Freaks, die keinen Hack mehr erkennen #CCC

Wenn ihr mal einen Moment Zeit habt und euch über Hirsel amüsieren wollt, dann müsst ihr den Heise-Artikel über die CCC-Mitgliederversammlung durchlesen und vor allem die Kommentare!

Ein Nebenkriegsschauplatz ist die Einstellung der jährlichen Zahlungen des CCC an den Ausrichter des Big-Brother-Awards, den FOEBUG:

Bei anderen Unterstützungsmaßnahmen ging der CCC auf Sparkurs. So wurde der jährliche Zuschuss von 6000 Euro für die deutschen Big Brother Awards gestrichen. Der FoeBuD als Ausrichter des Negativpreises habe über acht Jahre hinweg keine Rechnungen eingereicht.

Hey, 6.000,-€ jedes Jahr für die ich keine Einnahmequittung vergeben muss, sind schon interessant. Für den CCC (und die Kassenprüfung!) gefährlich und für den FOEBUD – wenn man boese unterstellen will – ein steuerfreies Handgeld von 500€ jeden Monat – über insgesamt sechs Jahre. 36.000€ sind beileibe kein Pappenstiel.

So richtig bunt wird es aber erst, wenn wir uns das Thema „Adhocracy“ anschauen. Hierbei geht es um Bürgerbeteiligung, wie sie auch z.B. von der Piratenpartei gefordert wird. Also eine Sache, der jeder Bürger aufgeschlossen und-  zumindest verhalten – positiv gegenüber stehen sollte. Die Machthaber in Deutschland wollen dieses System aber nicht:

Der Ältestenrat des Deutschen Bundestages hat nach mehr als drei Monaten intensiven „Nachdenkens“ am 27. Januar die Unterstützung des Online-Beteiligungssystems Adhocracy abgelehnt. Als Gründe wurden hohe Kosten und eine lange Einführungszeit vorgeschoben – aus Sicht der Netzöffentlichkeit faule Ausreden, mit denen der strukturelle Unwillen gegenüber einer Bürgerbeteiligung an der Enquête-Kommission verdeckt werden soll.

Quelle: CCC. Auf den Kommentarseiten zu dem Heise-Artikel  wird nun dem CCC vorgeworfen, er würde sich anschleimen, wäre in der Mitte der Gesellschaft angekommen und der Dinge mehr. Was keiner der Kommentatoren zu begreifen scheint ist, das der CCC der Bundesregierung die sehr lange Nase zeigt: Der Staat, mit seinen Milliarden für die Banken und den Millionen für die Hotels, kann diese 80.000€ nicht aufbringen – dann macht es eben ein „kleiner“ e.V.

Wenn das kein Hack ist, dann gibt es auf diesem Planeten keine Hacks mehr. Es geht darum etwas zu erreichen. Man kann monatelang nutzlos in Gremien heulen – oder einfach etwas tun. Der CCC tut etwas für die digitale Gesellschaft, und genau dafür ist er da.

Die Bundeswehr braucht Internetsperren

Mittels Internetsperren hätte sich der Selbstverteidigungsminister vor dieser Dreckkampagne schützen können – ein Anruf beim BKA (Bitte um Amtshilfe) hätte gereicht und ein kleines menschliches Missgeschick (Amtsmissbrauch) hätte diese Informationen verborgen:

Die Grafik (von Guttenplag) zeigt an, auf wie viele Seiten der Dissertation des Selbstverteidigungsministers zu Guttenberg ungekennzeichnete Zitate eingepflegt werden. Derzeit sind dies – siehe oben!

Wie man sich vor die Mikrophone und Kameras der Presse stellen kann und behaupten „Bedauerliche Einzelfälle“ ist mir ein Rätsel. Meine Lehrer hätte – müssten Sie das prüfen – die ganze Arbeit schlicht in den Schredder geschubst. Da wären obige Stellen zu vielleicht 30% geprüft und dann: Tonne.

So wird am Ende die Bayreuther Prüfungskommission dankbar sein, dass

  1. ihr „das Netz“ die schwere Arbeit abnahm und
  2. dass die Infrastruktur für Internetsperren noch nicht aufgebaut wurde.

Denn ich habe KEINEN Zweifel, dass der ehemalige Doktor zu Guttenberg (oder seine Gönner) versucht hätte, dieses Werkzeug einzusetzen, um die Beweise zu verschleiern.

Wie sagte meine Mutter? „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht – und wenn er doch die Wahrheit spricht“

Die Süddeutsche zählt die GVU aus

Die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V.) ist die Organisation, die sich in Deutschland um die Urheberrechte kümmert. So mancher kleiner „Raub“kopierer fand sich aufgrund ihrer Tätigkeit mit einer Anklage versehen vor dem Richter wieder.

Wie muss sich als GVU-Vertreter fühlen, wenn man heute in der Süddeutschen folgendes lesen muss:

Es kommt trotzdem immer wieder vor – vom unbekannten Diplomanden über die Copy-und-paste-Pubertätsautorin bis zum Interview-Fälscher. Die meisten Fälle bleiben unerkannt, ein paar leben in der Branche fort, und kaum einer schafft es zu nationaler Aufmerksamkeit. Das ist in Ordnung so, weil sie zwar verwerflich sind, aber zumeist auf dem Niveau des Ladendiebstahls liegen.

Es ist also eine lässliche Sünde, die auf dem Niveau eines Ladendiebstahls liegt. Kann ich diesen Worten die Erlaubnis entnehmen, dass die Süddeutsche kein Problem damit hat, wenn ich ihre Urheberrechte missachte, oder gilt das nur für Verstösse durch „christliche“ Politiker?