Da kann ich Frau von der Leyen mal unterstützen

Es ist passiert – nach all den Jahren: Es gibt da etwas, wo ich unsere Arbeitsministerin tatsächlich vollumfanglich unterstützen möchte:

Beim Ein-Euro-Job erhalten Langzeitarbeitslose einen Stundenlohn zwischen einem Euro und 1,50 Euro, den sie zusätzlich zu ihren Hartz-IV-Bezügen behalten können. Der Träger, der sie beschäftigt, bekommt gleichzeitig für die sozialpädagogische Betreuung eine Pauschale von maximal 500 Euro pro Monat und Arbeitslosen.

Diese Pauschale wolle von der Leyen jetzt auf 150 Euro kürzen, schreibt die Zeitung. Zudem soll künftig vorgeschrieben sein, dass die Jobs „wettbewerbsneutral“ ausgestaltet sind – dass also kein Privatunternehmen durch die staatlich bezuschusste Beschäftigung Nachteile erleidet.

berichtet der Spiegel. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Recht so! Denn es gibt Firmen – und ich habe für so eine als 1-Euro-Jober „gearbeitet“, deren einziger Unternehmenszweck, die Verwaltung der 1-Euro-Jobber ist.

Bereits vor längerer Zeit schrieb ich über eben diese Problematik. Schön, dass hier anscheinend der Missbrauch ein wenig eingeschränkt wird.

Ich wage aber zu behaupten, dass Frau von der Leyen damit nicht durchkommt, erste Kritik wird schon laut:

Manche kritisieren die Neuausrichtung des Jobmarkts. „Wenn das Gesetz so kommt, lassen sich die Arbeitsgelegenheiten kaum noch sinnvoll fortsetzen“, sagte Markus Keller, Experte für Ein-Euro-Jobs im Deutschen Landkreistag, der „FTD“. Die bislang gezahlte hohe Pauschale sei berechtigt, da schwierige Personengruppen beschäftigt würden. „Mit den vorgesehenen Beschränkungen ist das nicht mehr leistbar.“

Seltsam, dass Zivildienstleistende immer gern gesehen waren und man für 1-Euro-Jobber einen extra-Bonus braucht. Reicht es nicht, dass der Arbeitslose (mehr oder weniger) produktiv tätig ist? Aber auch eine andere Facette ist noch zu beachten:

In Spitzenzeiten hatten über 300.000 Arbeitslose solche Jobs, 2010 gab die Bundesagentur für Arbeit laut Zeitung 1,7 Milliarden Euro dafür aus.

Die Arbeitslosenstatistik konnte um 300.000 Personen gedrückt werden. Das liess sich die Agentur für Arbeit pro Kopf 5.666€ kosten. Wie vielen Kindern von Hartz-IV Beziehern hätte man mit diesem Geld eine Freude machen können?

Blogger, Politiker, Journalisten, #digiges und Lobbyisten

Eine alte Juristensweisheit sagt: „Wer sich selbst verteidigt, hat einen Narren als Klienten“. Es scheint, dass dies auch für andere Gruppierungen zutreffen könnte. So zum Beispiel für den Versuch des Bloggers Markus Beckedahl ein Lobbyist für die Generation Online zu werden. Seiner „Digitale Gesellschaft e.V.“ weht derzeit der Wind so stramm ins Gesicht, dass ich mich frage, ob er als bisherigen Geldgeber ausschliesslich die Popcorn-Industrie gewinnen konnte. Dieser Verein wird in näherer Zukunft wohl nur noch für sich und seine „geheimen“ Hintermänner und -frauen sprechen können.

Die Personen um Beckedahl stellen sich aber wirklich selten dämlich an. Wer die digitale Gesellschaft vertreten möchte, sollte sich

  1. Nicht mit ihr anlegen Tauss-Bashing a'la Digitale Gesellschaft
  2. und er sollte wissen, dass der Versuch den von sich selbst verbreiteten Müll zu löschen, meist nach hinten los geht. Was man beim Skat „Tisch hat sein Recht“ nennt, ist online unter dem Begriff Streisand-Effekt bekannt.

Aber die Popcorn-Industrie zahlt zu wenig. So wenig, dass man sich bei der „Digitale Gesellschaft e.V.“ nach Praktikanten umsieht, die man eher als Sklaven bezeichnen könnte:

Du bist fit im Umgang mit sozialen Medien und kannst kreativ mit Computern arbeiten? Du kannst PHP oder Javascript programmieren, oder hast Erfahrung in der Nutzung von Video-, Grafik- oder Audiosoftware? Du erklärst gerne komplizierte Zusammenhänge und bist dabei in der Lage, diese auch verständlich rüber zu bringen? Du hast schon politische Kampagnen gemacht oder eine Menge Ideen?

Als Vergütung können wir im Moment 200 Euro / Monat bezahlen.

200€/Monat, während Beckedahl und Konsorten ganz andere finanzielle Vorstellungen haben:

Wir rechnen mit 30 000 bis 35 000 Euro pro Stelle plus zusätzlliche Ausgaben für die Infrastruktur und Aktionen.

Quelle: Focus. Diese Ausbeuter um Beckedahl möchten also selbst gern ein Monatsgehalt zwischen 2.500€ und knapp 3.000€ während sie den Wasserträgern gerade mal 200€ zukommen lassen wollen. Sowas ist keine Lobbyarbeit, das ist ausbeutender Kapitalismus und nährt den Verdacht, dass die gesamte Veranstaltung (zumindest auch) dazu dienen soll, ein Altersruhegeld für notleidende Blogger zu erzielen. Naja, man könnte alternativ auch arbeiten gehen.

Hausanschluß Kabel-Deutschland, und Mobil?

Nach dem Debakel der letzten Tage muss auch ich einsehen (jaja Wusel, Du hattest ja recht), dass man als Kunde bei Telefonica/Hansenet eher unerwünscht ist.

Was aber sind die Alternativen? Derzeit scheint Kabel-Deutschland bei der Versorgung mit kabelgebundenem Netzanschluß (vulgo Hausversorgung) die Nase vorn zu haben. Das Produkt „Internet und Telefon 32“ scheint ein recht brauchbares Angebot zu sein:

  • 2 Rufnummern
  • 32Mbit max. Download / 2Mbit max. Upload
  • Telefonie Festnetz: Flat 0ct
  • Minutenpreis ins Mobilnetz 19,9ct
  • Wlan-Router Gratis (naja)
  • Kosten die ersten 12 Monate 19,90€/Monat
  • Nach 12 Monaten 29,90€

Von daher können die tariflich sauber mit Telefonica/Hansenet mithalten. Was mir fehlt, ist die preiswerte Option auch das Mobiltelefon über den Anbieter abzurechnen. Jeder Buchungsposten kostet schliesslich Geld.

Was macht der Onlinejunkie von heute, wenn er gern folgendes hätte:

  • Internetflat auf dem Mobiltelefon
  • Möglichst Flatrate ins Festnetz und zwischen zwei Mobiltelefonen telefonieren.

Habt ihr da Tipps? Und komm mir da keiner mit O2! Die gehören auch zu Telefonica, der Verein der anscheinend gerade dafür sorgt, dass der ehemals gute Hansenet-Support in Grund und Boden gefahren wird – ich möchte nie wieder mit Telefonica zu tun haben. Es arbeiten zwar (noch?)ein paar nette Menschen dort, aber der Laden ist für mich gestorben. Telekom kommt ebenfalls eher überhaupt nicht in Frage. Seitdem die ihre Techniker (aus Kostengründen) rausgeschmissen haben, um diese dann bei den Subunternehmern mit geringeren Löhnen unterzubringen, ist der Laden ebenfalls ein NoGo geworden. Wird langsam echt dünn im Telekommunikationsmarkt. Nur noch Billigheimer, die versuchen auf dem Rücken von Angestellten und Kunden den Profit zu optimieren.