Für die GEMA bedeutet WELTWEIT soviel wie „Überall, mit Ausnahme Deutschland“

Die Gema haut mal wieder so richtig drauf. Eine US-Künstlerin erstellt ein Video, und bezahlt auch für die Nutzungsrechte der in dem Video genutzten Musikstücke. Gültigkeit der Rechte: Weltweit. Wobei Deutschland offensichtlich – in den Augen der GEMA – sich nicht mehr auf dem Planeten Erde befindet, denn die GEMA lässt den Zugriff auf das Video für deutsche Benutzer sperren: Wegen der angeblich nicht vorhandenen Rechte.

httpv://www.youtube.com/watch?v=LpTPTQ3e0Jg

Wann wird diesem Wildwuchs endlich ein Riegel vorgeschoben?

Weihnacht, das Fest des Umsatzes und Konsums

Ich gestehe: Ich hasse Weihnachten. Ich fand als „Junge“ Weihnachten schon ziemlich blöd, da meine Mutter den familiären Teil des Weihnachtsfestes besonders hervorhob. Und was macht man als pubertierender „Halbstarker“? Man lehnt sich auf. Man sucht Argumente, welche man den Altvorderen an den Kopf werfen kann, um deren Gefühle zu verletzen und sich selbst unabhängig und viel intelligenter zu profilieren.

Was soll ich sagen? Meine Argumente damals waren sehr gut, denn ich glaube ihnen noch heute: Wenn man einen Menschen mag, soll man ihm auch ohne den Anlass von Geburtstag oder Weihnachten gern mal ein Geschenk zukommen lassen. Ausserdem ist es doch blödsinnig auch mit dem letzten Vollhonk „gemütlich“ zusammen sitzen und ihm ein Geschenk machen zu müssen, weil doch Weihnachten ist. Weihnachten war für mich schon sehr früh nur noch Umsatz verbunden mit leuchtenden Augen des Einzelhandels.

Aber nicht nur der Einzelhandel will gierig seine Taschen fühlen. Auch das Kapitalmonster GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) will sich am Weihnachtsfest laben:

Für Donnerstag wird Schnee vorhergesagt, der dann still und leise über den Weihnachtsmarkt rieseln kann. Denn: Erstmals hat der Märkte und Aktionskreis City (kurz MAC) die Weihnachtsmusik abgedreht. Statt Lieder wie «O Tannenbaum» und «Süßer die Glocken nie klingen» tönen aus den dezent angebrachten Lautsprechern in diesem Jahr nur Warnhinweise und Personenaufrufe.

«Die Kosten für die Gema-Gebühren sind explodiert», sagt MAC-Geschäftsführer Manfred Piana. Bislang sei die Hintergrundmusik finanzierbar gewesen und habe pauschal mit rund 4000 Euro für die Zeit des Weihnachtsmarktes zu Buche geschlagen: «Diesmal war wohl ein neuer Sachbearbeiter am Werk und hat die Gebühren um rund 200 Prozent erhöht.»

schreiben die Aachener Nachrichten.

Hat ja keiner etwas dagegen, dass Musiker (wie alle Künstler!) Geld verdienen müssen. Ich selbst kenne viele Musiker, ob unterbezahlte, auch auf Butterschiffen und Familienfeiern tingelnde Rampensau oder Studiomusiker, der sich mit Werbejingles und Filmmusik über Wasser hält: Alle müssen Essen und Miete bezahlen.

Weshalb aber die Gebühren für die Beschallung eines Weihnachtsmarkt auf einmal anstelle 4000€ ganze 12.000€ kosten sollen entzieht sich meinem Verständnis. Ist da jetzt die dreifache Fläche genutzt, werden 3x mehr Besucher erwartet oder hat der Markt anstelle von 8 Stunden nun 24 Stunden geöffnet? Oder haben sich am Ende (und das wäre ja sogar zu begrüssen) die Tantiemen für die Musiker verdreifacht?

PS: Auch wenn mir persönlich das Weihnachtsfest im „hohen Alter“ immer noch nichts gibt, so gestehe ich mittlerweile meiner Umwelt zumindest die Weihnachtsfreude  zu 🙂

We are GVU and GEMA! All your content are belong to us“

Waren es bislang typischerweise Schüler mit Verhaltensstörung, kommt der aktuellste Amoklauf von einem e.V., der „GVU – Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V.“

Betroffen sind u.a. Mario Sixtus, der die Löschung von gleich vier Videos seines Elektrischen Reporters beklagt, von denen er jeweils der Urheber ist und die unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht wurden.Alexander Lehmann ist mit “Du bist Terrorist” ebenfalls betroffen.

“Du bist Terrorist” ist übrigens auch Creative Commons – lizenziert. Eine andere Version des Videos mit englischen Untertiteln blieb von der Löschaktion verschont.

schreibt Netzpolitik.org. We are GVU „All your content are belong to us“

Ich finde es ja wirklich saufrech, wenn da irgendein e.V, überhaupt die Möglichkeit hat Inhalte zu sperren/löschen für die dieser e.V. keine Verfügungsgewalt nachweisen kann.

In einem anderen Artikel – auch bei Netzpolitik – wird die Vermutung geäussert, dass die GEMA dahinter stecken könnte:

Während Mario gerade versucht, eine funktionierende Mailadresse der GVU zu finden (“Die, die ich habe, bouncen alle.“), vermute ich, dass man bei der GVU evtl. der Meinung ist, sich auf eine Regelung analog zur GEMA-Vermutung berufen zu können.

Wer auch immer dahinter steckt. Wir haben alle gelacht und nun ist gut. Was bilden sich diese Spacken eigentlich ein? Können die sich alles erlauben? Ist es egal was wir tun, entwerfen oder erstellen? Kommt immer irgend jemand aus irgend einer Ecke gehüpft und erklärt uns: „Schön, ich bestimme die Regeln und nun verdiene ich an dir Du Depp „?

Für mich gehört auch das zu den bereichen „Freiheit“ und „Überwachung“