Beamte….

“Die Beamten von heutzutage sind in ihrer Amtsführung nachlässig und unordentlich, in Geldgeschäften habgierig. Ihren Einfluss beim Fürsten benützen sie zu ihrem persönlichen Vorteil. Als Führer der Leute sind sie träge und feig”

Lü Bu We (chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph ca. 300 v.Chr. – ca. 235 v.Chr.)

Mettigel mit Zwiebeln und Telefonbücher

Vorab: Ich gebe zu, der Mettigel hat zwar mit den Zwiebel, aber nichts mit den Telefonbüchern zu tun..

Ab und an pilgere ich in der Frühmittagszeit zu dem Supermarkt um die Ecke um mir ein paar Milligramm Thüringer Mett und ein viertel Brötchen käuflich zu erwerben. Meine Kollegen verhöhnen mich mit „Na, jagst Du wieder den Mettigel..“. Aber egal – was mir heute auffiel war, dass der Vorrat an Thüringer Mett (zum Preise von 7,90€/Kg) durchmischt war mit Zwiebeln.

Nun ist es ja nicht so, dass ich Zwiebeln auf meinem Hauch von Mett verachten würde, was mich aber stinkig macht ist, dass ich einen Kilopreis von 7,.90€ für Zwiebeln bezahlen soll. Das erscheint mir dann doch sowohl teuer, als auch frech. Wenn der Kaufmann nicht mit dem Verkaufspreis klarkommt, soll er den Preis anheben, aber nicht das mett verpanschen.

Auf dem Rückweg vom betrügerischen Kaufmann fielen mir dann Unmengen von Telefonbüchern auf. Ja, Telefonbücher. Diese Fetzer aus viel Papier, mit einer Besetzungliste wie Spartacus, aber null Handlung. Ich meine jetzt nicht die Palettenware, mit der die Bundesbürger ohnehin von den Supermärkten in Hamburg versorgt werden. Vor den Bürohäusern lagen sie rum. Fein adressiert an jedes Unternehmen, dass dort eine Postanschrift hat.

Wer bitte ist für diese unsagbare Verschwendung zuständig? Gerade Unternehmen nutzen doch wohl heute – wesentlich ausgiebiger als der Privathaushalt – die Vorzüge des Internets. Gern würde ich den Berg an Altpapier sehen, der ausschliesslich durch Telefonbücher verursacht wird, die direkt nach Auslieferung ins Altpapier wandern.

Telekom bietet geheimes, kostenloses Hosting!

Ich glaube zwar nicht, dass die Deutsche Telekom ab sofort Hosting  kostenfrei anbietet (wenn man sich deren Peering-Policy anschaut … *grusel*), aber die Worte des Telekom-Chef René Obermann lassen entweder darauf schliessen, oder der Mann hat keine Ahnung vom Internet.

Auf einer Ivestorenkonferenz in Bonn hat Telekom-Chef René Obermann eine alte Forderung wieder aufgegriffen. Nicht nur die Kunden sollen für den Internetzugang bezahlen, auch die Inhalteanbieter will er zukünftig zur Kasse bitten. Insbesondere Dienste wie die Videoseite YouTube seien dem Manager ein Dorn im Auge, schreibt das Manager Magazin.

Während die Deutsche Telekom Milliarden in schnelle Internet- und Mobilfunknetze investiere, kassieren die Anbieter der Inhalte die hohen Renditen. Diese Ungleichgewicht will Obermann ausbalancieren, in dem er eine Gebühr für besonders datenintensive Premiuminhalte beansprucht.

Quelle: Areamobile

Der eine oder andere weiss, dass ich in einem Rechenzentrum arbeite und ich kann dem Herrn Obermann sagen, dass auch auf Seiten der Hoster nicht unwesentliche Kosten entstehen. Kosten, an denen – zumindest für in Deutschland stehende Server – nicht selten auch die Deutsche Telekom aufgrund von Glasfaserverbindungen und Colocationfläche mitverdient. Das die Telekom nun auf beiden Seiten die Hand aufhalten will ist schon interessant.

Wie sagte Kris Koehntopp schon 1998 in de.alt.sysadmin.recovery:

Bah, Provider. Internet-Pakete durch die Gegend karren wie Bauschutt. Ich meine, wer sagt schon mit Stolz von sich „Ich bin Muellkutscher“?.

Und der Obermann will nun tatsächlich als Müllkutscher sowohl den Verbraucher als auch die Müllkippe zur Kasse bitten.

Wie kalkuliert ein Unternehmen wie die Telekom, wenn sie es gescheit machen (OK, ich habe als Kaufmann im Bereich EDV/Rechenzentrum da eher keine Ahnung..

  • Leitungskosten werden an denjenigen fakturiert, der die Leitung nutzt – typischerweise der Endkunde
  • Hostingkosten (Strom, Klima, Housing, Anbindung etc) werden an Hostingkunden fakturiert
  • Der Backbone wird teils/teils als Hosting- und Endkundenkosten bereits JETZT an beide Parteien umgelegt
  • Auch fürs Peering will die Telekom schon heute Geld haben – und ist dabei SEHR restriktiv mit wensie überhaupt peert.

Wo bitte kann man kostenfrei hosten? Sollte das irgendwo der Fall sein, bin ich froh, dass es meine Kunden noch nicht spitzgekriegt haben, denn die zahlen uns noch dafür.