Der Print hat seine Schuldigkeit getan, der Print kann gehen

Das Interesse der Bevölkerung an gewissen Medien kann man am Preis der Werbeschaltung festmachen. OK, manche Anzeigenabteilungen sind zu heiss gedurcht worden, aber generell passt das schon. Das Ziel eines Werbeetats ist immer die Verbreitung. Mit dieser These schaun wir uns mal folgende Meldung der FTD an:

Onlinewerbung stellt erstmals in einem größeren Land den höchsten Anteil am Werbemarkt. In Großbritannien verzeichnet die Werbung im Netz deutliche Zuwächse. Das belegt den weltweiten Trend

DAS sagt aber erstmal nur etwas aus, auf welchem Medium der Ertrag durch Veröffentlichung von Werbung erzielt wird: Print/TV oder Online. Wie die FTD auch nicht vergisst zu vermelden ist der Markt in Großbritannien leicht unterschiedlich zum Deutschen, denn die BBC – als dominierender Fernsehsender – sendet ausschliesslich werbefrei (muss DAS schön sein – aber dafür haben die eben keinen Kaffee..).

Diese Erkenntnis aus dem britischen Markt zeigt aber wohin der Weg führt: Weg von Print und hin zum Onlinemarkt. Wer da (so wie die typischen deutschen Printverlage) keine tragfähigen Konzepte hat, verliert. Es darf aber nicht sein, dass die Recken um Burda & Co, dafür alimentiert werden, dass sie eine massgebliche Entwicklung verschlafen haben.

Dafür hat der Mensch typischerweise zwei Augen

Der alte Spruch „ein lachendes und ein weinendes Auge“ trifft heute (wohl nicht nur) für mich zu. Auf der einen Seite freue ich mich über den wirklichen Erfolg der Piraten. In Hamburg (bis jetzt) 2,6% – bundesweit 2%. Das ist eigentlich ein wirklicher Grund zum feiern. Sekt für die Frauen, Chappi für die Hunde. Auch wenn bei Twitter gerade die erste Stimme erklärt:

„Ein gutes Ergebnis für die Piraten hat Schwarz-Gelb ja eigentlich nur geholfen, das muss man eigentlich auch mal bedenken.“

Ja, das mag stimmen. Bundesweit 2% der Stimmen NICHT gegen die Tigerente Schwarz-Geldb. Die Analyse der Rekrutierung der Stimmen wird da Klarheit schaffen. Die derzeitige Stimmverteilung hätte als Alternative auch keine weitere Legislationsperiode Schwarz-Rot geschaffen.

Mein weinendes Auge gehört Schwarz-Geldb. Es ist ein weiterer Abbau der Bürgerrechte zu erwarten. Weitere Differenzierung zwischen und Reich. Weitere Aufweichung des Arbeitnehmerschutzes. Alles in allem, eine grosse Gefahr für die grosse Masse der Bevölkerung. Wäre ich gläubig, würde ich an dieser Stelle für uns wohl beten.

ABER…. Ich alter Trotzkopf sage mir: Jetzt erst recht. Ich werde meine Freizeit neu sortieren und mehr Zeit für politische Aktivitäten freimachen. Meine Prinzessin und ich haben einen Plan!

Sonntag ist Tatort-Tag

Nachdem meine Prinzessin und ich letzte Gedanken zur Wahl ausgetauscht und verbloggt hatten, war es soweit: Wir haben es getan: Wir haben gewählt (leider ohne den Papagei). Nun wird ein lecker Frühstück bereitet und ich stelle fest:

Noch nie war ich auf den Wahlausgang so gespannt

Nun gilt es die Füsse still zu halten. Beim Erwerb der Frühstücksbrötchen habe ich ebenfalls ein Desperados erworben, welches ich um 18:xx öffnen und leeren werde. Entweder um zu feiern, oder um den Frust zu ersäufen.

Leider habe ich die von mir bevorzugte Partei eher suboptimal aktiv unterstützen können, so dass ich mich auf deren Wahlparty in Hamburg deplatziert vorkommen würde. Dort sollen diejenigen verdient feiern, die die letzen Wochen so tapfer und fleissig ihre Freizeit für eben diese Partei geopfert haben. Diesen Personen zolle ich hiermit – völlig unabhängig vom Wahlergebnis – meinen höchsten Respekt.

Ich frage mich, ob die Frau von der Leyen und der Herr Schäuble auch zu einer Wahlparty der Piraten gehen. Nachgewiesener Massen haben sie einen grossen Anteil an der Attention Bevölkerung an der Piratenpartei