Entern Männerrechtler die Piraten?

Der Freitag schreibt, dass Männerrechtler versuchen die Piratenpartei zu „unterwandern“.

Ich weiss nicht – und kann mich deshalb nicht „bundesweit“ äussern, wie es in anderen lokalen Piratengruppierungen aussieht. Ich kann aber für Hamburg feststellen, dass es hier Versuche einer einzelnen Person gab, die Piratenpartei als Podium für ziemlich krude Theorien zu nutzen. Diese Person wurde aber sehr schnell erkannt, eingenordet und die Gefahr einer wahren Unterwanderung durch Männerrechtler halte ich in Hamburg für ziemlich ausgeschlossen.

Allerdings muss man natürlich – egal in welcher formellen Vereinigung man sich befindet – stets aufpassen, dass „speziellen“ Gruppen keinen grossen Einfluss erhalten. Eine Meinungsfreiheit hat jeder – und dies sollte inbesondere in der Piratenpartei als Grundsatz hochgehalten werden. Die Frage ist nur, übernimmt die Gemeinschaft krude Ideen und Ansichten und lässt sich derart für seltsame Strömungen missbrauchen.

Und als „seltsam“ bezeichne ich nicht nur überdrehte Männerrechtler, sondern auch Homöopathen, katholische Fundamentalisten und ähnlich Eigenwillige.

Wachsam sein ja, obschon mir derzeit keine konkrete Gefahr bewusst ist.

Wir wählen Deppen und werden von Idioten regiert #Internet

Es gibt Meldungen, da bekomme ich einen Hals. Das ist nichts neues. Wenn ich dann auch noch feststellen muss, wer diese Meldung verbrochen hat, platzt mir alles und ich möchte mittels Schreikrämpfen meine Wut und Hilflosigkeit mindern.

Die Meldung in der FAZ:

Das geltende Recht kann Kinder nicht vor sexueller Anmache im Internet schützen. In der Praxis erfasst es die raffinierte kriminelle Praxis der Täter nicht.

Ja denkt man sich – da ist mal wieder jemand zugange, der die gültigen Gesetze nicht kennt. Eine Person, die dafür verantwortlich ist, dass der Begriff Qualitätsjournalismus nur als „sogenannt“ in Hochkomma gesetzt wird. Urheberin dieses Schwachsinns ist nämlich:

Beate Merk ist bayerische Staatsministerin für Justiz und Verbraucherschutz.

Die Frau hat in München Rechts- und Politikwissenschaften studiert und wurde 1991 promoviert.

Sehr geehrte Frau Merk. Den Schulkindern wird heute beigebracht, dass das Leben ein stetes Lernen bedeutet. Sollten Sie auch mal beherzigen. Der §176 StGB wurde nämlich bereits 2008 angepasst und geändert und nun ist auch das, was Sie fordern bereits durch diesen Paragraphen abgedeckt. Aber dieses Wissen braucht man wohl 1) in Bayern und 2) als Staatsministerin für Justiz nicht.

Welcher Almöhis wählen eigentlich so eine Sachunverständige eigentlich in alimentierte Ämter? Dass dieser Schwachsinn ausreicht um stellvertretende CSU-Vorsitzende zu werden wundert mich allerdings nicht.

Dass Frau Merk in dem Artikel natürlich auch die „Ohne Vorratsdatenspeicherung werden wir alle sterben“-Karte zieht, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.

Frau Merk weiss übrigens auch dass Killerspiele und Kindesmissbrauch zusammen hängen:

Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sieht Zusammenhänge zwischen sogenannten Killerspielen und dem sexuellen Missbrauchsskandal auf Ameland (Short News berichtete). (Shortnews)

Frau Merk: Die meisten Missbräuche passieren innerhalb der Familie. Eine beschissen hohe Anzahl von Missbräuchen geschah (und geschieht?) innerhalb der katholischen Kirche. Diese sollten sie als Mitglied im Katholischen Frauenbund nicht vergessen. Und DIESE Täter sitzen ganz gewiss nicht an Computern.

Man muss den Katholiken nur mal zuhören.

Die Katholiken sind genau so gefährlich wie alle Gläubigen und wie immer im Leben findet man in jeder Personengruppe auch ein paar „besonders überzeugte“.

Ich bin über ein Interview mit Andreas Püttmann gestolpert und bin nahezu entsetzt:

Michael Ragg: Herr Dr. Püttmann, „Christen sind nicht moralisch besser als nichtreligiöse Menschen“ sagte der Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, Anfang des Jahres im Bundespressehaus. Das klingt sympathisch bescheiden – aber stimmt es auch?

Dr. Andreas Püttmann: Auch Bischöfe können irren, zumal wenn Sie unzureichend informiert sind. Die christliche Moral, die ja sogar eine eigene theologische Disziplin begründet, unterscheidet sich nicht unerheblich von den landläufigen Moralvorstellungen, und zwar nicht nur als Theorie, sondern auch faktisch. Es wäre doch seltsam, wenn die normativen Inhalte einer Religion, die das Innerste des Menschen berührt und, bei entsprechender Erziehung, von Kindesbeinen an prägt, keine Verhaltensrelevanz entwickelten. Wenn das ein Bischof behauptet, ist das nun wirklich eine Bankrotterklärung.

Natürlich sind Christen besser als alles andere auf diesem Planeten, nicht wahr. Man benutzt zwar heute nicht mehr den Begriff Herrenrasse, aber wir stellen uns als Christen ganz klar über alles was neben uns lebt. Denn es waren schliesslich Christen, die als Kreuzritter auszogen um im Namen des Herrn abzuschlachten. Und es ist der katholische Papst, der massgeblich die Verantwortung für die Ausbreitung von AIDS mitträgt,  da er jegliche Prophylaxe (Präservative) als Teufelswerk verbietet. Lieber schützt er englische Nazis oder deutsche Pädophile. Ohh ja, die Christen sind SOOO gut.

Wie verschissen arrogant können religiös Verwirrte in Deutschland eigentlich auftreten? Würde das ein Mensch aussagen, der im Koran liest, hätte er SOFORT den Verfassungsschutz am Arsch. Aber Christen dürfen sich selbst über andere stellen. Wer mal so richtig abkotzen will der sollte das Interview mit dem wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung und „Leiter des Referats für die südwestdeutschen Hochschulen in der Deutschen Studentenförderung“ in den Katholischen Nachrichten lesen.