Keine Staatshilfe ist Staatshilfe – oder so.

Donalphonso, dieser altreiche Mensch, der linker ist als viele die dieses von sich behaupten und mich immer wieder von seiner Art an die alten Hamburger Pfeffersäcke erinnert, hat einen schönen Beitrag über die Deutsche Bank und ihre „Wir brauchen kein Geld vom Staat“-Lüge geschrieben:

Da stellt sich die Deutsche Bank also hin und sagt im Kern zweierlei: Im ersten Quartal gab es mit 1,19 Milliarden wieder Gewinne auf dem Niveau von 25% Eigenkapitalrendite für das laufende Jahr. Und die Deutsche Bank sei so gut, sie brauche keine Staatshilfen.

Beides muss man aber etwas genauer betrachten. Die Bank macht Gewinn – aber der Grund ist nicht ihre tolle Investmentsparte, die Buchgewinne schreibt, sondern schlicht und einfach die staatliche Rettung der Kreditversicherung von AIG in den USA.Aus diesem Miltimilliadentopf des an sich insolventen Versicherers hat die DeuBa 9,1 Milliarden Euro erhalten.

Donaplonso nimmt dieses unbedeutende Detail auf um – völlig zu Recht – die sogenannten Journalisten zu kritisieren. Aber ich muss diese Abschreiber in Schutz nehmen: Schweinegrippe sorgt für deutlich mehr Auflage als Artikel über die Deutsche Bank. Ausserdem darf man nicht vergessen wo die Deutsche Bank überall ihre Finger drinnen hat – es geht schliesslich auch um Anzeigenkunden.

Ganz zum Schluss ein alter Sponti-Spruch: Deutsche Bank und deutsches Geld, morden mit in aller Welt – und die deutsche Militärtechnik hat beste Exportzuwächse ….

Kann man sich die Merkel SO vorstellen?

Barack Obama war in der Late Night Show bei Jay Leno. Nach diesem Artikel bei mir, wurde ich von Ingo auf das Video bei NBC aufmerksam gemacht, welches ich auch „unten“ verlinkte.

Leute, schaut auch dieses Video an! Ich zitiere nochmal den Welt-Artikel um auch ein wenig anzufüttern, wie sich ein sehr-sehr mächtiger Staatsmann ausdrücken kann:

„Um mal anschaulich zu machen, was Leben im Weißen Haus so bedeutet – gestern landeten wir also in Costa Mesa. Vom Hubschrauberlandeplatz sehe ich das Gelände, auf dem ich gleich auftreten soll.“ Dann spielt Obama den Dialog mit dem Secret Service nach.

„Ich: ,Warum laufen wir nicht einfach da rüber?‘“

Secret Service: „No, Sir. Das sind 680 Meter.“

Lacherfolg beim Publikum.

„Ich: „Das ist ein Fünfminutenweg, nicht?‘“

Secret Service: „Yes, Sir. Tut uns leid.”

„Man hat mich”, fährt Obama fort, „dann den Rückweg zu Fuß machen lassen. Ein Arzt mit dem Defillibrator hinter mir.“ Großer Lacherfolg.

„Michelle“, sagt Obama, „macht sich ja oft über meine Wagenkolonne lustig. Der Krankenwagen, dann der Bremswagen, danach der Hundeschlitten – und dann das U-Boot…“

Ein Mann mit diesem Humor – wäre der in Deutschland an der Spitze einer politischen Partei denkbar? Wie schafft es dieser Mann, neben seinem Job die Energie zu haben, noch so locker plaudern zu können? Absolut beeindruckend. OK, ihr werded sagen: „Das ist Öffentlichkeitsarbeit, das gehört dazu“. Stimmt, aber es ist eben gute Öffentlichkeitsarbeit, wenn sich der Präsident in eine Talkshow setzt und dort dem (Wahl-)Volk  locker(!) die Hintergründe der AIG-Katastrophe erklärt und warum er so handelt, wie er es tut.

Ich kenne KEINEN deutschen Politiker, dem ich zutraue so locker und bodenständig zu agieren, wie es Barack Obama tut. OK, auch er wird noch weitere Entscheidungen treffen (müssen), die unpopulär sind. Das bleibt in der derzeitigen Weltwirtschaftslage definitiv nicht aus, aber wenn es es schafft, dass die Leute ihm vertrauen und seine Entscheidungen (gerade die unpopulären) verstehen nachvollziehen können, schmecken die Pillen nicht mehr ganz so bitter.

Was passiert, wenn man auf Kapital erschaffen will

Tja, da ist mal wieder eine saudumme Art aufgeflogen, mit der Gemeinden und Städte versucht haben, Kapital zu „kreieren“. Cross Border Leasing (CBL) ist das Zauberwort. Das Prinzip ist recht einfach: Ein bereits vorhandenes Investitionsgut wird an einem Leasinggeber verkauft und man leiht es sich zurückt. Ganz zum Schluss ist es wie ein Kredit, bei dem das Leasingobjekt als Sicherheit übereignet wird. Die Folgen können aber recht spannend sein, wie die FAZ gerade in einem sehr interessanten Bericht schreibt:

Aus einer anderen Richtung droht den Kommunen dafür weitaus mehr Ungemach. Denn durch die Finanzkrise gerieten etliche Investoren, Banken und Versicherungen ins Straucheln – vor allem der Versicherungskonzern AIG, der knapp 100 Milliarden Dollar Verlust machte und die meisten CBL-Geschäfte versichert hatte. Über Nacht sank AIG in den Ratings ab; viele Kommunen waren somit verpflichtet, ihr Geschäft neu zu besichern – zu hohen Kosten. Doch damit nicht genug: Geht zudem die Depotbank bankrott, die die Rückkaufsumme bereitstellen sollte, muss die Kommune ihr Objekt möglicherweise selbst zurückerwerben – und die Summe doppelt zahlen. Auch fürchten Experten, dass die Investoren versuchen könnten, ihren Partnern

Wieder ein Fall, in dem Hochglanzprospekte und schneidige Herren in teuren Anzüge sich die Taschen voller Geld steckten und letztendlich der Steuerzahler die Kosten zu tragen hat. Das der Grundstock der Ertragsgewinnung auf Steuerschwindel beruht sei dabei noch geschenkt.