Mein Lied für Bohlen, DSDS und ähnliches

Ich bin kein Freund von Stefan Raab – das vorne weg. Die ersten Sendungen von TV Total hatten was, das gebe ich gern zu. Aber mit fortschreitender Kommerzialisierung nahm mein Interesse an ihm deutlich ab, nun ist er mir egal. Sein Auftraten ist – in meinen Augen – oftmals eher peinlich als interessant/sehenswert. Aber das ist nur eine persönliche Meinung.

Wer hier treuer Leser ist, weiss dass ich teilweise gezwungen werde, diese unsäglichen Formate wie Deutschland sucht den Superstar, das Supertalent, den Vollhonk und ähnliches zu sehen. Schuld daran ist meine Prinzessin Atomality, die diese Formate (aus welchen Gründen auch immer..) verfolgt und darüber bloggt – auch gesellschaftskritisch.

Gestern würde ich also genötigt „Unser Star für Oslo“ zu sehen (so nebenbei). Neben Stefan Raab und Yvonne Catterfeld (Die wohl keiner kennen würde, wenn Sie nicht in GZSZ mitgespielt hätte) war einer der Gründe meiner Aufmerksamkeit Marius Müller Westernhagen (den jeder kennt, der die letzten 30 Jahre nicht unter einem Stein verbrachte). Denn Marius Müller Westernhagen hat mich mit seiner Musik viele Jahre meines Lebens begleitet und dessen Musik damals (auch) mein Lebensgefühl auf den Punkt brachte (Ich will zurück auf die Strasse).

Also schaute ich hin, ab und an. Was ich sah hatte so GAR nichts mit den unsäglichen Castingshows eines Dieter Bohlen zu tun. Die zu castenden Künstler und Künstlerinnen bekamen ein Ambiente (Orchester, Lightshow), wie es sich für ein Format dieses Anspruchs gehört. Das Drumherum war ein leckeres 10-Gänge Menü im Vergleich zu dem Kantinenessen, das einem von Bohlen angeboten wird.

Sicher liegt die Qualität der Show auch an der Qualität des Vorcastings. Talentbefreite Spacken wurden gar nicht erst wie Tanzbären durch die Tiefen des Spotts geführt, denn es ging nicht um Häme sondern darum potentielle Künstler zu identifizieren. Schliesslich caste ich bei einem Englischkurs für Fortgeschrittene auch keine 4-jährigen Schulkinder die nicht mal wissen was „yes“ heisst.

Ich bin immer noch kein Freund jedweder Castingsshows, allerdings muss ich Stefan Raab attestieren, dass er gestern dem Dieter Bohlen und RTL gezeigt hat wie eine qualitativ gemachte Show aussehen kann – wenn man es nicht auf Demütigungen und Schadenfreude abgesehen hat. DAFÜR hat Stefan Raab meinen (und unseren) Respekt verdient.

Warum die Currywurst versteckt ist

In dem „amtlichen Fachblatt“ der Handelskammer Hamburg stolperte ich (wieder) über einen gastronomischen Betrieb, den ich mir ohnehin mal ansehen wollte. Einen „Edelimbiss“ der sich auf die gute, alte Currywurst spezialisiert hat: Die Currywurst-Company.    

Hört sich doch gut an. Die in Firmenkantinen immer laufende „Nummer 1„, ein ähnliches Phänomen wie der Tomatensaft im Flugzeug, das muss doch etwas werden. 

Abgesehen davon, dass ich es bis heute nicht geschafft habe, dort eine Currywurst zu probieren, war heute mein Interesse geweckt, doch mal auf deren Webseite zu schauen. Und es war sehr interessant. Abgesehen davon, dass man bei dem Gastronomiebetrieb seine Currywurst – so richtig nerdig und absolut dekadent – mit Gold- oder Silberstaub „krönen“ lassen kann, ist die Webseite schlicht und einfach in Flash gehalten – komplett! Suchmaschinen, ihr kommt hier nicht rein. 

Das Elend mit den Grafikern und Programmierern, die sehr wohl bunt, aber nicht zielorientiert arbeiten können. Wenn mir ein Mausschubser aus dem Bereich der Webseiten“programmierung“ so eine Webseite als Präsentation für mein Unternehmen vorschlägt, würde ich ihn mit Fusstritten rund um den Globus jagen.

In der Anfangszeit der Kommerzialisierung des Internets waren es die Grafiker, welche das Grausen in meine Ganglien trieben: Bei 28.8 KByte Übertragungsrate,  megabytegrosse  Grafiken. Heute sind es die Flash-Verbrecher, die ihr Unwesen treiben. Flash ist lustig für Onlinespiele oder als Stilmittel um Akzente zu setzen, wer aber seine Firmenpräsenz komplett in Flash erstellen lässt, hat es nicht anders verdient, als in dem Medium Internet im Bodensatz der Suchmaschinen rumzudümpeln.   

Wie sagte Klaus Wowereit so schön:“und das ist auch gut so!“