VISA & TGV-Online – wenn man unbedingt NICHT reisen will

Urlaubsplanungen, was kann es schöneres geben. Man ahnt noch nichts von lärmenden Kindern, dreckigen Stränden und dem Regenwetter, dass einen erwarten wird. Man ist schlicht voller Vorfreude. Bis…. ja, bis man anfängt Fahrkarten online mittels Kreditkarte zu bestellen.

Aber von Anfang an:

Das Ordern mehrerer Fahrkarten gestaltet sich bei TGV-Europe als etwas kompliziert, wenn man zu dritt reisen möchte. Denn es gibt Zweierabteile im Schlafwagen und wenn dann ein Pärchen mit Tochter fährt, muss man erstmal 2 Personen und anschliessend noch einmal eine Person nachträglich buchen. DIESES Problem liegt an dem Onlineauftritt der TGV-Blödies. Wenn man dann auch noch einen Aufenthalt in Paris wünscht, also die Reise zeitlich um ein paar Stunden unterbricht, wird dieser Buchungsvorgang schon abenteuerlicher. Aber alles machbar, man muss halt nur aufpassen dass diese insgesamt 4 Buchungen passen und alle Personen tatsächlich im selben Zug sitzen.

DANN geht es endlich zur Zahlung. Als Männchen von Welt greift man zur Brieftasche, zückt die VISA-Karte und gibt brav Kartennummer, Sicherheitscode und Ablaufdatum an. Nochmal die Eingaben kontrollieren und den Buttom BESTÄTIGEN drücken und ……. Verdammt: „Zahlung konnte nicht bearbeitet werden“ prangt als kleine unscheinbare Fehlermeldung auf dem Screen. Nochmal zum Warenkorb und nochmal die Kartennummer eingeben – und wieder: „Zahlung konnte nicht bearbeitet werden“. Man schaut sich um und erkennt an einer GANZ anderen Stelle auf dieser Webseite den Hinweis, dass bei Falscheingaben, die Karte für 24 Stunden von der TGV-Europe gesperrt wird. Ich habe nichts falsch eingegeben. Es muss etwas anderes sein.

Also mal bei VISA anrufen, ob die wissen was da schief geht. Verdammt – die Nummer von VISA hatte ich doch mal… Aber egal -> Auf die Webseite gehen. Dort ist keine Nummer für 24h-Support zu finden – nur eine Nummer für „Kartenverlust“. Egal – sollen die mir helfen. Also die dort angegebene Rufnummer angewählt:

In Deutschland wählen Sie – natürlich auch kostenlos – die Nummer: 0800 811 8440

Ab dafür – 0800 geht los. Aber MOMENT mal. Die Ansage dort erklärt mir, ich solle eine andere Nummer anrufen. GOTT sei Dank (Floskel, bin Atheist) sitze ich ja Zuhause am Rechner – Zettel und Schreiben immer griffbereit „Büroumgebung“ – denn die Automatenstimme feuert in einer Dieter-Thomas-Heck Geschwindigkeit eine „Wählen Sie bitte 49 69 79….“ Ja, ich werde angewiesen die Nummer 49 69 79xxxxx anzurufen. Meine Mutter hätte dies sicher getan, ich habe die Deppenfalle erkannt „49“ ist die internationale Vorwahl für Deutschland und die meisten Banken sitzen in Frankfurt, also wählte ich „069 79 xxxxx“ um dort…. GENAU! Eine Automatenstimme zu hören, die mich bat eine 01803-Nummer zu wählen.

An dieser Stelle hatte ich deutlich sichtbaren Puls an Schläfe und Hals. Wer auf Reisen ist, hat ganz sicher NICHT stets die Möglichkeit, sich Notizen zu machen, nur weil Webseiten und Automaten einem veraltete oder unspezifizierte Rufnummern angeben.

Aber ich bin ja hartnäckig und wähle also die 01803-Nummer, muss ca. 15 Minuten eine absolut schreckliche Dudelmusik hören, bis eine (wirklich freundliche) Frau den Anruf entgegen nimmt um mir zu erklären, warum meine Zahlung nicht getätigt wird:

  1. Meine Karte ist gültig
  2. Sie weist auch deutlich genügend Deckung auf
  3. Meine Eingabe (versuchte Buchung) ist für sie im System sichtbar und die Daten waren gültig
  4. Das verschissene Kreditkartensystem hat einen Sperrmechanismus, der bei zufällig hohen Summen bei bestimmten Zahlungsarten/Partner einfach manuell frei geschaltet werden muss. Es ist pauschal gesperrt.

Wer – wie ich – eine Bahnfahrkarten im Wert von etwas über 900€ bei der französischen Staatsbahn kaufen möchte, rennt gegen eine Mauer. Wahrscheinlich ist es unvorstellbar, dass jemand bei der französischen Bahn knapp 1000€ bezahlt. Das Limit bei der Bundesbahn dürfte ungleich höher liegen, mit 1000€ kommt man bei den Lümmeln ja nicht weit.

Die freundliche Dame entsperrte meine Karte für den Zeitraum für 72 Stunden und nun werde ich wohl morgen endlich die Karten buchen können, denn heute ist meine Karte noch für 24 Stunden bei der TGV-Europe gesperrt.

Ich habe vor 10 Jahren sehr oft und sehr viel mit Kreditkarte zahlen müssen, aber so eine Scheisse wie mir heute untergekommen ist, habe ich bislang noch nicht erlebt. Ich bin echt stinksauer – und ich ahne schon, dass ich morgen ca. 100€ mehr zahlen muss, weil „nur noch wenige Plätze verfügbar“ weg sind und ich normale Preise zahlen muss.

VISA – die Verarsche gönn ich mir.

Bundeswehr: Nix für Weicheier der Latte Macchiato Fraktion

Die Wehrpflicht ist ausgesetzt. Das ist schon einmal eine generell gute Sache. Nur das mit den Freiwilligen, dass sollte man nochmal üben. Die Hamburger Morgenpost berichtet heute über „Aussteiger“, also Freiwillige die innerhalb der Kündigungszeit den Dienst gekündigt haben.

Ich habe meinen „Dienst an der Waffe“ geleistet, als wir noch „wussten“ wer der Feind ist und von wo er kommen wird (er kam ja glücklicherweise nicht). Die Ausbildung war hart, sicherlich kein Zuckerschlecken, aber sie machte Sinn. Denn man sollte schon ziemlich fit sein, wenn man in eine Situation kommen sollte, in der ein Soldat genau das tut, wofür er ausgebildet wurde.

Ich möchte an dieser Stelle mal aus der Mopo zitieren:

„Ich musste mich auf den Boden werfen und Liegestütze machen“

Jepp, musste ich auch – mit Kampfgepäck auf dem Rücken – und das nur, weil mir beim „Absitzen“ vom LKW mein „Knitterfreier“ (Stahlhelm) runterfiel. Mein Ausbilder erklärte mir, dass – wenn meine Muskeln zu schwach sind den Helm zu halten – Liegestütze ein probates Mittel sein. Sicher war das nicht schön, aber beim nächsten Mal foel mein Helm nicht herunter – das Krafttraining hatte Erfolg. (Warum der Helm im LKW nicht auf dem Kopf sitz und warum er nicht herunterfallen darf. erkläre ich wenn gewünscht).

Noch ein Zitat bei dem einen die Tränen kommen:

„Ich habe einen gehabt, dem die Aufstehzeiten zu früh waren“, sagt Müller. Der junge Mann entschied sich schließlich für das Ausschlafen und gegen die Bundeswehr.

Was hat denn dieser junge Mann gedacht, als er sich um den Job „Soldat“ bewarb? Dass der Spiess gegen 10:00 in die Stube tritt, das Frühstück serviert und fragt ob es heute wieder eine Latte Macchiato sein darf?

Zum Abschluss noch ein Zitat von unserem Freund dem Liegestützen-Gegner:

„Die sollten einem im Ton etwas entgegenkommen. Vielen war das alles einfach zu hart.“

Genau, der Ton macht die Musik. „Sehr geehrter Herr Soldat, ich sehe, Sie fangen schon an zu schwitzen, aber könnten Sie vielleicht wenigstens versuchen den Rest des 50 Km durchzuhalten?“ Das motiviert dich viel mehr als das altbekannte „Wusste ich doch, dass Du schon nach 30 Kilometern schlapp machst. Du schaffst es einfach nicht, Du Schlappschwanz“.

Version 2 hat mich motiviert, meine Schwäche eben NICHT zu zeigen. Ich hatte – als Zeitsoldat – aber auch kein „Sonderkündigungsrecht“.

28 Banken mit der Macht Volkswirtschaften zu erpressen

Die Tagesschau schreibt:

Als systemrelevant gelten Institute, deren Zusammenbruch das gesamte Finanzsystem ins Wanken bringen könnte – wie im Jahr 2008 im Fall der US-Bank Lehman Brothers. Der Baseler Ausschuss stuft im aktuellen Diskussionspapier 28 Banken als systemrelevant ein.

Es gilt als sicher, dass die Deutsche Bank zu den betroffenen 28 Kreditinstituten zählt. Auch die Commerzbank werde als systemrelevant eingestuft, berichtete die „Financial Times Deutschland“. Die Commerzbank selbst wollte sich dazu nicht äußern.

und ich frage mich, sollte man diese (zu mächtigen) Institute zerschlagen? Ich erinnere mich an die alte Telefongesellschaft AT&T, die (1974-1984) vom amerikanischen Behörden in kleine, voneinander unabhängige Unternehmen zersplittert wurde, weil der ursprüngliche Konzern zu viel Macht hatte.

Was diese mächtigen Banken für unsere Wirtschaft bedeuten kann man die letzten Jahre schön beobachten – das Phänomen nennt sich „To big to fail“. Der Staat wird also – im wahrsten Sinne des Wortes – alles tun, um diese grossen Unternehmen bloss nicht ins Schlingern geraten zu lassen. Und so zahlt der Steuerzahler für die Verluste, die diese banken in den USA machten und nun zahlt er für Griechenland. Die Tagesschau schreibt weiter:

Die Forderungen der Bankenaufsicht sehen vor, dass systemrelevante Banken zwischen 1,0 und 2,5 Prozent zusätzliches hartes Kernkapital zur Absicherung ihrer Risiken benötigen.

ich aber fordere die Politiker auf, den Gedanken zu erwägen Unternehmen mit zu grossem Einfluss auf die Politik und Weltwirtschaft schlicht zu zerschlagen. Sollte dann eines der entstandenen Kleinunternehmen den Bach runtergehen: So what?

Sicher werden die Unternehmen für ehemals zentralisierte Infrastruktur nun etwas mehr Ausgaben kalkulieren, was den Aktienkurs sinken lässt. Dies ist der Preis dafür, dass man etwas mehr Demokratie und etwas weniger Wirtschaftsmacht in privaten Händen weiss.