Ackermann, Merkel und der geldwerte Vorteil

Als „geldwerter Vorteil“ gelten in Deutschland (nach Einkommenssteuergesetz) alle Sachbezüge, die ein Steuerpflichtiger aufgrund seiner Tätigkeit als Dienst- oder Warenleistungen kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommt. Diese Regelung hat schon so manchen Nutzer eines Firmenwagens blass werden lassen, wenn er feststellt, wieviel ihn die Nutzung des Firmenwagens kostet.

Eigentlich ist die Versteuerung des nicht monetären Einkommensanteils aber schlussendlich fair. Ansonsten würde die Firma z.B. Mietwohnung, Fahrzeug, Lebensmittel etc. als direkte Firmenkosten von der Steuer absetzen und der Angestellte nur ein klägliches Geldeinkommen versteuern. (Naja, und auch nix in die Rentenkasse einzahlen ….).

Knifflig wird es im Fall des 60sten Geburtstags von Herrn Ackermann, zu dessen Anlass die Frau Bundeskanzlerin – Frau Merkel – den Herrn Ackermann einlud diesen Ehrentag im Bundeskanzeramt mit 30 Freunden und Bekannten zu feiern.

Die Kosten für den geselligen Abend lassen sich nicht auf Heller und Pfennig beziffern. Laut einem „Bericht des Bundeskanzleramts“ vom 6. Mai diesen Jahres, der sueddeutsche.de vorliegt, wurde das Abendessen „von Mitarbeitern aus dem Servicebereich des Bundeskanzleramtes zubereitet“.

Dieser Aufwand und die Kosten für die Speisen und Getränke selbst könnten nicht ermittelt werden. Das Haushaltsprinzip der Kameralistik lasse dies nicht zu, da detaillierte Kostenaufstellungen hierbei nicht gemacht werden.

schreibt die Süddeutsche. Da bin ich doch mal gespannt, wie der Jupp Ackermann das in seiner Einkommessteuererklärung angegeben hat. Sollte er es nicht angegeben haben, so ist dieses ein Steuervergehen (naja, ein mehr oder weniger ..). Sollte er es angegeben haben, dann bitte mit welchem Wert? Oder schätzt das Finanzamt. Ein Abend mit Essen, Personal, Getränken und Rahmenprogramm in der Liga des Herrn Ackermann dürfte wohl mit um die 1.000,- Euro pro Person korrekt geschätzt sein. Hat er diese 30.000 Euro versteuert? Dieser Abend hat den Steuerzahler(!!) mehr gekostet als ein einziger Hartz-IV Empfänger in 2,5 Jahren erhält. Und ein normaler Arbeiter dürfte dafür wohl auch ein ganzes Jahr arbeiten.

Aber der „notleidende“ Chef der Deutschen Bank, der ist natürlich bedürftig. Da geben wir gern etwas dazu.

Die Mafia macht in Italien krumme Geschäfte? Die Deutsche Bank auch!

Aber die Deutsche Bank ist nicht allein, auch die UBS (kennen wir), die Depfa (Teil der Hypo Real Estate) und natürlich auch die JP Morgan. Sie alle sollen die Stadt Mailand betrogen haben:

Die Staatsanwaltschaft Mailand will die Manager der Deutschen Bank und der Depfa vor Gericht bringen. Sie sollen die Stadt Mailand betrogen haben.

Die Auswirkungen sind in dem Spiegelartikel auch gleich ausgeführt:

Mailand schätzt die Verluste durch den mutmaßlichen Betrug bislang auf 300 Millionen Euro. Endgültig sei dies aber erst 2035 zu sagen, wenn der Vertrag ausläuft. Die Banken sollen an dem Geschäft 100 Millionen Euro verdient haben.

Na, das sind doch mal Zahlen. Wenn schon Städte von den Bänkern betrogen werden, was glaubt ihr, wie die mit EUREM Geld umgehen. Und Josef Ackermann lässt sich auch noch dafür Feiern, dass er Gewinne macht (Kunden um ihr Geld betrügt). Wie soll man – in diesem Kontext – eigentlich die Aussage der Deutschen Bank „Leistung aus Leidenschaft“ werten? Leidenschaft wofür?

Warum 25% Ertrag bei einer Bank Diebstahl darstellt

Banken verdienen ihr Geld damit, dass Sie Geld leihen und auch verleihen. Sie verleihen Geld zu einem Prozentsatz „x“ teurer, als sie es bei ihren Geldgebern verzinsen. Wie Banken Geld leihen und verleihen, da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Sie leihen Geld über Anlagen auf ihren Spar- Giro und anderen Konten, sowie über Anteilsscheine, die sie zusammen stellen (sowie anderes)
  • Sie VERleihen Geld, indem Sie Kredite gewähren. Sei es der Überziehungkredit, der Kredit für das neue Auto, der Erwerb von Aktien, oder auch der Kredit an ein Unternehmen für eine grössere Anschaffung.

Wenn eine Bank nun 25% Ertrag (das heisst Preisdifferenz zwischen „Ein- und Verkauf“ macht, so darf man sie doch des Wuchers bezichtigen, oder? Im Gegensatz zu Künstlern oder Handwerkern erschaffen Banken keinen Wert an sich, sie handeln einzig mit einer definierten Ware: Geld.

Im Mittelalter hatten Wucherer ein SEHR schweres Leben! Heute wird der Vorstand der Wucherer von den Aktionären gelobt uund gehuldigt. Seltsame Zeiten in denen wir leben.