Das Abenteuer Rufnummermitnahme – Vodafone zu Hansenet

Hurra, heute den 01.11.2010 bin ich endlich von Vodafone weg. Naja, eigentlich schon seit Samstag, aber dazu später mehr.

Ich war lange Kunde bei Mannesmann-D2/Vodafone, sehr lange. Aber wie viele altbackene, international agierende Aktiengesellschaften neigt auch Vodafone dazu seine Bestandskunden zu verarschen und mit wenig Leistung zu hohen Preisen übe den Tisch zu ziehen. Da ich den DSL-Festnetzanschluss eh bei Hansenet habe, bot es sich an Vodafone zu kündigen und zu Hansenet zu wechseln. Zumal Hansenet im Mobilmarkt keine Grundgebühr kostet und eine Datenflatrate für 6,90€ nun wirklich recht erschwinglich ist.

Sogar die Rufnummerübernahme klappte – allerdings mit kleinem Hindernis. Ich hatte meine alte Vodafone-Nummer temporär (bis Umstellung) auf meine neue Hansenetnummer umgeleitet (das ganze über den Umweg Festnetzflat -> heimische Telefonanlage -> Mobiltelefon sogar kostenfrei). Samstag morgen, 30.10.2010 gegen 10:00, bekomme ich eine SMS:

Lieber Alice Kunde, ab jetzt ist die Handynummer XYZ/1234567 für Sie aktiviert.

HALLO? Ich habe zum 31.10.2010 gekündigt. Was, wenn ich jetzt die neue SIM-Karte nicht bereits aktiv gehabt hätte? Was, wenn ich Samstag unterwegs gewesen wäre – soll ja vorkommen – und das Telefon/Erreichbarkeit benötigt hätte?

Am Ende bleibt festzustellen, dass es generell geklappt hat – sogar früher als geahnt. Aber eben doch mit Potential für Stress. Mal wieder unüberlegt gehandelt diese Hirsel. Entweder Vodafone, die eine Rufnummer zu früh übergeben haben, oder o2 die zu frühzeitig die Nummer „gezogen“ haben.

Das mich Vodafone – nachdem ich schriftlich gekündigt hatte – noch mehrfach anrief um mir supertolle Angebote – deutlich unter vorher realisierbaren Preise – machte, brauch ich nicht noch zu erwähnen, oder?

Auch Telefonica/o2 und Hansenet verarschen ihre Kunden

Nachdem ich mich gerade kotzend von Vodafon abwende wird mir jetzt mitgeteilt: Hansenet ist eine tolle Sache – seit die von Telefonica gekauft wurden verarschen die ihre Kunden auch. Was ist passiert:
Als Kunde des Telekommunikationsdienstleisters Hansenet Telekommunikation GmbH wurde ich per Briefpost (Eingang Freitag 26.03.2010) darüber informiert, dass die Hansenet Telekommunikation GmbH (Alice) seit dem 16.02.2010 Teil des Telefonica Konzerns ist. Soweit so gut.
In selben Schreiben wird mir mitgeteilt/versprochen:
„Zum Start der Partnerschaft schenken Ihnen Alice und o2 ein Gratis o2 Prepaid Surfstick inklusive 5 Tage Internet Dayflat (Informationen hierzu finden Sie auf dem beiliegenden Gutschein). Lösen Sie Ihren Geschenk-Gutschein einfach im nächsten o2 Shop ein und nutzen Sie Gelegenheit, um sich ganz unverbindlich über die vielfältigen Handy-Modelle und Tarife von o2 zu informieren.“
Der beiliegende Gutschein bestätigt die gemachten Angaben, ist namentlich ausgestellt und weist auf einen o2-Shop in der Nähe hin. Allerdings hat der Gutschein eine Einschränkung und auf der kann man lesen:
„Bitte beachten Sie, dass es nur eine begrenzte Anzahl an kostenlosen o2 Prepaid Surfsticks zur Verfügung steht. Sobald diese vergriffen sind, gilt der Preis von 39,99€“
Heute, am Samstag den 27.03.2010 (einen Tag nach Posteingang!) wurde mir in dem für mich „zuständigen“ o2 Shop mitgeteilt, dass die Surfsticks bereits seit gestern (26.03.2010) Mittag  vergriffen sind.
Ich frage mich, ob eine Aktion die mittels Briefpost beworben wird nicht wenigstens am Tage nach der Postzustellung noch verfügbar sein muss, oder ob hier ein Fall für die Verbraucherzentrale wegen Lockvogelwerbung und Verbrauchertäuschung vorliegt. Wie soll ein berufstätiger Mensch ein Angebot wahr nehmen, dass bereits in dem Moment an dem man die Information über das Angebot aus dem Briefkasten holt, vergriffen ist.
Gibt es in diesem unseren Lande kein Unternehmen mehr, dass mit seinen Kunden einigermaßen respektvoll umgeht? Wo Versprechen eingehalten werden und man das Gefühl hat ernst genommen zu werden?

Warnung vor Mobiltelefonabzocke

Wer bei dem Anruf eines Mobilfunkanschlusses die Durchsage „Der gewünschte Gesprächspartner ist zurzeit nicht erreichbar. Wenn Sie Eins drücken, wird er per SMS von Ihrem Anruf benachrichtigt.“ hört, hat schon verloren. Denn er wird schon – obwohl er niemanden erreicht hat, zur Kasse gebeten.

T-Mobile: „Die Komfortdienstansage ist für Anrufer kostenpflichtig“, teilt die Pressestelle mit. Vodafone: „Der Vodafone-fremde Kunde bezahlt, wenn er die Computerstimme hört“, sagt Sprecher Thorsten Höpken. Wie bei T-Mobile. O2 tut es auch. Den Service habe man auf Wunsch der Kunden eingeführt, heißt es aus der Pressestelle. Aber die anderen zahlen: „Der Anrufer zahlt die Entgelte seines Tarifes ins deutsche Mobilfunknetz von o2, wenn unser Kunde diesen Service nutzt.“ Einzig E-Plus kassiert für das, was einige als Abzocke empfinden, und andere als Service

schreibt der Spiegel. Man kann aber das Geld zurückfordern, wie ebenfalls demselben Artikel zu entnehmen ist

Und das Verbraucherschutzministerium rät den Anrufern, sich das nicht gefallen zu lassen: Sprecherin Sandra Pabst: „Nach einem Urteil des Amtsgerichtes Ulm (Az. 6 C 3000/04) aus dem Jahr 2006 ist die Rechtslage eindeutig. Demnach muss ein Anruf kostenlos sein, wenn keine Verbindung zustande kam, etwa wegen Netzschwäche.“

Aber wer klaubt sich schon durch die Einzelverbindungsnachweise und führt Buch über jedes Gespräch? Vor allem den Nutzer eines „Firmenhandys“ ist dies egal. Wenn jeder Mobiltelefoninhaber nur einmal monatlich auf diese Art zur Kasse gebeten wird, sind es Millionenbeträge, über die wir hier reden.

Ja liebe Mobilfunkanbieter. Nun hat jeder Bundesdeutsche ein Handy, mit Neuverträgen ist kein Geld mehr zu verdienen. Zusatzdienste verkaufen sich schleppend, der SMS-Markt hat auch keine Zuwachsraten, die EU reguliert Auslandsgespräche – woher also die Gewinnsteigerung nehmen? Da ist es schon OK, wenn man zu unrechten Mitteln greift?

Merke: Wo man Geld verdienen kann, wird es immer Verbrecher und Abzocker geben.