. Es gab Probleme mit Luftfiltern, die schnell verschmutzten und so verstopften, so dass die Klimaanlage erst weiter hochfuhr und sich dann abschaltete.

Bahnchef Rüdiger Grube entschuldigte sich am Sonntag telefonisch bei Schülern und Lehrern und drückte sein Bedauern aus.

Ich stelle mir das wie folgt vor: „Sehr geehrter Fahrgast, mein Name ist Rüdiger Grube und ich möchte mich entschuldigen, dass das Unternehmen an dessen spitze ich die Freude habe zu stehen, es in den vergangenen SIEBEN Jahren nicht geschafft hat die problematischen Klimaanlagen auszutauschen. Aber sie haben bestimmt Verständnis dafür. Denn wir mussten ja interne Kosten drücken um für den Börsengang attraktiv zu sein. Sehen Sie, von den 27 behandelten Fahrgästen mussten nur 9 in ein Krankenhaus. Sie müssen verstehen: Das grosse Ziel, da darf man nicht zu kleinlich sein. Vielen Dank für ihren Anteil am wirtschaftlichen Erfolg unseres Konzerns.“

[UPDATE]

Laut einem (jajaja) Spiegel-Bericht sollen die Ausfälle keine Einzelfälle gewesen sein, sondern es sind wohl wesentlich mehr Züge/Wagons in Mitleidenschaft gezogen. Anscheinend ist der ICE tatsächlich eher für nördliche Gefilde konzipiert. Mich wundert es auf alle Fälle nicht, dass der ICE kein Verkaufsschlager im Ausland wurde, vielmehr taucht die Frage auf wieviel Geld wohl in Richtung Entscheider bei der Bahn geflossen ist. Oder die Entscheider waren absolute Vollhorsts.