Zockte die Commerzbank die Caritas ab?

Laut Süddeutsche könnte es einen sehr interessanten Rechtsstreit zwischen dem Caritasverband und der Commerzbank geben.

Wohlfahrtsverband gegen Großbank, Streitwert 277.000 Euro. Der Caritasverband Frankfurt und die Commerzbank treffen sich am 24. Mai vor dem Landgericht Frankfurt. Die katholische Sozialeinrichtung hat das Institut wegen schlechter Anlageberatung auf Schadenersatz verklagt. Die zweitgrößte Bank Deutschlands empfahl dem Verband, 505.000 Euro in riskanten Produkten anzulegen, die danach dramatisch an Wert verloren.

Dramatisch an Wert verloren – naja, denkt man, da hat die Caritas aber selbst schuld. Wer geldgierig auf hohes Risiko setzt. Aber dem soll nicht so gewesen sein:

„Was uns richtig ärgert, ist, dass die Commerzbank den ABS-Fonds als sicher dargestellt hat“, sagt Ahrendt. Der Caritasverband könne das auch beweisen. Es gebe eine Tabelle der Bank, in der das Risiko des ABS-Corent genauso hoch eingestuft werde wie bei einem sicheren Rentenpapier.

DAS würde des Straftatbestand des Betruges erfüllen. Aber wundert dies irgend jemanden, dass eine Bank ihre Kunden betrügt? Eher wunderts schon fast, dass dies eine Meldung wert ist. Schreibt ja auch keiner mehr „Wasser ist nass“

Der Unterschied zwischen Vasallen und Herrschern #S21 #GorchFock #Mappus

Manchmal ähneln sich Vorgänge mehr, als dies auf den ersten Blick den Anschein hat.

Der Kapitän zur See Norbert Schatz wurde von dem Selbstverteidigungsminister $viele_Namen Guttenberg seines Amtes enthoben, bis die Vorfälle auf dem Segelschulschiff der Bundesmarine Gorch Fock geklärt sind. So geht man mit Schutzbefohlenen um – die werden bei Verdachtsmomenten (die Unschuldsvermutung gilt hier nicht!) sofort „aus der Schusslinie“ genommen. Spätere Karriereprobleme (sowas wird garantiert nicht vergessen) inklusive.

Was aber, wenn der Verdächtige ein Politiker ist? DANN dreht sich die Welt aber genau anders herum:

Die Opposition sieht die politische Einflussnahme als erwiesen an. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) habe die Polizei durch öffentliche Äußerungen und in internen Gesprächen unter Handlungsdruck gesetzt und den Einsatz von Wasserwerfern gebilligt. Anders aber als vielleicht von Anhängern der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 erwartet, fordert die Opposition keine personellen Konsequenzen auf der politischen Ebene.

Quelle TAZ.

Wo ist der gemeinsame Faden bei dieser Geschichte? In beiden Fällen geht es um Dienstvorgesetzte, deren Untergebene mehr oder weniger (das soll hier nicht bewertet werden) Mist gebaut haben. Beide (Mappus und Schatz) sind nicht direkt für die kritisierten Vorfälle verantwortlich, dennoch wird beiden eine Mitschuld unterstellt.

Der grosse Unterschied ist, dass es in der mittlerweile gewachsenen politischen Kultur in Deutschland einem Politiker erlaubt ist, nahezu alles zu tun. Ob es die fahrlässige Tötung, Vorteilnahme im Amt oder Falschaussagen sind – reden wir nicht drüber. Wenn allerdings ein Schüler von einer Lehrerin denunziert wird, ist sofort der Verfassungsschutz zur Stelle und er wird überwacht, Menschen auf verantwortungsvollen Posten werden – im wahrsten Sinne des Wortes – über Nacht suspendiert.

Es wird Zeit, dass man diesen selbstgerechten Politikern mal zeigt, dass wir Wähler wissen wo die Mistgabeln hängen. Und wenn nur der Wahlzettel zum Denkzettel wird.

Klarmachen zum Ändern.

Warum es schlau ist, die Krankenkassenbeiträge nicht zu senken

Die Konjunktur zieht an – und der Gesundheitsfonds verbucht ein sattes Plus. Der SPD-Politiker Lauterbach fordert jetzt eine schnelle Senkung des Kassenbeitrags. Dafür sieht die Koalition keine Chance.

Quelle: Spiegel. Der Artikel ist ansatzweise lesenswert, vergisst aber einen der grössten neu hinzugekommenen Kostenfaktor zu erwähnen: Den Wegfall der Zivildienstleistenden.

Nicht nur im Pflegebereich werden da massive Kosten auf uns zukommen, auch t.B. Kindergärten profitier(t)en von den „billigen“ Arbeitskräften. All diese kleinen Dienstleistungen, sei es als Fahrer des Behindertenbusses, als Küchenhilfe oder als Pfleger in Krankenhaus und Altenheim. All diese Stellen müssen nun mit „vollbezahlten“ Kräften besetzt werden.

Aber dank unseren superschlauen FDP-Gesundheitsministers sind die Arbeitgeber von zukünftigen Erhöhungen der Sozialkosten befreit – diese Zeche zahlt der Arbeitnehmer bitte allein. Und nun alle ins Fitnessstudio: Unsere Schulter müssen trainiert werden, sollen sie doch weitere schwere Lasten tragen.