Deutsche Bahn = Verarsch AG!

Vorhin schrieb ich noch, dass die Deutsche Bahn die hitzegeplagten Fahrgäste entschädigen will. Und nun zeigt sich, dass ich recht behalte: Die Bahn WILL aber tut es nicht:

Fahrgäste, die wegen des Ausfalls „gesundheitliche Beeinträchtigungen erlitten und ärztlich versorgt werden mussten, sollen als Entschädigung Reisegutscheine in Höhe von 150 Prozent des Fahrpreises erhalten“, teilte das Unternehmen mit. 50 Prozent des ursprünglichen Fahrpreises bietet das Unternehmen Passagieren an, die „massive Komforteinschränkungen durch ausgefallene Klimaanlagen im ganzen Zug hinnehmen mussten“.

Quelle Tagesschau. Die Schüler, die kollabierten und in Krankenhäuser eingeliefert wurden erhalten als Schmerzensgeld und Wiedergutmachung für:

  • Körperverletzung (durch die Hitzeeinwirkungen)
  • Freiheitsentzug (Man kommt aus dem Zug nicht heraus, wer traut sich die Notbremse zu ziehen und im Zweifelsfall ECHTEN Schadenersatz zu zahlen? Keine Reisegutscheine, echtes Geld!)
  • Ausfallzeit durch Krankenhausaufenthalt

bei einer Fahrkarte, die vielleicht 100 Euro gekostet hat für die ganze Unbill einen Reisegutschein von 150 Euro? Da gibt es nicht mal Bargeld, dass man vielleicht davon Essen gehen kann, sondern nur einen gottverdammten (sorry) REISEGUTSCHEIN? Da fehlt es ja wohl an jeglichem Anstand.

Bitte liebe Staatsanwaltschaft, haut der Bahn RICHTIG auf die Hörner, die muß bluten – es muss RICHTIG weh tun.

Bitte lieber Richter: Diese Frechheit muss strafverschärfend gewürdigt werden.

Bitte liebe Betroffenen: Klagt. Klagt für euch und vor allem auf für all diejenigen die von der Bahn (ÖPNV) abhängig sind. Diese Zustände müssen geändert werden und die Reisegutscheine kosten die Bahn nichts. Keinen Cent- die Bahnen fahren ohnehin.

Das meine gestern gemachten Befürchtungen so schnell, gnadenlos und vollumfanglich eintreten hätte ich nicht gedacht. Aber diese geldgeilen Konzerne sind doch alle gleich. Wir sind das Vieh das es auszupressen gilt. Und wenn wir aufgrund IHRER Fehler leiden lachen sie uns noch ins Gesicht und verarschen uns.

Wollen und tun – am Beispiel Deutsche Bahn

Wenn ich die Überschrift der FAZ lese, dann weiss ich doch schon wieder mehr als meinem Weltbild gut tut:

Bahn will hitzegeplagte Fahrgäste entschädigen

und ich bin mir SICHER, genau so ist es gemeint. Die Bahn will entschädigen. Als Kind wollte ich auch immer brav sein – hat leider nicht immer geklappt.

Wegen der Klimaanlagen-Probleme in Fernzügen bereitet die Bahn eine Wiedergutmachung für hitzegeplagte Fahrgäste vor. Betroffene Reisende sollen unbürokratisch entschädigt werden, wie der bundeseigene Konzern auf seiner Internetseite mitteilte. Dafür würden Kunden gebeten, Kontakt zur Bahn aufzunehmen, etwa per E-Mail am Krisenmanagement des bundeseigenen Konzerns.

Ich würde mich wundern, wenn die Bahn sich diesbezüglich anders verhält als nahezu ALLE anderen Konzerne und Regierungen. Hilfen (grosszügig und unbürokratisch!) werden zugesagt um den Pöbel zu beruhigen – danach schläft dann aber der ganze Vorgang zwischen PR-Abteilung und Umsetzung leider ein. Da muss schon eine externe Kontrollinstanz rein, sonst wird das nix.

Sollte ich der Bahn unrecht tun würde mich das freuen. Aber ich traue dieser Art von Aussagen nicht so weit wie ich den zuständigen Verantwortlichen werfen könnte.

Wie Deutschland sich sogar das Sparen spart

Wo wird in Deutschland nicht überall gespart: Vor allem an der Unterstützung derjenigen die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Auf ein Prunkstück der deutschen Sparsamkeit machte mich gerade die FTD aufmerksam:

Ein deutsches Uraltgesetz fördert Schnapsbrenner mit Millionen. Gegen den Willen Brüssels erkämpft Berlin schon wieder eine Verlängerung

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Einst zur Kontrolle der Alkoholproduktion gedacht, ist das Monopol heute ein Geldsegen für Obstbauern und Kartoffelfarmer. Bis zu 3,25 Euro zahlen die 250 Beamten der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein je Liter Fusel – um ihn für einen Bruchteil an Reinigungsmittelkonzerne weiterzuverramschen.

[..]

Die 674 Verschlussbrennereien sollen bis 2013 ihre Subvention erhalten, die rund 22.000 Klein- und Obstbrennereien gar bis 2017. Dazu winken Stilllegungsprämien.

Das ganze ist doch wohl eine Frechheit ersten Grades. Wir verstossen gegen alles was uns ansatzweise heilig ist, nur um den Schnapsbrennern ihr überhöhtes Einkommen zu sichern? Wundern tut’s mich nicht, denn zu viele Politiker dürften einen Bekannten, Verwandten oder Günstling im Dunstkreis haben, der mittels Bundesmonopolverwaltung ein paar schnelle Euros nebenbei verdient.

Als nächstes wird wahrscheinlich Faulgas auch subventioniert, dann wird mittels Absaugglocke über dem Bundestag noch ein schönes Sümmchen zusammen kommen können, bei dem Mist den die da fabrizieren.