Hintergrund der Fahrpreiserhöhung der Bundesbahn geklärt

Es sind nicht die Gehaltserhöhungen der Lokführer, oder des „normalen“ Personals, die einen stetigen Anstieg der Fahrpreise der Deutsche Bahn AG erfordern, Die Lösung ist viel einfacher: Es ist die Gier nach persönlicher Bereicherung des Vorstandes und der obersten Führungsebene. Selbst der Verkehrsminister Tiefensee sollte nicht erfahren, WIE gierig die Manager des halbstaatlichen Unternehmens sind, denn vor ihm sollte der Passus „Sonderausschüttung bei Börsengang“ geheim gehalten werden. Klappte nicht, dumm gelaufen.

Der Spiegel schreibt:

Die Sonderzahlungen hatte der Personalausschuss des Bahn-Aufsichtsrats bereits im Juni verabschiedet – darüber jedoch strengstes Stillschweigen vereinbart. Selbst Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kannte das Prämienprogramm bis vor wenigen Tagen nicht. Besonders empörte den Politiker, dass die Bahn für ihre Manager den Geldhahn auch dann aufdreht, wenn der Börsengang nur drei Milliarden Euro einbringt.

Jawoll, SO macht man das: Selbst wenn das Ergebniss „dünn“ ist, wird fett Kohle gescheffelt. Wäre doch nice, wenn die Vorstände konsequent nach diesem Muster auch mal bei den nächsten Verhandlungen mit den Gewerkschaften loslegen: Liebe Mitarbeiter, wir machen zwar Miese, aber ihr bekommt eine fette Sondergratifikation.

Jeder wie er kann….

Und Alan Posener scheint es ganz gut zu können: In meinen Augen VOLL daneben zu liegen. Posener hat schon in der Vergangenheit auf sich aufmerksam gemacht, als er als Kommentarchef der „Welt am Sonntag“ den (ebenfalls zum Springer-Konzern) gehörenden Chefredakteur der Bild-„Zeitung“ angriff. (Quelle Wikipedia).

In der Welt treibt es Posener jetzt aber wirklich abgehoben bunt. Er versucht sich daran, die Begriffe Gier und Kapitalismus gleichsam als Antriebsmotor und „Gutwerkzeug“ darzustellen, hält die Leserschaft aber anscheinend für selten dämlich. Poseners virtuellen Feder entgleiten Sätze wie

Wer die Gier verurteilt, verurteilt den Kapitalismus. Kapitalismus ohne Gier ist so absurd wie Sozialismus mit menschlichem Antlitz.

Eine wundervolle Hohlphrase, die sich schön anhört, aber Bullshit ist. Streben nach Fortschritt und Wohlstand stumpf  mit Gier gleichzusetzen, liest sich interessant, wird aber eher der Dickmanschen Bildzeitung gerecht, als der Welt. Die Antriebskraft Poseners wird in den Sätzen

Wer in einer Welt ohne Gier leben will, soll ins Kloster gehen, oder in eine Koranschule – oder nach Nordkorea. Wir anderen verlassen uns darauf, dass früher oder später die Gier nach einem guten Geschäft ein paar Waghalsige dazu treiben wird, abgestürzte Aktien zu kaufen – und wieder einmal die Welt zu retten.

Eine Welt ohne Gier gibt es z.B. auch im familären Umfeld, oder im Freundeskreis. Wenn Herr Posener diese Erfahrung nicht gemacht hat und seine einzige Triebkraft die Gier ist, so sei ihm das belassen. Gier war gewiss nicht die Triebfeder, die Wissenschaftler dazu brachte Nobelpreise zu verdienen. Gier hat einen Gandhi gewiss nicht motiviert. Die Gier ist es, die aus dem Guten den Gewinn herausschlägt und dabei auch bereit ist, das Elend der Anderen in Kauf zu nehmen. Ich habe dann nur noch Mitleid für Posener. Wobei mein Mitleid eher auf die ihm unterstellten Mitarbeiter zielt, denn unter einem Menschen, den einzig die Gier anzutrieben scheint, möchte ich z.B. niemals arbeiten müssen.

Posener schliesst seinen Artikel mit der Drohung:

Bis zum nächsten Mal.

Ich möchte anmerken: ICH brauche dieses nächste mal nicht. Zumindest solange nicht, wie er – in meinen Augen – solch hahnebüchenen Unsinn verzapft.

Ist es auch bei uns bald soweit?

Naja, GANZ sicher nicht, denn wir werden ja jetzt schon besser überwacht. Und wenn erstmal die Vorratsdatenspeicherung so komplett umgesetzt ist und jeder von uns einen Bundestrojaner auf dem rechner hat, besteht für die Chefs ja gar keine Gefahr mehr, da eine jede Verabredung zu solch einem Treffen schon im Vorfeld von der Polizei und zur Not der Bundeswehr vereitelt werden könnte.

Ja, hätten die Inder nur von dem Bundesüberwachungsminister Schäuble gelernt, dann könnte der Chef eines italienischen Autoteile-Zulieferers aus Neu-Delhi Indien noch leben. Er wurde von 300 kürzlich entlassenen Mitarbeiter kurzweg erschlagen. Sowas nennt man dann vielleicht auch Planstellenbereinigung.

Quelle: Welt