Wir kriminalisieren unsere Kinder

Vor über einem Jahr erklärte ich, wie ich die Aufrufer einer Webseite  kriminalisieren kann. Die Zeit holt mich ein und die Gesellschaft kriminalisiert ihre Kinder:

Die Kripo Kempten ermittelt gegen mehrere Jugendliche aus dem Ostallgäu. Sie sollen jugendpornographische Bilder verbreitet haben. Laut Polizeiangaben hatten die Jugendlichen die Bilder von einem 14-jährigen Mädchen. Sie fertigte selbst die Nacktbilder an.

kann man den Webseiten von RSA Radio entnehmen. Sicher ist es nicht OK, Nacktbilder von Jugendlichen zu verbreiten. Aber was ist mit dem 14 jährigen Mädchen, welches die Bilder von sich selbst anfertigte? Wird auch sie bestraft wegen Erstellung von jugendpornografischen Bildern?

Dieser Fall ist ein Paradebeispiel, wie unser Rechtssystem funktioniert: Diejenigen, die die eigentliche Tat begehen (das Mädchen) kommen straffrei davon, nur diejenigen die ohne die Initialtat sich nicht hätten strafbar machen können müssen sich verantworten. Ich nenne dies mal das Zensursula-Phänomen.

Abgesehen davon: Es sind pubertierende Jungs. Wenn ich mich ehrlich frage, ob ich – damals  als ich 14 war – mich in einer ähnlichen Situation auch hätte strafbar gemacht, lautet die Antwort: Ich weiss es nicht. Ich würde euch gern erklären „Hey, ich stand da schon immer drüber, ich war moralisch-ethisch gefestigt und immer ein guter Mensch“. Stimmt aber nicht. Ich habe auch massiven Blödsinn gemacht, habe pubertiert wie ein Grosser und wenn man sich dann in der Gruppe profilieren kann…. Ist traurig, aber so sind manche Jungs eben: Werden von den Mädchen verführt und müssen sich dann vor einem Richter verantworten.

Wie seht Ihr diesen Fall?

Flattr erhöht möglichen Auszahlungsbetrag

Eben schaue ich mal bei Flattr vorbei und stolpere darüber, dass man nun auch höhere Summen als 20€ monatlich unter den zu honorierenden Webseiten verteilen kann. Bis „letztes Mal“ konnte man wählen ob man 2,5,10 oder 20 Euro verteilen möchte – nun kann man bis zu 100Euro verteilen.

Ich frage mich ob ich jemals so viel Einnahmen haben werde um dann 100 Euro im Monat verteilen zu können. Naja, liegt ja an euch 🙂 Denn jeder Cent, der über Flattr reinkommt wird von mir im Flattr-Kreislauf gelassen. Sollte ich „Flattr-pleite“ sein, zahle ich wieder ein.

Ein kleiner Schritt für die Menschheit – ein Milestone für mich

Seit gestern habe ich nun endlich meine Belohnung für (bislang – Tendenz steigend) zigarettenfreie  3 Wochen: Mein Motorola Milestone mit dem Android 2.0.1.

Die haptische Wertigkeit ist schon mal (verzeiht mir diesen Enthusiasmus) der Hammer. Schwer und gefällig liegt das Telefon in der Hand. Nicht zu klobig, aber auch nicht fizzelig klein wie so manches Spielzeug. Schon die Grösse des Milestone lässt hoffen, dass man hier ein Arbeitsgerät erworben hat, dass stabil gute Dienste leisten mag.

Der Lieferumfang ist schnell aufgezählt: Ein winziges „Erste Schritte“-Handbuch, ein USB-Daten & Ladekabel sowie ein USB-Steckernetzteil. Das Steckernetzteil wird aber nur derjenige benötigen, der nicht ab und an am Rechner sitzt und dort über das USB-Kabel das Milestone „schnell“ aufladen kann. Und aufladen wird man seinen Meilenstein öfter. Vorbei sind die Zeiten, in denen man eine gesamte CeBit ohne Netzteil (mit dem 6310i und frischem Akku) überlebte. Das Motorola Milestone ist ein Schluckspecht – zumindest wenn man seine Funktionalitäten ausreizt.

Die Funktionalität: Wir schreiben das Jahr 2010 und die Nerds trauen sich wieder – auch tagsüber – auf die Strasse. Dazu gehört, dass man in der S-Bahn mal schnell seinen Feed-Reader entschlackt, an der Bushaltestelle die letzten Twittermeldungen sichtet und morgens als erstes auf sein telefon schaut um festzustellen wie warm/kalt es denn draussen ist. Ob wir es zugeben oder nicht – das Internet umgibt uns 24/7 und wir geniessen dies. Eigentlich wollten wir es nie anders. Wer aber sein Telefon auf Dauerempfang in Sachen Twitter/Mail etc. pp. laufen lässt muss eben damit rechnen, dass der Akku keine 3 Tage mehr hält. Wobei es Zuhause und in der Firma hilft die Netzwerkverbindung über das WLAN zu realisieren, denn das spart mächtig von dem kostbaren Saft. Schmankerl am Rande: Das USB-Kabel ist baugleich mit dem Kabel des Nokia E71 – Kriegsgewinn, wenn man wie ich solch Kabel noch liegen hat.

Das Display: GENIAL. Sorry, aber es macht wirklich Spass mit diesem doch handlichen Device Webseiten aufzurufen. Das Display ist auch in beleuchteten Räumen sehr gut lesbar, direkte Sonneneinstrahlung konnte ich mangels selbiger leider nicht testen.

Die Bedienung: Ich gebe zu ich habe immer über die Telefonstreichler gelästert – und das obwohl ich früher ein absoluter „Pilot-Boy“ war. Im Gegensatz zu dem guten, alten Pilot hat der Milestone aber auch eine Tastatur. welche ich als sehr gut bedienbar empfinde. Ich bin heilfroh mich nicht mit der Display-Tastatur rumärgern zu müssen. Auch wenn der Anschlag der Milestone Tastatur natürlich nicht ansatzweise mit meiner guten alten IBM mithalten kann :). Bevor ich das Telefon bestellte, informierte ich mich natürlich und hatte – ich gebe es zu – ein wenig Befürchtungen, was die Bedienerfreundlichkeit angeht. Die Bedienung ist aber – mit Gesten und echter Tastatur – echt charmant und absolut problemlos. Ob es das sichten von Mails und News ist oder die Konfiguration eines entfernten Rechners mittels SSH: Alles easwy und alles fest im Griff. So wie es sein soll.

Die Programme. Eines vorweg: Ich HASSE dieses Apple-Sprech „Äpps“. Das sind entweder Programme oder Applikationen. Was sowohl die Menge als auch die Qualität der (auch kostenfreien) Programme für Android angeht war und bin ich angenehm überrascht. Alles was ich zum arbeiten (und ein bisschen Spass haben) brauche ist verfügbar. Zwar fehlt mir noch die Möglichkeit Kalender und Adressen mit unserem OX zu synchronisieren, aber das liegt an unserem „alten“ OX5. welches seine Daten noch nicht sauber in das neue OX6 rüberschieben will. Ein lösbares Problem.

Zusammenfassung: Das Motorola Milestone kostet eine Menge Geld – knapp über 400€ ohne Vertrag. Wer aber zu faul ist stets ein Netbook mitzuschleppen und mehr möchte als nur telefonieren, ist mit dem Milestone sehr gut bedient. Ohne die Nutzung des Internets macht die Anschaffung keinen Sinn, aber das Internet gehört heute ja doch irgendwie dazu…

Warnung: Was aber aber geflissentlich vermeiden sollte ist, mit dem Milestone über  Vodafone ins Internet zu gehen. Das kann schnell sehr teuer werden. Siehe hier. Kai hat auch erklärt warum das so sein muss.  Ich empfehle daher an dieser Stelle entweder Hansenet oder 02 als Mobilfunkanbieter.