Kommentar: Was für die sofortige Liquidierung von Dieben spricht

In der Welt findet sich heute ein Kommentar von Torsten Krauel. Irgendwie wurde mir beim Lesen des Textes ganz blümerant, denn die Art und Weise mit der Krauel für den Einsatz von Nacktscannern wirbt lässt noch ganz andere Übelkeiten plausibel erscheinen. Allein die Einleitung, der Eyecatcher sozusagen hat es in sich:

Niemand möchte durch Terroristen mit einem Flugzeug abstürzen. Das ist keine Meinungsäußerung, sondern eine Tatsachenfeststellung. Es ist deshalb auch eine Tatsachenfeststellung, dass die Privatsphäre Dritter bei der Zulassung von Ganzkörperscannern eine nachrangige Rolle zu spielen hat. (Krauel)

Bezogen auf meine – sehr provokante Überschrift könnte ich obigen Absatz wie folgt umschreiben:

Niemand möchte durch durch Diebe bestohlen werden. Das ist keine Meinungsäußerung, sondern eine Tatsachenfeststellung. Es ist deshalb auch eine Tatsachenfeststellung, dass das Leben von Kriminellen beim Schutz des Privateigentums eine nachrangige Rolle zu spielen hat. (Ich)

merkt ihr etwas? Ist argumentativ nicht so weit weg voneinander. Ich muss nur etwas finden, dass alle Menschen mit „Ja, meine ich auch“ beantworten – ob es Diebe oder Attentäter sind ist egal. Keiner möchte gern irgendwie eingeschränkt/bestohlen oder in seiner Freiheit/Unversehrtheit eingeschränkt werden.

Ganz zum Schluss lässt es Krauel noch mal so richtig krachen – ist ja bald Sylvester:

Bedenkenträger, die ihre Privatsphäre über das Leben anderer stellen, sollten es auch nicht unterschätzen. Terrorgefahr ist keine Privatsache. Wer mehr Angst vor seinem Nacktfoto als vor einem Flugzeugabsturz hat, lebt in einer Welt, die nicht die wirkliche ist.

Bei dieser Argumentation lässt Knauel (bewusst?) zeigt uns Knauel, dass er anscheinend seine Informationen zu der Thematik ausschließlich aus der CDU-hörigen „Qualitätspresse“ Springer bezieht, denn andere Printmedien haben Informationen welche Aussagen dass der Anschlag auch ohne Nacktscanner hätte verhindert werden können:

US-Präsident Barack Obama hat die US-Geheimdienste in bislang schärfster Form wegen des in letzter Minute vereitelten Terroranschlag auf eine US-Passagiermaschine kritisiert. „Es gab eine Mischung aus menschlichem und systemischem Versagen, die zu dieser potenziell katastrophalen Sicherheitslücke beigetragen hat“, sagte Obama am Dienstag. Damit korrigierte er die Aussagen von Regierungsmitgliedern, „das System habe funktioniert“. (FTD)

oder

„Es scheint, dass diese Information vor Wochen einer Abteilung unserer Geheimdienste mitgeteilt, aber nicht effizient weitergeleitet wurde.“ Andernfalls hätte der Anschlagsversuch verhindert werden können. Dem Mann hätte nie ein Flug in die USA gestattet werden dürfen. Die Sicherheitsmängel seien „völlig inakzeptabel“. (Süddeutsche)

Aber die Qualitätsjournalisten der Welt blenden Realitäten einfach aus um ein politisch gewolltes Ziel zu erreichen: Mehr Überwachung, ein weiteres Eindringen in die absolute Privatsphäre der Bürger.

Siehe dazu auch einen Artikel bei Blogdoch.net

Die Springerpresse fährt ALLES gegen die „ARD-APP“ auf

Ach Kinder ist das lustig. Die Springerpresse scheint eine Art medialer Großmobilmachung durchzuziehen, nur um der ARD in Sachen Tagesschau-APP in die Suppe zu spucken. Als jüngste Springer-Marionette entpuppt sich Reiner Holznagel (Bundesgeschäftsführer des Bund der Steuerzahler) der von Heise wie folgt zitiert wird:

„Zunächst müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten ihrem Auftrag gerecht werden. Dafür und nur dafür bekommen sie auch die Gebühren – und zwar in der Höhe, die heute festgelegt ist“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, der in Berlin erscheinenden TageszeitungB.Z.. „Alles, was darüber hinausgeht, und dazu beiträgt, dass die Gebühren steigen, ist strikt abzulehnen.“

Ja, diese Gefahr sehe ich auch: Die GEZ-Gebühren werden wegen der Tagesschau-APP angehoben werden müssen. Mal ehrlich: Hat dieser Holznagel noch alle Latten am Zaun? Wenn ich eine Relation für die Kosten der Öffentlich-Rechtlichen zwischen einen iPhone-Applikation und der Übertragung nur EINER sportlichen Großveranstaltung herstelle, dann wird der Schwachsinn den der Bundesgeschäftsführer des Steuerzahlerbundes von sich gibt mehr als nur deutlich.

Wenn diese Applikation mittels eines überdurchschnittlichen Programmierers innerhalb eines Monats erstellt wird, so kostet dieses Programm vielleicht 10.000€ (inkl. Lizenzabtretung etc. pp.). In meinen Augen ist es eine PFLICHT der Öffentlich-Rechtlichen, mir als GEZ-Zahler – die von und mir meinem Geld erstellten Inhalte mir auf jede mögliche Art zur Verfügung zu stellen.

Medien und Statistikmanipulation

Von Medien (gerade solchen, die sich nur zu gern als Qualitätsblätter bezeichnen) erwarte ich kritischen Umgang mit Informationen. Ich erwarte, dass diese Blätter für das Geld – dass sie von uns Lesern verlangen – vorliegende Informationen aufbereiten und Manipulationsversuche aufdecken. Gerade der Springerkonzern macht ja derzeit immer wieder von sich reden, was die Selbstdarstellung in Sachen Qualitätsjournalismus angeht. Ein hübschen Beispiel, was der „BILD-Konzern“ als Qualität bezeichnet findet sich heute in der Welt:

„Wir hatten in den Jahren vor 2009 eine erfreuliche Beschäftigungsentwicklung, vor allem wegen der guten Konjunktur, der beschäftigungsfreundlichen Tariflohnpolitik und den Reformen am Arbeitsmarkt“, sagt Wolfgang Franz, der Vorsitzende des Sachverständigenrates.

Ja, wir haben mehr Beschäftigte………(aber man muss ihn ausreden lassen), die dankenswerter Weise immer weniger verdienen. Die Welt weiter:

Tatsächlich klaffen subjektive Wahrnehmung und tatsächliche Entwicklung auseinander. Beispielsweise haben die Ökonomen der Großbank Unicredit für die „Welt am Sonntag“ berechnet, dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1999 und 2009 pro Kopf um 7,8 Prozent gestiegen ist.

Statistik, wunderbare Welt des „Malen Lügen nach Zahlen“. Ja, statistisch haben wir alle mehr verdient. In der Realität hat sich aber das Einkommen für SEHR viele Deutsche verschlechtert, während es sich für ein paar wenige deutlichst verbessert hat. Ja, der Unicredit-Mann hat noch ganz andere Weisheiten auf Lager:

„Das verfügbare Einkommen ist gestiegen, weil neue Stellen geschaffen wurden“, sagt Unicredit-Ökonom Alexander Koch. Und davon konnten sich die Deutschen viele neue schöne Dinge kaufen: Handy, Notebook oder den neuen Flachbildschirm –?alles Dinge, die vor zehn Jahren nur wenig verbreitet waren.

Er bringt es tatsächlich fertig Produkte welche einem massiver Preisverfall unterlagen in Stellung um zu belegen, dass es uns heute viel besser geht als vor 10 Jahren. Ist das nicht toll? Wunderschön ist auch die folgende Aussage:

Die Welt ist zweifelsohne unsicherer geworden. Der globale Kapitalismus stand selten so nah am Abgrund wie in den Tagen und Wochen nach der Lehman-Pleite im September 2008.

Ja tatsächlich. Die Welt ist unsicherer WEIL der Kapitalismus am Abgrund stand. Wenn das Kapital und der Wachstum nicht mehr die Wege der Welt bestimmt, müssen wir alle sterben. Bestimmt! Der RICHTIGE Brüller kommt aber noch:

Der größte Erfolg der Nullerjahre ist jedoch ein anderer: Noch nie hat ein Jahrzehnt so viele Menschen aus der Armut gespült, vor allem in Asien

Ja, und der CO²-Ausstoß hat NICHT zugenommen, vor allem auf dem Mars. Mal ehrlich: Was für ein Jubelperser-Blatt ist denn die Welt bitte? Was hat die Regierung dafür bezahlt? Oder hängt diese „Ode an die Unfähigen“ damit zusammen, dass so viele Volksvertreter brav auf die ARD einschlagen?

Wenn man den Artikel aber GANZ genau – und auch zwischen den Zeilen liest – dann kann man ihm aber auch entnehmen, dass wir uns dichter an einer Revolution befinden denn zuvor:

Eine Studie des Pew Research Center in Washington zeigt zudem, dass in Schwellenländern die Mittelschicht demokratischen Werten wie freien Wahlen, Redefreiheit sowie einer starken Justiz größere Bedeutung zumisst, als es ärmere Bevölkerungsschichten tun.

Da unsere Mittelschicht immer ärmer wird und die reale(!) Armut immer weiter zunimmt …..