Es scheint vollbracht: Guttenberg tritt zurück!

Wie der Spiegel – mit Bezug auf die Bild – gerade meldet:

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wird nach einem Vorabbericht der „Bild“-Zeitung noch am Dienstag von seinem Amt zurücktreten. Guttenberg habe bereits ein entsprechendes Gesuch an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet, berichtete die Zeitung ohne Angaben von Quellen.

Nun ist die Frage, wie viel Dreck an all denjenigen haften blieb, die sich in den letzten Tagen so demonstrativ hinter Guttenberg stellten um diesem Betrüger den Rücken zu stürzen:

  • Allen voran die Kanzlerin Merkel aber auch:
  • Seehofer
  • Mappus
  • und viele andere!

diese Personen trifft eine Mitschuld, dass dieser – in meinen Augen kranke – Mann Guttenberg so lange im Amt aushalten konnte.

Bitte lasst mich nie im Mittelpunkt der Medien stehen

Es gibt ja Menschen, die es brauchen – diesen Kick „wichtig“ zu sein. Von Journalisten gefragt und von den Medien zitiert zu werden. Diesen Menschen mit dem „Mittelpunkt-Fimmel“ ist es meistens egal, warum und wie sie in den Mittelpunkt kommen – Hauptsache Sie finden diese befriedigende Beachtung.

Ich kenne Julian Assange nicht, kann also nicht einschätzen ob sein Drang zur Theatralik wirklich sachliches Stilmittel für die Sache, oder die Person sein soll. Vielleicht beides ein bisschen. Aber besser fährt man, wenn man sich so wenig wie möglich im Brennpunkt der Medien aufhält.

Im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen gelten andere Gesetze, ich rede hier aber über die Boulevardpresse – von Revue, Bild, Stern und Focus bis Spiegel. Diese Publikationen sind die Aasgeier der Neuigkeitsverbreiter. Diese Aasgeier wühlen wie Schweine im Dreck, schnauben solange bis sie irgendetwas gefunden haben, mit dem sie dann – wild mit dem Ringelschwänzchen wedelnd – durch das Dorf laufen können und auf sich aufmerksam machen: „Seht her“.

So ein „Seht her“ waren die 20 Kg „Mehr“gewicht der verstorbenen jungen Unteroffiziersanwärterin von der Gorch Fock. Irgendeine Sau hat im Dreck 20 Kilo Übergewicht gefunden und KEINER kam auf die Idee „Wieso“ zu fragen.

Ich frage mich, welcher Journalist, welche Redaktion sich jetzt bei der Mutter der jungen Frau entschuldigt. Nun, nachdem feststeht dass dieses die junge Frau zu Lebzeiten kein Übergewicht hatte, sondern dieses Gewicht ihrem Körper nach dem Tode zugeführt wurde. Welche Drecksau stellt sich nun vor die Mutter und entschuldigt sich für den Vorwurf, dass die Tochter eh nicht diensttauglich gewesen ist?

Ich gebe zu: Ich war kurz davor über dieses Detail zu schreiben, aber es war ZU unlogisch, es ergab keinen Sinn, war nicht stimmig – etwas passte nicht. Ich war – wie schon beschrieben – bei der Marine und kenne die Bundeswehrärzte und Sicherheitsbestimmungen. Eines ist dort an vordersten Stelle: Sicherheit, Kontolle und CYA (Cover Your Ass). Die Assgeier der Medienwelt denken aber nicht – sind nicht in der Lage eine Schieflage der Logik zu erkennen. Sie erkennen nur ein Fragment, schnappen es sich und rennen schwanzwedelnd durch das Dorf: „20 Kilo“.

Qualitätsjournalismus eben. Und das Interesse dieser Qualitätsjournalisten möchte ich niemals erregen.

Dokumentationen: Behaltet euren Dreck, wir haben besseres verdient

Das Bilder und Videos „geschönt“ (um nicht zu sagen manipuliert) werden ist für den Menschen mit Restintelligenz  nichts besonderes. Auch dass es „sogenannte Dokumentationen“ gibt, in den Gerichts, Ermittlungs- und noch ganz andere Fälle nachgestellt werden sollte uns geläufig sein. Es ist halt einfacher etwas zu konstruieren, als das was man – quotenbringend – zeigen will in freier Wildbahn zu finden.

Der „optische Betrug“ macht auch vor Tierdokumentationen nicht halt:

„Wir haben ein totes Tier am Straßenrand gefunden und es an unseren Set gelegt“, sagte Palmer. Die Wölfe im Film seien außerdem keine Wildtiere gwesen, sondern extra für die Arbeit vor der Kamera trainiert worden. Die Höhle, in der sie angeblich lebten, sei nachgebaut worden. „Die Wolfsmutter verhält sich so, als wäre sie in einem echten Bau. Das könnte man so im Prinzip auch in freier Wildbahn beobachten“, sagt Palmer. „Aber unsere Wölfin ist an die laute Kamera und den Kameramann gewöhnt.“ Fazit: Die Filmszenen seien „alle erfunden.“

Mit seinem Buch „Shooting in the Wild“ stellt der Regisseur die Dokumentarfilm-Branche bloß. „Wenn Sie in einem Film einen Bären sehen, der einen Rehkadaver verspeist“, schreibt Palmer darin laut „Washington Post“, „dann ist es höchstwahrscheinlich ein gezähmtes Tier, das nach Süßigkeiten sucht, die der Tierfilmer im Bauch des Rehs versteckt hat.“

Er selber habe für Filme außerdem Schicksalsgeschichten um Tiere erfunden, gibt Palmer zu. Als Beispiel nennt er die Wale aus einer erfolgreichen Dokumentation über die Wanderung der Meeressäugertiere von Hawaii nach Alaska. In dem Film legen Wal-Mutter „Misty“ und ihr Kalb „Echo“ die gesamte Strecke gemeinsam zurück – gefährliche Hindernisse inklusive. „Das haben wir uns ausgedacht“, gibt Palmer zu. „In Hawaii gibt es viele Wale, weil sie dort bevorzugt kalben. Mutter und Jungtier, die Alaska erreichen, sind aber nicht die selben wie beim Start ihrer Reise in Hawaii.“ Kurz: „Misty“ und „Echo“ gibt es nicht.

lese ich im Spiegel. Ist das nicht wunderbar?

Was kann man noch glauben? Was darf der Fernsehzuschauer noch von dem Begriff „Dokumentation“ erwarten?

Geht es nur noch um den Schein, hat das Reale keinerlei Wertigkeit mehr?

Ist der Satz von Michael Spreng „Um so mehr Politiker beteuern, sie würden keinen Wahlkampf berteiben, desto mehr tun sie dieses“? Auf alle unsere Lebensbereiche anwendbar? Ist umso größer Doku draufsteht, desto weniger Realität enthalten?

Wo soll das enden? Wollen wir das überhaupt wirklich, oder lassen wir uns von der Industrie das Hirn einweichen um unser eigenes Elend zu verdrängen? Warum lehnen wir uns nicht auf und erklären: Behaltet euren Dreck, wir haben besseres verdient?