Jeder Bürger kann helfen die Wirtschaft retten!

Die Nachdenkseiten haben eine grossartige Aktion initiert, mit der wir ALLE helfen können, unseren Banken ein wenig Mut zu machen. Und wir haben sogar selbst etwas davon:

Antrag auf Ausschüttung meines Anteils am 500 Milliarden Euro Rettungspaket
für Banken
Sehr geehrter Herr Bundesfinanzminister,
sehr geehrte Damen und Herren,
da die privaten Banken in Deutschland sich im Gegensatz zu den staatlichen
Landesbanken schämen, die von ihnen selbst mitgeschnürten Rettungspakete in
Anspruch zu nehmen, möchte ich als gutes Beispiel vorangehen und beantrage aus
patriotischen Gründen die Auszahlung meines Anteils in Höhe von 6097,– Euro
(500.000.000.000 € : 82.000.000 Bundesbürger). Bitte senden Sie einen Scheck,
besser noch eine Postanweisung in bar, da mein Vertrauen in die Integrität der
Bankenvorstände doch arg gelitten hat.
Um einer Stigmatisierung vorzubeugen, beantrage ich gleichzeitig, die Anteile für
Familienangehörige, Freunde und einige Arbeitskollegen bereitzustellen, auch um
eine rasche Auszahlung zu gewährleisten. Das ist zwar insgesamt nicht viel, könnte
aber als Startsignal eine Welle weiterer Anforderungen auslösen.
Ganz im Sinne von Clint Eastwood dem Hollywoodstar und Bürgermeister a.D.: „Eine
Lawine wird durch einen Schneeball ausgelöst“.

Anhang: Antrag auf Ausschüttung [PDF – 68 KB]

Jeder wie er kann….

Und Alan Posener scheint es ganz gut zu können: In meinen Augen VOLL daneben zu liegen. Posener hat schon in der Vergangenheit auf sich aufmerksam gemacht, als er als Kommentarchef der „Welt am Sonntag“ den (ebenfalls zum Springer-Konzern) gehörenden Chefredakteur der Bild-„Zeitung“ angriff. (Quelle Wikipedia).

In der Welt treibt es Posener jetzt aber wirklich abgehoben bunt. Er versucht sich daran, die Begriffe Gier und Kapitalismus gleichsam als Antriebsmotor und „Gutwerkzeug“ darzustellen, hält die Leserschaft aber anscheinend für selten dämlich. Poseners virtuellen Feder entgleiten Sätze wie

Wer die Gier verurteilt, verurteilt den Kapitalismus. Kapitalismus ohne Gier ist so absurd wie Sozialismus mit menschlichem Antlitz.

Eine wundervolle Hohlphrase, die sich schön anhört, aber Bullshit ist. Streben nach Fortschritt und Wohlstand stumpf  mit Gier gleichzusetzen, liest sich interessant, wird aber eher der Dickmanschen Bildzeitung gerecht, als der Welt. Die Antriebskraft Poseners wird in den Sätzen

Wer in einer Welt ohne Gier leben will, soll ins Kloster gehen, oder in eine Koranschule – oder nach Nordkorea. Wir anderen verlassen uns darauf, dass früher oder später die Gier nach einem guten Geschäft ein paar Waghalsige dazu treiben wird, abgestürzte Aktien zu kaufen – und wieder einmal die Welt zu retten.

Eine Welt ohne Gier gibt es z.B. auch im familären Umfeld, oder im Freundeskreis. Wenn Herr Posener diese Erfahrung nicht gemacht hat und seine einzige Triebkraft die Gier ist, so sei ihm das belassen. Gier war gewiss nicht die Triebfeder, die Wissenschaftler dazu brachte Nobelpreise zu verdienen. Gier hat einen Gandhi gewiss nicht motiviert. Die Gier ist es, die aus dem Guten den Gewinn herausschlägt und dabei auch bereit ist, das Elend der Anderen in Kauf zu nehmen. Ich habe dann nur noch Mitleid für Posener. Wobei mein Mitleid eher auf die ihm unterstellten Mitarbeiter zielt, denn unter einem Menschen, den einzig die Gier anzutrieben scheint, möchte ich z.B. niemals arbeiten müssen.

Posener schliesst seinen Artikel mit der Drohung:

Bis zum nächsten Mal.

Ich möchte anmerken: ICH brauche dieses nächste mal nicht. Zumindest solange nicht, wie er – in meinen Augen – solch hahnebüchenen Unsinn verzapft.