BILD kommt mir auch am 23.06.2012 nicht ins Haus

Ich verweigere seit vielen Jahren der BILD mir ihre Meinung und Ansichten mitzuteilen. Zu groß ist die Gefahr, dass mein Unterbewusstsein irgendwann einmal signalisiert „Da gab es eine Info XYZ“ ohne mich mittels Quellenangabe zu warnen.

Am 23.06.2012 plant der Springer-Verlag anlässlich des 60jährigen Bestehens der Marke „BILD“ eine Sonderausgabe, die kostenfrei an alle deutschen Haushalte verteilt werden soll. Finanziert wird dies durch Anzeigen, deren Preise auch schon feststehen:

1/1 Seite                            8sp./376×528        4.000.000,00 €
1/2 Seite                           8sp./376×264         2.200.000,00 €
VIP-Streifen Rückseite 8sp./376×100         1.300.000,00 €

Nicht nur ich wehre mich dagegen, dass der Springer-Verlag mit dem vollmüllen meines Briefkastens Geld verdient. Ich will keine Werbung, gar nix. Auch und insbesondere keine Springerpropaganda. Besonders perfide ist die Angabe des Springerverlages, diese Sonderausgabe auch an Haushalte zu liefern, die sich bereits gegen Werbezusendungen  ausgesprochen haben:

Verteilung: ca. 41 Mio. Haushalte inkl. Werbeverweigerer, innerhalb eines Tages

Quelle Mediadaten.

Udo Vetter weist im Lawblog auf folgendes Problem für den Springerverlag hin:

Überdies gibt es nun auch eine ganz neue Entscheidung des Landgerichts Lüneburg, die für BILD-Verweigerer einen juristisch vielversprechenderen Weg aufzeigt. Das Urteil (früherer Bericht im Blog) sagt nämlich klipp und klar, dass Postwurfsendungen jedenfalls dann unzulässig sind, wenn der Empfänger beim Absender widersprochen hat.

Auf eben diese „Lücke“ in der Springer-Argumentation weist auch der Artikel des Anwaltes und Bloggers Andreas Schwartmann im Rheinrecht hin und stellt dankenswerter Weise gleich ein Musterschreiben zur Verfügung, mit dem man den Springerverlag untersagen kann das Sendungsbewusstsein des Verlages ungefragt bis in unsere Briefkästen auszudehnen.

Einfach in den Müll werfen ist an der Stelle kontraproduktiv, da jedes ausgelieferte als mindestens „ein lesender Haushalt“ gilt. Nur ein Vorab-Protest kann diesbezüglich etwas bewirken. Auch möchte ich anmerken, wie viel Papier für 41 Millionen Ausgaben verbraten werden muss. Wehrt euch solange ihr könnt.

Was von der Leyen auch tut, sie tut es lieblos

Unter dem Deckmäntelchen der guten Tat versucht sich eine hilflose Frau, die sich lieber um ihre eigenen Kinder kümmern sollte, auf ´sich aufmerksam zu machen.

Ich mache der Frau Ministerin mal einen Vorschlag:

Anstelle sich bei der Durchsetzung der Leyen-Karte zu verausgaben, könnte man die Zeit besser in die Beantwortung der Fage investieren, wieviel Hartz-IV den Kinden an Mehrleistung zusteht.

Die gesparte Energie könnte dann genutzt werden, um mit den Innenministern der Ländern ein Konzept von bundesweiter – kostenfreier – Schulspeisung zu erarbeiten. Davon hätten sogar ALLE Kinder etwas. Auch wäre es in meinen Augen legitim für diesen Zweck z.B. die Sonderausgabe OST mit anzufassen, die nicht mehr von allen Regionen benötigt wird.

Man könnte so viel sinnvolles tun, wenn man mal eigene Befindlichkeiten beiseite lässt. Aber es geht ja nicht um die Bürger, es geht Politikern wie von der Leyen, Koch und Co. ausschliesslich um die eigene Person und das Ansehen.