Spektabuläre Windkraftunfälle sind mir lieber, als normale AKW-Katastrophen

Bei Kirtorf Kirdorf ist eine 70-Meter-Windkraftanlage recht spektakulär gebrochen. In der Höhe von 25m ist der Mast stumpf umgeknickt und die oberen 45m dieser Anlage sind auf ein Feld geknallt.

Die Osthessennews berichten mit ausgiebigem Bildmaterial, von diesem schweren Unfall einer Windkraftanlage. Für mich besondern bemerkenswert ist:

  • Der „Turm“, die wohl die kritischste Komponente der Anlage, hat einen Totalschaden hingelegt. Die Kosten liegen bei unter 1 Million Euro
  • Folgeschäden: Keine
  • Dauer der Aufräumarbeiten: Zwei Wochen?
  • Folgeschäden in den nächsten 50 Jahren: Keine
  • Kosten für den Steuerzahler: Null

Und ich freue mich, dass dies kein Atomunfall war, denn dort sehen die Folgekosten und -schäden sicher anders aus.

 

E10: Die Vollbremsung des mündigen Bürgers

Und weil die anderen 40 Millionen Autobesitzer in Deutschland offenbar genauso vernagelt vor dieser Frage stehen, soll jetzt das Kraftfahrt-Bundesamt an alle Autohalter Briefe schicken. Darin soll stehen, so ADAC und der Verbraucherzentrale-Bundesverband, ob unser Auto mit E10 absäuft oder nicht.

Für die Bildungsrepublik Deutschland ist das eine Vollbremsung. Und für Rainer Brüderles FDP-Credo des „mündigen Bürgers“ sogar der Totalschaden. Denn wir leben doch in Zeiten und unter einer Bundesregierung, wo „Eigenverantwortung!“, „Leistungsbereitschaft!!“ und „persönliche Initiative!!!“ in Marmor gemeißelt als Fixstern der Politik gelten. Sie sorgen sich um Ihre Rente im Alter? Informieren Sie sich und sorgen Sie vor! Sie verlieren den Überblick bei der Wahl der Krankenkasse? Na, dann strengen Sie sich mal ein bisschen an! Die Handy-Tarife verwirren Sie? Ja, dann lesen Sie doch das Kleingedruckte!

Verdammt, wie schön ist denn das 1) Erkannt und 2) Beschrieben. Ein Glanzstück der TAZ die gestern sogar noch Lybien (grusel) schrieb.

Und dass perverse an der Aktion ist – und darauf wird bei dem TAZ-Artikel leider gar nicht eingegangen – wie viele Resourcen diese bundesweite Mailing verschlingen wird. Es wird sehr viel geld kosten, es wird Papier kosten, es wird Energie zur Erstellung und Auslieferung kosten. Und all das, weil die Regierenden das Volk für noch dümmer halten, als es ohnehin schon ist.

 

Lernen Autobauer von Druckerherstellern?

Als ich heute Morgen nochmal schnell zum tanken fuhr (ich habe da derzeit einen Asbach-uralten Golf zur Verfügung) stellte ich zwei Dinge fest:

  1. Ein leerer Tank (Volltanken) stellt einen wirtschaftlichen Totalschaden dar und
  2. Wann agieren PKW-Hersteller wie die Hersteller von Druckern?

Wann wird es günstiger sein, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen, als das vorhandene Fahrzeug voll zu tanken? So wie heute ein Satz Tinte/Toner (im Consumerbereich) teurer ist als ein neuer Drucker. Auch ist mir bekannt, dass in neuen Druckern das Verbrauchsmaterial nur „so gerade eben“ befüllt ist und NICHT mit vollen „Tanks“ ausgeliefert wird.

Sicher ist Mineralöle ein endlicher Energielieferant und der Preis für Benzin (in der jetzigen Form)  wird deshalb nie wieder niedriger sein können. Aber der Vergleich mit der Druckertinte ist einfach nicht von der Hand zu weisen – gerade deshalb.