Die Bahn startet Serviceoffensive

In Bahnen ist es meist überfüllt, die Luft ist schlecht und ein Fussmarsch ist viel gesünder.Gerade die Kinder bewegen sich heute viel zu wenig und bei einsetzender Dunkelheit kann man auch prima erste sexuelle Erfahrungen machen – wenn auch vielleicht unfreiwillig.

So – oder so ähnlich – muss jene Zugbegleiterin gedacht haben, die ein 12 jähriges Mädchen, dass sein Portemonnaie (mit Monatskarte) Zuhause vergessen hatte, schlicht aus dem Zug warf. Der Spiegel schreibt:

Die Zugbegleiterin warf ihr versuchtes Schwarzfahren vor und verwies sie in Parkentin des Zuges. Dabei hatten Fahrgäste das Ticket zahlen wollen, wie die Zeitung berichtete. Das Mädchen musste daraufhin mit dem Cello auf dem Rücken den Weg nach Hause zu Fuß antreten.

Was für Vollhonks werden denn bitte von der Bahn eingestellt? WENN andere Bahnreisende das Ticket bezahlen wollen, sollte doch der Fall geklärt sein. Dann hat der Arbeitsgeber (die Deutsche Bahn AG) doch was er will: Sein Geld. Dann lieber ein junges Mädchen (ein Kind!) aus dem Zug schmeissen ist die Frechheit überhaupt. Wenn das meiner Tochter passiert wäre, würde ich GANZ gewiss eine Zivilklage anstrengen. Eine vernünftige Begründung würde ich mir GANZ sicher aus den Fingern saugen.

Die Ostseezeitung zitiert den Bahnsprecher Burkhard Ahlert, er:

kann die völlig überzogene Maßnahme nicht nachvollziehen. „Im Grundsatz ist es so, dass Minderjährige nicht von der Fahrt ausgeschlossen werden dürfen“

Ja, weil Eltern die Riskikoabwägung haben: Weg „Kind zu Bahn“=Sicher, Bahnfahrt=Sicher, Weg „Kind von Bahn nach Hause“=sicher. Da ist die Sicherheit des Fussweg über Landstrassen oder ähnliches kein Thema der Betrachtung.

Wem der Liebe Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand (Ein im Volk weit verbreitetes Vorurteil!)

Arrogantes, überhebliches, weltfremdes Pack

Sorry, aber als ein solches, möchte ich DIE Bahn-Manager bezeichnen, die behaupten:

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn scheitert mit seiner Idee, 2,50 Euro extra bei Kunden am Schalter zu kassieren. Peanuts sind das, sagen Bahn-Manager

Sicher, wer ein Manager-Gehalt der Deutsche Bahn AG geniesst, der wirft mit den Hundert-Euro Scheinen nur so um sich. Wie weltfremd und Kundenverachtend sind diese herren denn bitte, dass Sie so weit weg sind, von den Bedürfnissen und Möglichkeiten ihrer Kunden? Aber:

Mehreinnahmen ohne große Mehrarbeit versprachen sich die Bahn-Manager von diesem Winkelzug. Von „weniger als 50 Millionen Euro pro Jahr“ ist die Rede.

 Ach, „weniger als 50 Millionen“ – na denn. Wieviele deutsche Unternehmen erwirtschaften denn überhaupt 50 Millionen Euro im Jahr? Das ist mal wieder der Beweis, dass diesen „Herren“ jeglicher Realitätsinn verloren gegangen ist. 

Quelle: Welt

Kritik des Reizzentrum lässt Mehdorn umfallen

hätte ich gern als wahre Überschrift gehabt, aber diese Aussage entspricht wohl eher nicht der Wahrheit. Wahr ist wohl aber, dass:

Die Deutsche Bahn knickt nach den Protesten gegen einen Bedienzuschlag von 2,50 beim Kauf von Tickets am Schalter ein. Ein Grund: Sogar Kanzlerin Angela Merkel hat Bahn-Chef Hartmut Mehdorn deswegen angerufen. Nun bestellt der gescholtene Vorstandschef seine Top-Manager zur Krisensitzung ein.

Die Welt zitiert weiterhin ein (nicht namentlich genanntes)  Aufsichtrats(!)mitglied

 „Dabei will man prüfen, ob man die Gebühren mit weiteren Ausnahmen wie den Erleichterungen für Senioren retten kann. Funktioniert das nicht, und damit kann man nach der heftigen Kritik rechnen, müssen die Pläne auf Eis gelegt werden“

Aber eine hier im Reizzentrum als akzeptabel genannte Lösung wird anscheinend diskutiert:

Nach dem Protest gibt es nun Überlegungen, ein Bonussystem einzuführen: „Man zahlt den Normalpreis fürs Ticket beim Schalterkauf. Aber wer es am Automaten zieht, zahlt 2,50 Euro weniger“, sagte Aufsichtsrat. 

Damit müsste man leben können, schliesslich spart die Bahn ja bei der Nutzung der Automaten. 

Alle Zitate der Welt entnommen