Unsere „Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ Ilse Aigner feiert die Verbraucherschutzoffensive, in dessen aktuellem Mittelpunkt die Webseite www.Lebensmittelklarheit.de steht.
Vielleicht ist es unfair, wenn ausgerechnet ich dieses Projekt – rein technisch – betrachte, darf ich mich doch (zumindest Ansatzweise) als Spezi für Onlineangebote bezeichnen.
Immer wieder werde ich von Neukunden gefragt „Reicht mir dieser Server“. Oder besser, sie rufen an und fragen mich was für einen Server sie benötigen. Die „Antwort“ ist stets die selbe – ich stelle Fragen:
- Welche Art Inhalte werden bereit gestellt
- Wie viele Benutzer werden erwartet – wie hoch ist die Spitzenlast.
- Wie sieht der Content aus? Wieviele Plattenzugriffe erfolgen pro Zugriff, wieviele Daten werden pro Zugriff übertragen.
- Wie leistungsfähig ist die eingesetzte Software
Erst wenn diese – und noch weitere – Fragen beantwortet sind, kann man – per Annäherung – versuchen eine sinnvolle Plattform für das jeweilige Onlineangebot zu definieren. Manchmal reicht ein „geteiltes“ Webhosting, andere Anforderungen sind mit einem virtuellen oder gar einem dediziertem Server zu realisieren.
Auch wenn allerorten das Zauberwort „Cloud“ von den Bäumen schallt, muss die Dimension stimmen.
Und genau an dieser Stelle ist für mich das Projekt „Lebensmittelklarheit.de“ ein wunderbares schlechtes Beispiel, welches in in Perspektive nutzen werde um meinen Kunden (und Interessenten) zu veranschaulichen, was man am besten vermeiden sollte.
www.lebensmittelklarheit.de ist typischerweise nicht – oder wenn nur schlecht – erreichbar.
Oops! Google Chrome could not connect to cdn.lebensmittelklarheit.de
Other users are also experiencing difficulties connecting to this site, so you may have to wait a few minutes.
Ein typischer Fall von schlechter Projektvorbereitung. Ich muss natürlich zugeben, dass es schwer ist, die Aktivität der Interessenten vorab exakt zu benennen. Ein Projekt, dass mit mehr als einer Dreiviertelmillion Euro ( 775.000) gesponsort wird, sollte nicht derartige Schwächen aufweisen. Wenn nur ein Siebtel dieser Summe in die Bereich „Hosting“ geflossen wäre, würde der Nutzer nicht so dauerhaft eine Fehlermeldung präsentiert bekommen.
Ich finde die Intention hinter dem Projekt fabelhaft, die Umsetzung allerdings erscheint mir gnadenlos dilettantisch und ist bestenfalls als schlechtes Beispiel nutzbar.
Ein paar Fragen habe ich aber noch:
- WIE wurden die 775.000€ in diesem Projekt angelegt? Waren die ersten 300.000€ schon weg, nachdem „fachkundige“ Berater ein Konzept erarbeiteten?
- Wieviel Kapital floss in „vorbereitende Massnahmen“ seitens der Software-Entwickler?
- Oder steckt (Vorsicht: Verfolgungstheorie) am Ende die LebensmittelINDUSTRIE dahinter, dass die Webseite nicht zugänglich ist?
Ich kenne diverse Fimen, die ihr Geld mit der Erstellung solcher Portale verdienen. Bislang haben alle besser gearbeitet, als das was uns da gerade – von Steuergeldern finanziert – präsentiert wird.