Der Sozialismus der kriminellen Kapitalisten

Eigentlich sind Kapitalisten doch auch nur verkappte Sozialisten – zumindest, was den von Ihnen angerichteten Schaden angeht.

Im Dioxinskandal werden Landwirte und Steuerzahler wohl auf ihren Verlusten und auf ihren Kosten sitzen bleiben. Denn gegen die Einkommensverluste sind die Bauern nicht versichert. Und die Ausgaben der Behörden durch zusätzliche Tests sind von den Verantwortlichen für den Skandal kaum einzutreiben.

Quelle TAZ. Nun wurden die Vermögenswerte der Firma „Harles und Jentzsch“ schon vor geraumer Zeit eingezogen, so ist bei diesen Verbrechern doch meist schon vorher Geld auf das Konto der unbeteiligten Ehefrau oder in die Schweiz verschoben.

Interessant ist, dass es anscheinend „Kriegsgewinnler“ innerhalb der Vertriebskette gibt:

Sie (Anm. Die Bauern) konnten Eier, Milch oder Fleisch nicht absetzen. Außerdem sinken derzeit die Preise für Eier, Geflügel, Schweinefleisch und Ferkel auf den Rohstoffmärkten, weil unter dem Eindruck des Skandals die Kunden weniger dieser Nahrungsmittel nachfragen. „Die Preise im Laden sinken aber nicht“, sagt Lohse – zwischen Bauern und Konsumenten wird also kräftig am Preisverfall durch den Skandal verdient.

Erst verdiente die wohl (nach Stand der Ermittlungen) verbrecherisch tätige Firma „Harles und Jentzsch“ und nun verdienen Aldi, Lidl und andere. Der dumme August ist wieder einmal der Steuerzahler und Verbraucher.

Ich kann dieses gierige, asoziale Kapitalistenpack nicht ausstehen.

Von wegen „Dummer Bauer“

Die Landwirte sind (neben den Lokführern) die einzige Gruppe in Deutschland, die es wirklich drauf hat zu protestieren.

Während IG Metall sich mit Trillerpfeifen vor das Werkstor stellt und schlicht den eigenen Betrieb lahmlegt, sind unsere Bauern „vor Ort“:

Zahlreiche Milchbauern haben am Vormittag im Land mehrere Auslieferungslager von Discountern blockiert. Sie protestierten damit gegen die ihrer Ansicht nach ruinöse Preispolitik der Geschäfte sowie gegen die Milchpolitik aus Brüssel. Die Aktionen richteten sich vor allem gegen Aldi. (Quelle SWR)

Wahrscheinlich sind die Bauern offener für Inspirationen aus Frankreich als jegliche andere Interessensvertetung, deren Vertreter oftmals in grösseren Fahrzeugen vorfahren, als die Arbeitgeber.

Ich sympatisiere ja auch ganz anderen Gründen mit den Landwirten: DIE haben die Heugabeln, die wir noch benötigen werden.

Da rede nochmal jemand vom „dummen Bauern“

Landwirte sind der normalen, abgestumpften Stadtbevölkerung wohl doch um einiges voraus. Während die bewohner von Wohnsilos und Arbeitervierteln duckmäuserig alles mit einem „hach da kann man ja eh nichts machen“ zur Kenntnis nehmen und nichtmal ansatzweise den Arsch in der Hose haben, sich gegen Ungerechtigkeit und Einschränkung aufzulehnen, lassen es die landwirte so richtig krachen:

Das kann doch einen Bauern nicht erschüttern: Kaum wurde den deutschen Milchproduzenten der Aufruf zum Streik verboten, ziehen sie ins widerstandserprobtere Frankreich. Zusammen mit ihren europäischen Kollegen haben die Deutschen gleich mal die Milch-Revolution ausgerufen.

schreibt der Spiegel. Los ihr Bauern, rüttelt uns wach! Heugabeln solltet ihr ja genug haben!

httpv://www.youtube.com/watch?v=bSw0DBT8SkU