Und
In der Welt treibt es Posener jetzt aber wirklich abgehoben bunt. Er versucht sich daran, die Begriffe Gier und Kapitalismus gleichsam als Antriebsmotor und „Gutwerkzeug“ darzustellen, hält die Leserschaft aber anscheinend für selten dämlich. Poseners virtuellen Feder entgleiten Sätze wie
Wer die Gier verurteilt, verurteilt den Kapitalismus. Kapitalismus ohne Gier ist so absurd wie Sozialismus mit menschlichem Antlitz.
Eine wundervolle Hohlphrase, die sich schön anhört, aber Bullshit ist. Streben nach Fortschritt und Wohlstand stumpf mit Gier gleichzusetzen, liest sich interessant, wird aber eher der Dickmanschen Bildzeitung gerecht, als der Welt. Die Antriebskraft Poseners wird in den Sätzen
Wer in einer Welt ohne Gier leben will, soll ins Kloster gehen, oder in eine Koranschule – oder nach Nordkorea. Wir anderen verlassen uns darauf, dass früher oder später die Gier nach einem guten Geschäft ein paar Waghalsige dazu treiben wird, abgestürzte Aktien zu kaufen – und wieder einmal die Welt zu retten.
Eine Welt ohne Gier gibt es z.B. auch im familären Umfeld, oder im Freundeskreis. Wenn Herr Posener diese Erfahrung nicht gemacht hat und seine einzige Triebkraft die Gier ist, so sei ihm das belassen. Gier war gewiss nicht die Triebfeder, die Wissenschaftler dazu brachte Nobelpreise zu verdienen. Gier hat einen Gandhi gewiss nicht motiviert. Die Gier ist es, die aus dem Guten den Gewinn herausschlägt und dabei auch bereit ist, das Elend der Anderen in Kauf zu nehmen. Ich habe dann nur noch Mitleid für Posener. Wobei mein Mitleid eher auf die ihm unterstellten Mitarbeiter zielt, denn unter einem Menschen, den einzig die Gier anzutrieben scheint, möchte ich z.B. niemals arbeiten müssen.
Posener schliesst seinen Artikel mit der Drohung:
Bis zum nächsten Mal.
Ich möchte anmerken: ICH brauche dieses nächste mal nicht. Zumindest solange nicht, wie er – in meinen Augen – solch hahnebüchenen Unsinn verzapft.