Warum Lena in Oslo wirklich gewonnen hat

Dieser Take aus einer Presseveranstaltung bringt auf den Punkt, warum Lena und Raab Oslo gerockt haben: Sie haben Humor und nehmen sich selbst nicht zu ernst.

httpv://www.youtube.com/watch?v=LprxfA5hcWE

Supergeniale Geschichte das – ich habe mich köstlich amüsiert!

Lena/Raab, Twitter, Bohlen, der #esc und ich

Ich gebe ja zu – ich habe mir den Start der „Unser Star für Oslo“ Krimireihe ganz vom Anfang an gegeben. Ich war vom Anfang der Ausscheidung an dabei – das volle Programm. Ich stehe ja auch dazu und verheimliche nichts. Ich empfand die von Raab organisierten Ausscheidungskämpfe anfangs nur als Beweis, dass eine „Starsuche“ auch durchgeführt werden kann, ohne auf der Würde der teilnehmenden Kandidaten rumzutrampeln. Niemand braucht den Gitaristen von Thomas Anders. Bohlen und RTL ziehen eine Show zur Demütigung der Teilnehmer und zur Befriedigung der Schadenfreude der Zuschauer – und natürlich um Einnahmen von Bohlen und RTL zu steigern – durch. Um die Qualitäten der Teilnehmer geht es frühestens an vierter Stelle.

Stefan Raab stellte ein Plattform zur Verfügung auf der sich die Kandidaten weitgehend optimal präsentieren konnten. Nicht ein Dreier-Tribunal bestimmte über Sieg&Niederlage sondern die Fernsehzuschauer mittels Telefonvoting. Wobei ich auch mal den deutschen Fernsehzuschauer und den Anrufern gratulieren muss: Ihr habt weise gewählt! Warum macht ihr sowas nicht mal bei Landtags- oder Bundestagswahlen? Verdammt, ihr könnt es doch!

Können: Lena gab uns allen gestern Spannung pur – es war das längste Elfmeterschiessen dass wir je am Fernseher ertragen mussten.

Ertragen: Über Geschmack kann man nicht streiten, aber so einiges was da gestern auflaufen durfte war ja nun wirklich eher der Siegel- oder Bohlen-Qualität nah, als echte Musik von der man auch als Konsument etwas hat. Wie wurde gestern von Elburro bei Twitter geschrieben:

Israel – bei der Fahrstuhlmusik laufe ich treppen

Überhaupt Twitter – welche eine Party: „Wenn hier jemand Unbedarftes mitliest, wird er Twitter für eine Ansammlung hysterischer Eierlikörtrinker halten.“ ging es gestern durch die Timeline. Und ja, es war eine Pracht, die teils sehr bissigen Kommentare zu verfolgen. Selbst gestandene Mannsbilder (deren Nicknames ich hier aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht nennen werde) drehten am Rad und erlagen dem Charme von Lena und der Veranstaltung in Oslo.

Ein paar Tweets – ohne Angabe der Autoren – Persönlichkeitsrechte – ihr wisst schon 🙂

  • Kann dem jungen Herren da bitte mal jemand ein Lied reichen? Das Gejaule macht sicher auch impotent.
  • Da! Der im Hintergrund hat seinen Namen getanzt!
  • Ah, der Töpferkurs der Volkshochschule Jerewan zeigt ihr Erlerntes.
  • Er kann auf einem Bein hüpfen. Das lernen die gerade in der Kita
  • Gemein, England bringt akustische Vergeltungswaffe in Stellung
  • Da war ein Zuschauer auf der Bühne und hat mitgesungen – ok, kaum zu bemerken bei der Veranstaltung

Und dann endlich der Befreiungstweet:

Wir sind LENA!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Lena hat es geschafft. Sie hat uns – mit der Hilfe von Stefan Raab, Pro Sieben und der ARD – würdig in Oslo vertreten. Gratulation an alle, die zu Lenas Erfolg beigetragen haben (inkl. der Anrufer), mein Dank an all die Anrufer auch aus den anderen europäischen Ländern.

Das wars vom Boulevard, wir schalten wieder zum Weltuntergang: Was geht gerade in der Bild-Redaktion ab, die keine Interviews von Lena und Raab bekommt?

Macht Flattr Web 2.0 zu Web 2.1?

Flattr, der neue Bezahldienst für Webcontent ermöglicht Bezahlinhalte auch ohne Bezahlpflicht. Vielleicht hat der eine oder die andere sich schon über das seltsame Icon unter meinen Texten gewundert – Nee – nicht DAS, das ist zum retweeten, das andere Icon:)

Was ist der Sinn von Flattr? Flattr selbst ist ein Dienst um (gegenseitig) Webinhalte geldwert zu honorieren.

Wie funktioniert Flattr? Als erstes braucht der Teilnehmer einen kostenpflichtigen Flattr-Account. Die Kosten belaufen sich auf (frei vom Nutzer wählbar) 2, 5, 10 oder 20 Euro pro Monat. Diesen Monatsbetrag verteile ich als User – zu gleichen Teilen –  auf alle anderen Teilnehmer von Flattr, deren Artikel ich mittels „Klick“ auf den Flattr-Button honoriere.

Beispiel: Ich wähle den Betrag von 10€, den ich im Monat bereit bin als Honorar an Beiträge zu verteilen, die mir gefallen. Wenn ich nun zwei Beiträge mittels Klick „honoriere“, so wird jeder Beitrag mit einem geldwerten Betrag von 10€/2 = 5€  vergütet. Honoriere ich 20 Artikel in einem Monat, so ist jeder meiner Klicks 10€/20 = 0,50€ wert.

Bislang habe ich noch keine Erfahrung, ob und inwieweit eure Klicks sich auf meinem Flattr-Konto auswirken. Ist mir auch – ehrlich – egal. Für mich ist das – als Empfänger – mehr eine Ehrerbietung, als dass ich damit meinen Lebensunterhalt bestreiten wollte. Ich werde (versprochen!) das bei mir eingehende Geld nicht abheben/auszahlen lassen, sondern an andere „Einsteller von Inhalten“ weiter verteilen. Trotzdem freue ich mich natürlich über jeden Flattr-Eingang von euch – also gebt ruhig Gas und seid nicht so geizig 🙂

Eigentlich kann jeder sich einen Flattr-Account besorgen – zwei Euro könnten immer drin sein im Monat. Wer mehr hat, kann auch gern 20Euro im Monat verteilen. Ich glaube, dass wenn genügend Menschen mitmachen, Flattr das Web 2.0 zu einem Web 2.1 machen könnte. Denn Menschen können nicht „nur“ Inhalte einbringen sondern auch Inhalte im „Mikrokosmos“  direkt honorieren. Und dieses nicht nur bei den „grossen“ Anbietern, die ihre Inhalte für teuer Geld über den Apple-Shop verkaufen, sondern an jeden kleinen Furz im Web – sogar an mich 🙂

Nutzt es – honoriert was euch gefällt. Oder haben euch eure Eltern nicht beigebracht, dass man DANKE sagt, wenn einem etwas gefällt? 🙂