Banker sind trotzig, wenn man ihnen die Spielzeuge wegnimmt

„DAX stürzt“, „Markt in Schockstarre“ und „Vertrauen in deutsche Finanzpolitik angekratzt“, so wird von den Medien beschrieben wie der (Finanz)markt auf das Bafin-Verbot der CDS-Leerverkäufe reagiert. CDS steht für Credit Default Swap und wird von Wikipedia ausreichend beschrieben. Das besondere an diesen CDS-Leerverkäufen ist, dass sie eine Versicherung sind, mit der ich auch verdienen kann, wenn mir durch das versicherte Ereignis kein Schaden entsteht.

Bildlich gesprochen würde ich Geld verdienen, wenn ich eine Feuerversicherung für das Haus meines Nachbarn abschliesse und dann einen Molotowcocktail aus das Dach des Nachbarhauses werfe. Ich habe keinen Schaden (daher der Begriff „Leer“verkauf), kann aber dennoch am Ereignis verdienen. So nach dem Motto: „Ey Alder, habbisch krass Nasenbruchversischerung für dich abgeschlosse, krieg ich konkret 3er BMZ wenn Du hascht Nasebluten  – *KNACKS*“.

Das Problem ist, dass Banken Gewinn und Verlust der versicherten Werte selbst beeinflussen können. Und sie tun es. Teils haben Banken ihren Kunden Müll verkauft und direkt daran verdient dass sie die frisch verkauften Papiere mittels Leerverkauf versicherten. Nun musste man den Wert der verkauften Papiere nur noch virtuell verbrennen, und schon konnten Sie – neben dem Kundenkapital – auch noch die „Versicherungsprämie“ einsacken. SO wird heute Geld verdient.

Also flennen die Banker werden mit Sicherheit auch in den nächsten Tage auch noch versuchen gegen Bafin vorzugehen. Aber bei trotzigen Kindern muss man stark bleiben. Vor allem ist es wichtig, dass andere Ländern nachziehen. Auch die Transaktionssteuer MUSS kommen. Vielleicht zuerst in Deutschland – andere Länder WERDEN nachziehen, weil sie es müssen um die Banken (und die Macht des Kapitals) weiterhin kontrollierbar zu behalten. Die Gesellschaft darf Märkte kontrollieren, wenn der Markt die Gesellschaft kontrolliert haben wir ein Problem.

Warum die Steuermilliarden gepumpt werden

Mein alter Freund, der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann, sagte heute vor dem Düsseldorfer Landgericht in der Sache gegen die IKB als Zeuge aus. Und so wie es aussieht, hat die Deutsche Bank der IKB wohl Klärschlamm verkauft und als es anfing zu stinken hat die Deutsche Bank der IKB den Hals umgedreht.

Ackermann hatte der IKB am 27. Juli eine Kreditlinie gekappt. Und anschließend auch gleich noch bei der Finanzaufsicht BaFin durchgeklingelt. Die Mittelstandsbank befinde sich in einer massiven Schieflage, teilte Ackermann den Finanzaufsehern in Bonn mit. Und löste damit hektischen Aktionismus aus. Auch andere Banken sperrten die Mittel für die IKB. Es folgte ein dramatisches Rettungswochenende, an dem die staatliche Förderbank KfW und andere Geldinstitute milliardenschwere Finanzspritzen für die IKB beschlossen.

schreibt der Spiegel. Und auch:

Ortseifen findet, die Deutsche Bank habe mit dem Kappen der Geldlinien und dem Anruf bei BaFin-Chef Jochen Sanio die IKB überhaupt erst derartig ins Wanken gebracht. Ein „Fanal“ sei das gewesen, dem ein „unermesslicher Reputationsschaden“ an den Finanzmärkten folgte, sagte der Ex-IKB-Chef.

aber die Deutsche Bank hat natürlich mit all dem nichts zu tun, oder?

Denn irgendwann kam heraus, dass die Deutsche Bank selbst der IKB riskante CDS verkaufte – und zwar noch zu einem Zeitpunkt, als das Geldinstitut schon die Krise am US-Hypothekenmarkt heranziehen sah.

Wie überschreibt der Spiegel diesen Artikel? „Der Teflon-Zeuge“ – und da scheint wirklich etwas dran zu sein. Ackermann und die Deutsche Bank vermehren ihren Wert und Profit und der Deutsche Steuerzahler zahlt über Umwege die Bonuszahlungen an diesen widerlichen Schweizer. Würde mich nicht wundern wenn die eine oder andere Griechenland-Milliarde auch über Umwegen in den Tresoren der Deutschen Bank landet.

Bundesregierung motiviert zur Kriminalität

Ich habe es schon in vorigen Postings thematisiert: Der Ankauf der „Steuer-CD“ wird weitere Angebote und Ankäufe nach sich ziehen. Nach der ersten Lichtenstein-CD und dem aktuellen Fall ist nun eine dritte Datensammlung öffentlich geworden:

In Baden-Württemberg ist ein neues Angebot mit Daten von potenziellen Steuersündern aufgetaucht. Es sei „sehr interessant“, sagte der Sprecher des Landesfinanzministeriums, Bertram Dornheim. Erste Kontakte habe es bereits Anfang 2009 gegeben

schreibt die FTD. Datendiebstahl wird damit salonfähig. Kriminell ist nur, womit weder Konzerne noch Regierung Profit machen. Wann tauchen die ersten CDs auf, mit denen GEZ-Nichtzahler denunziert werden – wer ist der Erste, der der Musikindustrie Beweise für Datenkopierer vorlegt und damit Geld verdient? Solange unterm Strich Geld für die „Guten“ erwirtschaftet wird scheint ja alles legal zu sein.

Wann werden wieder Blockwarte eingeführt? Informelle Mitarbeiter scheint es ja schon wieder zu geben.